Enttäuschung

677 15 0
                                    

~Tara Pov~

Am nächsten Morgen wurde ich früh wach. Also schlenderte ich in die Küche und machte mir Frühstück. War Vincent eigentlich schon wieder Zuhause? Ich setzte mich an den Tisch und aß mein Frühstück. Dag, welcher wohl doch hier gepennt hatte, kam rein und nahm sich was zu trinken. "Auch dir einen Guten Morgen",sagte ich als er wieder verschwand. Dieser Kommentierte dies mit einem Mittelfinger. Wusstet ihr eigentlich das Dag ein Morgenmuffel ist? Ich starrte ihm hinterher und schüttelte den Kopf. Als ich aufgegessen hatte ging ich zurück in mein Zimmer und zog mich um. Danach machte ich mich im Bad fertig. Als ich damit fertig war ging ich ins Wohnzimmer und holte die Sachen, die ich Geschenkt bekommen hatte, und brachte diese in mein Zimmer. Dort räumte ich alles Ordentlich weg. Danach setzte ich mich an den Schreibtisch und hörte Musik. Nebenbei zeichnete ich. So verbrachte ich meist Stunden in meinem Zimmer. Als es klopfte machte ich den Zeichenblock zu und sagte:"Ja." Dag kam rein und direkt zu mir. Er hob mich hoch und trug mich ins Wohnzimmer. Ich schlug ihm mehrmals gegen die Brust. "Dag! Du kannst mich nicht einfach gegen meinen Willen weg tragen!",fluchte ich. Er setzte mich aufs Sofa und drückte Play. Ein Video fing an. Gebannt schaute ich auf den Fernseher. Es war eine Diashow von Fotos von Vincent. Auf manchen waren sogar unsere Eltern drauf. Dann gab es Fotos wo er schon hier in Berlin war. Als Kind und Erwachsener. Warum zeigte Dag mir dies? Als es zu Ende war sah ich zu Dag, dieser deutete aber wieder Richtung Fernseher. Ich sah wieder dort hin. Diesesmal war es eine Diashow mit Bildern und Videos von Vincent und Dag gemeinsam. Ich verstand immernoch nicht warum er mir das zeigte. Als dies zu Ende war erzählte Dag:"Er ist nicht nur mein Bester Freund. Er ist mein Bruder von anderen Eltern. Von 5 Jahren an waren wir für einander da. Er hatte mir zwar von dir erzählt, aber er wollte nie das man nach dir suchte. Er wollte dich zwar besser kennenlernen, wollte aber nicht eure Eltern in Schwierigkeiten bringen. Er wollte früher für dich da sein, aber konnte es nicht wegen euren Eltern. Vince hatte vieles im Leben falsch gemacht, aber eine Sache hatte er wirklich gut gemacht. Und zwar dich hier her zu holen. Das war absolut richtig auch wenn du nicht wusstest das es ihn überhaupt gibt. Ich weiß das Vincent sehr überfürsorglich ist, aber er meint es nur gut. Er kannte das Gefühl nie Geschwister zuhaben. Ich auch nicht, aber das tut nichts zur Sache. Seitdem du hier bist ist Vincent wieder vollkommen Glücklich. Davor hat ihm immer was gefehlt. Ich kann nur Danke sagen das du ihn voll und ganz akzeptierst." Ich dachte über Dags Worte nach. Fragen stellte ich aber keinen, denn ich hatte Angst vor den Antworten. Ich sah zu Dag, welcher die Augen geschlossen hatte. Ich stand auf und machte den Fernseher aus. Dann ging ich auf die Dachterrasse. Ich brauchte frische Luft. Für mich war das alles zu verwirrend. Ich sah auf die Stadt. War ich auch glücklich hier zu sein? Einen großen liebevollen Bruder zu haben? War ich unter anderem glücklich, weil ich mit Dag streiten konnte? Brauchte ich diese Streitigkeiten wirklich? Es schwirrten so viele Fragen in meinem Kopf. Ich fuhr mir verzweifelt durchs Haar. Fuck! Was sollte ich tun? Wieso überforderte mich das gerade? Ich brauchte Ablenkung eindeutig. Also ging ich ins Wohnzimmer. "Ich geh raus",sagte ich zu Dag welcher nickte. Danach ging ich zu Jonas und Gina. Was ich da sah verwirrte mich noch mehr. Vincents Auto stand immernoch vor dem Wohnhaus der Beiden und er küsste ein Mädchen, was Gina sehr sehr ähnlich sah. Sie war es wirklich! Oh Fuck! So schnell es ging flüchtete ich zurück zu mir nach Hause und rannte in mein Zimmer. Ich schmieß mich aufs Bett und weinte. Warum sagte mir denn keiner was? Es legte sich wer zu mir und nahm mich in den Arm. Verzweifelt wollte ich mich aus den Armen befreien doch es brachte nichts. "Ist schon gut. Bleib ruhig",sagte Dag und ich hörte auf mich zu wehren,"Was ist passiert?" Ich erzählte ihm meine Endeckung und er schluckte. Wusste er es etwa?! Ich sah ihn an und weinte noch mehr. Dag schaffte es irgendwie das ich mich beruhigte. Er sah mich an und beichtete:"Vince hatte mir erzählt, dass er Jemanden kennengelernt hatte, die er süß findet. Ich hab ihm empfohlen sie zu daten, aber ich wusste nicht das er Gina meinte." "Wieso hab ich das nicht bemerkt Dag? Wieso hat mir niemand was gesagt?",fragte ich verzweifelt und musste fast wieder heulen. Er sah mich an und sagte:"Du kannst nicht alles bemerken Tamara. Lass Vincent dir das nachher erklären. Vielleicht kannst du ihn ja irgendwie verstehen." "Ich hab den Beiden vertraut Dag. Ich weiß einfach nicht ob ich drüber wegschauen kann",sagte ich und verlor ein paar Tränen. Dag wischte mir die Tränen und meinte:"Deswegen brauchst du nicht weinen. Für die Beiden solltest du keine Tränen vergießen." Meine Zimmertür ging auf und Vincent kam rein. Sofort heulte ich wieder los und versteckte mein Gesicht an Dags Brust. "Alter Diggah was wird das?!",fragte Vincent aufgebracht. Dag sagte nur:"Soll ich sie etwa heulen lassen und nicht trösten? Vergiss nicht das du der Grund bist! Das nächstemal solltest du nachdenken was du tust!" "Was soll das denn heißen?",fragte Vincent verwirrt. Ich stand auf und meinte wütend:"Du hast was mit meiner Besten Freundin Vincent Stein! Und keiner von euch kam mal auf die Idee wie es mir geht oder es mir zu sagen! Ich bin so enttäuscht von dir Vincent!" "Tara... Ich wollte es dir sagen",sagte mein großer Bruder. Ich sagte:"Ach ja? Wann? Ach vergiss es! Und ich dachte ernsthaft du vertraust mir genauso wie ich dir. Lass mich in Ruhe!" Dag zerrte Vincent mit aus meinem Zimmer und sagte:"Gib ihr Zeit Vincent. Das wird wieder." Ich verkroch mich ins Bett...

~Vincent Pov~

Ich starrte auf Tamaras Zimmertür. Ich hatte es verbockt. Sie hasste mich jetzt bestimmt. Dag fragte:"Wie würdest du dich fühlen, wenn ich was mit deiner Schwester hätte und es dir nicht sage?" "Dag! Du weißt ganz genau das ich dich nie wieder in ihre Nähe lassen würde!",sagte ich wütend. Er meinte:"Ganz ruhig das war nur ein Beispiel." Seufzend ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich. Verzweifelt sah ich meinen Besten Freund an. Dieser überlegte und sagte:"Dir verzeiht sie schneller als Gina. Das weiß ich." Ich nickte nur und verlor ein paar Tränen. Ich wollte meine kleine Schwester doch nicht hintergehen. "Ich hätte es ihr von Anfang an sagen sollen",sagte ich und wischte mir die Tränen weg. Dag sah zu mir und meinte:"Du hättest von Anfang an mit offenen Karten spielen sollen." Ich nickte, denn ich wusste genau was er meinte.

~Tara Pov~

Die nächsten Tage sprach ich weder ein Wort mit Vincent noch mit Gina. Jonas wusste auch nicht was er tun sollte. Dag hatte sich erstmal wieder bei uns eingenistet. Wahrscheinlich hatte er Angst das es Mord und Totschlag gab. Ich kam gerade von der Schule nach Hause. Vincent war nur zu Hause. Also beschloss ich das ich mit ihm redete. "Ich hoffe die Letzten Tage waren dir eine Lehre Vincent",sagte ich und sah ihn an. Er sah mich an und fragte:"Bist du noch sauer?" "Auf dich nicht",meinte ich wahrheitsgemäß und ging zu ihm. Vorsichtig umarmte er mich und sagte:"Ich wollte dich nicht enttäuschen. Es tut mir so leid Tara. Wirklich. Ich hätte es dir sofort sagen sollen. Ich hab einen Fehler gemacht." "Ist schon okay",sagte ich und löste mich von ihm. Danach ging ich in mein Zimmer und machte Hausaufgaben. Als ich fertig war ging ich auf die Dachterrasse wo ich auf Dag traf. Ich setzte mich zu ihm und schaute mir an was er machte. Dag schrieb mal wieder Songs. "Was wird es diesesmal?",fragte ich. Dag lächelte und sagte:"Ich taufe den Song Echte Freunde." Ich laß mir den Text durch und nickte. Dag sah mich besorgt an doch ich sah in den Himmel. Dann sagte ich:"Vincent hab ich verziehen." "Ich weiß er kam Freudestrahlend zu mir. Das er seine Kleine Schwester nicht verloren hat",meinte Dag und lächelte. Vorsichtig nahm ich Dag den Kugelschreiber aus der Hand und legte ihn weg. Dann sah ich ihn an. Ich wusste nicht wieso ich das Tat. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mich an. Dann stand ich auf und entfernte mich ein paar Schritte. Ich sagte:"Ich geh dann mal." Schon verschwand ich in mein Zimmer. Dort legte ich mich aufs Bett und dachte nach. Was war das zwischen Dag und mir? Irgendwann schlief ich ein.

____________________________________
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Meinungen gerne in die Kommentare🙈

Kurz für immer bleiben (Sdp FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt