8. Arien's Traum

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Ich sah mich im Arm eines blonden Elben und es war definitiv nicht mein Bruder oder Haldir. Ich entfernte mich von der innigen Umarmung und sah wie ich in einem weißen, langen Kleid neben einem Elben herschritt. Diesmal sah ich mich von hinten und ich glaubte nicht Haldir neben mir zu erkennen. Der Mann neben dem ich her lief war größer als Haldir und seine Haare waren silberner.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals als ich verschwitzt mitten in Nacht aufwachte.
Haldir der sofort bei meinen hektischen Bewegungen aufwachte, strich mir einige Haarsträhnen aus meinem Gesicht.
"Schlecht geträumt?", fragte er behutsam. Ich nickte leicht und kuschelte mich an ihn.
Noch immer schlug mein Herz schneller als sonst. Was hatte das zu bedeuten? Das dies kein gewöhnlicher Traum war, fühlte ich.
Wir Elben hatten öfters Träume die sich später bewahrheiteten. Und das bereitete mir große Sorgen. Ich hatte mich unsterblich in Haldir verliebt und das zeigte mir mein Herz eindeutig. Doch das ich mich mit einem anderen Mann sah, bereitete mir Magenschmerzen.
Haldir legte seine Arme um meinen Oberkörper und zog mich fest an ihn.
Kurze Zeit später schlief ich wieder ein.

Die Wochen zogen durch Lorien und hinterließen ihre Spuren. Haldir und Arien zeigten ihre Zuneigung zueinander nun offen. Dabei sahen ihn seine Soldaten etwas komisch an. Ihr Hauptmann der sonst immer streng und zurückhaltend war, konnte also doch lächeln. Das hieß jedoch nicht das Haldir seine Übungsmethoden veränderte. Was seine Männer stark enttäuschte.
Arien sah auch bei einigen Übungseinheiten zu. Wie zum Beispiel beim Bogenschießen oder dem Schwertkampf. Dabei himmelte sie ihren Geliebten regelrecht an, aber blieb brav an ihrem zugewiesenen Platz sitzen. Erst nachdem alle Soldaten den Platz verlassen hatten, fiel sie ihm um den Hals. Haldir erfüllte es zu tiefst mit Stolz seiner Geliebten Arien zu zeigen was er konnte.
Oft besuchte Haldir mit Arien seinen geheimen Platz.
Arien genoss jede Sekunde die sie mit dem lorischen Hauptmann verbringen konnte. Es hätte nicht besser sein können. Und auch Haldir beobachtete zufrieden wir sich ihr Gesundheitszustand verbesserte. Doch die Tatsache das Arien ihm nicht verriet um was es ihm Albtraum vor einigen Wochen ging, verunsicherte ihn.
Arien dagegen sperrte den mysteriösen Traum weg.

1 Jahr später
Arien starrte auf den Brief in ihren Händen. Heute hatte ein Bote ihr einen Brief überbracht.
Von ihrem Vater!
Als Haldir seine Hütte betrat, erstarb sein lächeln, als er Arien sah. Schnellen Schrittes war er neben ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. Arien zuckte zusammen und schaute in das vertraute Gesicht.
"Was ist passiert?", fragte er.
Arien übergab ihm lautlos dem Brief und Haldir's Augen huschten über das Papier.
"Ich vermisse dich schon jetzt.", meinte der Elb traurig.
Indem besagten Brief stand, dass Arien sich am nächsten Tag mit einigen Wachen auf den Weg nach Bruchtal aufmachen sollte. Dort würde Thranduil sie erwarten.
Sie wäre zu einer wichtigen Besprechung eingeladen, war die letzte Information.
Doch wer wüsste wann sie wieder nach Lothlórien kommen könnte?
Arien's Welt stand erneut Kopf. Sie wollte nicht weg, sie wollte bei Haldir bleiben. Und genauso wollte Haldir das Arien bei ihm blieb.
"Ich hab solche Angst das er mir wieder etwas an tut.", schluchzte Arien.
"Shh er wird dir nichts an tun."
"Aber wir wissen beide das er unberechenbar ist."
"Ich weiß .. Ich weiß", flüsterte Haldir. Dabei wusste er ganz genau das Arien Recht hatte. Niemand wusste was in dem Düsterwaldkönig vorging.
Noch lange saßen die beiden zusammen und erst spät in der Nacht schliefen sie ein.
Nach nur ein paar Stunden Schlaf stand Arien neben Haldir vor seiner Hütte. Die Beiden Wachen näherten sich ihnen und stiegen ab.
Noch einmal wandte sich Arien Haldir zu. Dieser zog sich fest in seine Arme und küsste sie auf den Scheitel.
"Dankeschön für alles und vergesse nie das ich dich liebe.", flüsterte Arien.
"Ich liebe dich auch. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.", erwiderte Haldir und ließ sie zu ihrem Pferd gehen. Die beiden Wachen verbeugte sich vor Arien und nickten dem Hauptmann zu. Der lorische Elb überreichte Arien's Gepäck und sah zu wie Arien aufstieg.
Noch ein letztes mal schaute Arien zu ihrem Geliebten um ihn dann schweren Herzens zu verlassen.
Noch lange schaute Haldir den Elben hinterher und nahm dann seine Waffen und verschwand in Richtung Übungsplatz.

Die Tage auf dem Weg nach Bruchtal verliefen ereignislos. Niemand begegnete den 3 Elben auf ihrem Weg.
Schweigsam saß Arien auf ihrem Pferd. Sie wusste nicht wie lange sie schon unterwegs waren, als die Grenze Bruchtals in Sicht war.

Als sie dann im Tal angekamen, führte ein Diener Arien in eines der Gästezimmer.
"Ich soll euch ausrichten, dass ihr euch fertig machen sollt. Dann werde ich euch zu der Besprechung führen."
"Vielen Dank.", erwiderte sie und betrat das Gästezimmer.
Zuerst betrat sie das Bad und badete kurz in dem vorbereiteten Wasser.

Arien lief schweigend hinter dem Diener her.
"Wir sind da.", damit ließ der Elb sie alleine und verschwand hinter der nächsten Ecke.
Arien trat durch die Tür und blickte in die Runde.
Nebeneinander saßen Elrond und Thranduil.
Ihr Vater saß mit erhobenen Haupt da und schaute gelangweilt zu seiner Tochter.
Zu Elrond's linken saß sein Berater Erestor und daneben der Balrogtöter Glorfindel.
Sonst war niemand anwesend.
Thranduil deutete mit einer schwachen Handbewegung neben sich.
Arien ging in die Mitte der spärlichen Runde, machte Hofsgemäß einen Knicks und setze sich.
"Wie schön das ihr alle zu dieser Besprechung gekommen seid und-", fing der Herr von Bruchtal an.
Doch Thranduil unterbrach ihn barsch:
"- Jetzt redet nicht um den heißen Brei herum. Warum bin ich hier?"
Arien schaute überrascht auf. Ihr Vater wusste also auch nicht warum er hier war.
Noch herrschte Schweigen bis einer der Bruchtal Elben aufstand und sagte: "König Thranduil Sie sind hier, weil ich meine Vaterrechte zurück verlange!"

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