Das Gespräch

489 11 1
                                    

~Vincent Pov~

Der Sonntag Morgen kam schneller wie gedacht. Ich machte mich auf den Weg zu Dag. Ich fühlte mich jetzt schon schlecht so ein Gespräch mit Tara zuführen. Aber Dag hatte recht. Wir mussten mit ihr reden und etwas tun. Vorsichtig schloss ich Dags Wohnungstür auf und betrat die Wohnung. Dag saß in der Küche und trank seinen Kaffe. Ich begrüßte ihn stumm und setzte mich. Tara schlief also noch. "Hast du überlegt wie wir das Gespräch anfangen können?",fragte Dag mich und bot mir Kaffee an. Ich seufzte und holte mir eine Tasse. "Also nicht",stellte er fest und ich nickte. Ich sagte:"Ich fühle mich eh schon mies, weil wir so ein Gespräch mit ihr führen müssen."

~Tara Pov~

Ich wurde durch ein Gespräch in der Küche wach. "Vincent jetzt beruhig dich dochmal so schlimm wird das nicht sein",hörte ich Dag sagen. Leise stand ich auf und ging zur Tür. Vincent sprach leiser als Dag. Mist. Ich wollte wissen worüber sie sprachen. Also musste ich wohl oder übel in die Küche gehen. Vorsichtig betrat ich die Küche. Beide Musiker sahen mich nachdenklich an."Setzt dich Babe",sagte Dag und deutete auf den Platz neben sich. Ich setzte mich und starrte meinen großen Bruder an, welcher mich besorgt musterte. Dann sah ich fragend zwischen den Beiden hin und her. "Tara wir müssen reden",sagte Vincent bestimmend. Ob er mich damit überzeugen wollte das es wichtig sei wusste ich nicht. Ich sagte:"Worüber und wofür der ganze Aufwand? Ein einfaches 'Tara können wir reden es ist wichtig' hätte auch gereicht. Brötchen mitbringen und emotionslose Miene verrät mir schonmal das du am liebsten davon  rennen möchtest Vincent. Ich tue mal so als wüsste ich das nicht und lass dein Verhör zu." "Tara er ähm wir meinen es doch nur gut",versuchte Dag Vincents misslungen Start zu retten. Ich seufzte und sagte:"Alles was ich jetzt erzählen werde bleibt in diesem Raum. Versprecht es mir!" Sie versprachen es mir. Auch wenn ich mir sicher war, dass es nicht so war. Ich nahm Dags Hand und überlegte. Dag strich über meinen Handrücken, was mich beruhigte. "Das alles begann zwei Wochen nachdem ich neu in die Klasse kam. Als man wirklich bemerkte, dass ihr mich immer mal abholt. Kira wurde ziemlich aufdringlich und erwähnte immer öfter euch Beide. Auch bei so Ausflugsbesprechungen und sowas. Als ich nicht drauf angesprungen bin hat es erst richtig angefangen. Gina ist eine echt Liebe. Sie hat mir echt geholfen. Vor der Klassenfahrt waren Kiras Mobbingattacken harmlos. Mit Stiften abwerfen oder sowas. Nach der Klassenfahrt wurde es schlimmer. Sie hatte sehr viel Druckmaterial gegen mich. Am Anfang hab ich das gemacht was sie wollte, weil ich Angst hatte das euch was passiert. Zudem solltet ihr wissen, dass ich inzwischen bei einem Psychiater bin. Um das ganze zu verarbeiten",erzählte ich erstmal. Vincent fragte:"Wie kannst du bei einem Psychiater sein ohne die Einwilligung von mir?" "Gina hat mir geholfen. Sie kann perfekt Schriften und Unterschriften fälschen und da du mir ziemlich viele Zettel in den ersten Wochen hier in Berlin geschrieben hast. Hatten wir alles was wir brauchten um eine Einwilligung zu schreiben mit deiner Unterschrift",beichtete ich und sah auf die Tischplatte. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Vincents Hand, die auf dem Tisch lag, zitterte vor Wut und er sagte aufgebracht:"Ihr könnt doch nicht einfach meine Einwilligung fälschen! Du hättest mit mir reden können Tara. Wir hätten eine Lösung gefunden." "Vincent. Ich war damals nicht bereit darüber zu sprechen und jetzt eigentlich auch nicht. Ich kann dir meine Einwilligung geben, dass du Einblick in meine Akte bekommst oder eine Kopie. Ich kann darüber nicht reden",sagte ich und blinzelte die Tränen weg.  Dag neben mir umarmte mich und flüsterte:"Alles wird gut Maus. Wir schaffen das." "Tut mir leid Tara. Ich hab mich wieder im Griff",entschuldigte sich Vincent. Ich bat Dag um Zettel und Stift, welcher mir dies gab. Schnell schrieb ich den Namen des Psychiaters und die Adresse auf und gab es Vincent. "Deswegen warst du so oft in letzter Zeit mit Gina unterwegs",stellte Dag fest und ich nickte. Vincent fragte vorsichtig:"Ist es okay für dich, wenn wir da morgen zusammen hinfahren nach der Schule?" Von mir kam wieder nur ein stummes Nicken. Ich stand auf und ging ins Bad. Dort spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen? Ich machte mich frisch und zog mir was einigermaßen ordentliches an bevor ich wieder in die Küche ging. Inzwischen war ein Frühstückstisch gedeckt und mir Kakao hingestellt. Dag wusste inzwischen das ich Schokolade brauchte, wenn ich schlecht drauf war. Ich trank den Kakao relativ schnell aus und bekam verwirrte Blicke von Vincent. "Sie braucht Schokolade, wenn sie so schlecht drauf ist",erklärte Dag und schenkte mir nach. Vincents Handy klingelte und er ging zum Telefonieren ins Wohnzimmer. Man verstand nur einzelne Wortefetzen. Dag klärte mich auf:"Er nimmt sich für morgen und übermorgen frei um für dich da zu sein. Er denkt es liegt auch daran das er die meiste Zeit nicht Anwesend war." Ich seufzte und lehnte mich an Dag, welcher seine Arme um mich legte. Als Vincent wiederkam sah er mich an und fragte:"Was möchtest du heute noch machen?" "Schlafen",sagte ich und kuschelte mich mehr an Dag. Vincent sagte:"Ich dachte wir könnten vielleicht zusammen die Weihnachtsdeko machen." "Dann hilft Dag aber auch mit, wenn Gina schon bei uns wohnt",meinte ich. Vincent sah kurz geschockt aus, weil ich wusste das Gina bei uns wohnte. Sie hatte es mir sofort geschrieben. Keine Geheimnisse was so etwas anging. Nachdem Frühstück räumte ich auf und dachte nach. Dag packte meine Sachen zusammen als ich ins Schlafzimmer kam. Er hielt mir mein Handy hin und ich sah drauf. Uninteressantes. Also steckte ich es ein und küsste meinen süßen Freund. Welcher mich sofort an sich zog. "Leute können wir....oh ich wollte nicht stören",stotterte Vincent hinter mir und ich musste lachen. Dag musste Grinsen und sagte:"Bleib mal normal Diggah." Ich stand auf und ging zu Vincent. Ich zog ihn mit ins Wohnzimmer  und setzte mich. "Vincent von und zu Stein setz dich",sagte ich. Er tat was ich sagte und fragte:"Was ist los?" "Nichts Vince. Du sollst dich einfach normal benehmen",meinte ich und sah auf den Fernseher. Vincent fragte:"Tara vertraust du mir eigentlich noch?" "Ich hab nie aufgehört dir zu Vertrauen Vincent. Über manches kann ich einfach nicht reden und das solltest du akzeptieren",antwortete ich und sah ihn an. Er lächelte schwach und sagte:"Ich bin trotzdem immer für dich da meine Kleine. Wirklich immer." Das war seine Art zusagen, dass ich mich auf ihn verlassen konnte egal was war. Ich wusste dies auch, aber ich wollte ihm meine Gedankengänge nicht antun oder ihn verletzen. Er ist der Perfekte große Bruder auch wenn er dies nicht glaubte. Ich bin einfach froh ihn zu haben. Er gab mir eine Kraft. Wärme, Liebe und Familie. Vincent war einer der wenigen, die mich verstanden, wenn ich schwieg. Er tat alles dafür das es mir an nichts fehlte. Soweit es ging erzählte ich ihm auch alles, aber ob er da zuhörte wusste man bei ihm meistens nicht. Ich hatte meinen Bruder von ganzen Herzen lieb.
____________________________________
Hey meine lieben Reader,
Zuerst mal DANKE für 1K Reads! Das ist so ein tolles Gefühl!
Ich werde erstmal eine Kleine Pause einlegen. Ich habe im Moment eine Schreibblockade. Und plane auch ein paar andere Sachen🙈 Ich hoffe ihr habt Verständnis.
Eure Story-Planet ❤

Kurz für immer bleiben (Sdp FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt