Z.W.E.I.U.N.D.S.E.C.H.S.I.G

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"Ich liebe dich auch."
Auf diese Antwort folgte ein Kuss, der voller Leidenschaft steckte. Er legte sich dann zwischen meinen Beinen, zog seine Shorts runter und küsste mich weiterhin. Dabei bemerkte ich wie er Stück für Stück in mir versank. Ich zog tief Luft durch die Nase ein. Seine Küsse erstickten jedes Stöhnen. Bis er härter wurde. Er legte dann die Stirn gegen meine und stöhnte ebenfalls vor Lust. Leise und tief, was mir den Rest gab. Es war erotisch, diese Laute von ihm zu hören. Wie er sich mir ganz hingab und sich fallen ließ. Ich spürte dabei sein Atem auf meinen Lippen und seine starken Arme, die meinen Körper umfassten. Seine Bewegungen waren perfekt und sein Körper war heiß und fühlte sich toll unter meinen Fingern an. Es war außergewöhnlich und voller Leidenschaft. Das war Sex. Sex verbunden mit Liebe. Kein Dirty Talk, oder merkwürdige Stille, wo man nur das Klatschen, der aufeinander prallenden Körper hörte. Sondern es waren erotische Geräusche der Lust zu hören, die alles viel sinnlicher machten. Die alles Perfekt machten.

Nach dem Akt, lagen wir noch eine weile Schweigend beisammen. Sein Herz beruhigte sich langsam wieder, so wie mein Körper. Ich musste in dem Augenblick an unsere ersten Treffen und die Gefühle denken die er in mir auslöste. Er war immer so vorsichtig, lieb, sensibel und trotzdem Sexy. Er gab mir von Anfang an diese Gefühle. Ich habe aber nie drauf gehört und sie teils ignoriert. Vielleicht gibt es doch so was wie Schicksal und ich versuchte einfach dagegen anzukämpfen. Warum auch immer. Ich bin froh, das er nie locker ließ und immer an meiner Nähe war.

"War ... ich ... ich meine..."

"Frag bloß nicht! Lese in meinen Augen. Hast du meinen Körper nicht gespürt?"
Flüsterte ich ihm entgegen.
Er lächelte und küsste meine Stirn.

"Tut mir leid. Ist wohl eine Art von uns Männern, Bestätigung zu bekommen."
Ich schüttelte grinsend den Kopf.

"Das tun nur die süßen Kerle. Die, die unsicher sind." Er zuckte mit den Augenbrauen und schaute mich verwundert an.

"Wie meinst du das?"

"Raylie war sehr überzeugt von sich selbst. Er dachte wohl, er hat es nicht nötig zu fragen, was ja auch ok ist, wenn man Selbstbewusst ist. Ich habe ihn aber nie ... nie so ..."
Ich schmiegte mich mehr an ihn und fuhr mit dem Finger über seine Brust bis zum Bauch.

"Nie so?" Wiederholte er meine letzten Worte fragend.

"Na ja ... er quaselte viel. Dirty Talk und so. Ständig wollte er befehligen. Auch er raunte und stöhnte, aber nie mit so viel Erotik und Sinnlichkeit wie du. Klar irgendwie war es schön, aber eher Körperlich. Es war befriedigend, Luststillend. Aber mein Herz und meine Seele spielten da keine Rolle. Es war nur Sex."

"Überheblichkeit und Dominanz. Anders habe ich ihn auch nicht eingeschätzt."

"Echt jetzt? Er kann sich gerade nicht wehren. Und außerdem wurde er zu dem gemacht, was er jetzt ist. Jeder Mensch geht anders damit um. Kann nicht jeder so ein Perfektes Leben haben wie du!" Ich drückte mich von ihm weg und ging Richtung Badezimmer. Dabei blickte ich kurz nach hinten und sah sein erbostes Gesicht.

"Mein Leben? Willst du wissen wie es war? Denkst du es war immer Rosarot? Nur weil ich nicht Psychisch kaputt bin wie Raylie."
Er stand auf und lief mit zusammengedrückten Augenbrauen in meine Richtung. Die halb geöffnete Tür vom Bad schloss ich langsam, als ich mich frontal zu ihm drehte. Seine Schritte wurden langsamer, so näher er kam. Ich wich zurück und presste meine Lippen vor Nervosität zusammen.

"Ich hatte nicht mal eine Kindheit. Keine Eltern. Mich hat man wie Müll weggeschmissen. Hätte mich nicht diese junge, Obdachlose gefunden, wäre ich jämmerlich krepiert! Ohne Susan, würde ich nicht hier stehen. Aufgewachsen auf der Straße, ohne Luxus, oder ein Dach über den Kopf. Ich habe mir, was ich jetzt habe, alles selbst erarbeitet. Hart erarbeitet! Und dank einer Frau, die nichts hatte. Und trotzdem gab sie alles für mich, damit ich das bin, was du heute siehst." Er boxte dann gegen die Tür, was mich kurz aufschreien ließ vor Schreck. Er machte mir etwas Angst.
Als er meine Augen sah und mein endsetztes Gesicht. Wich er zurück. Er schien erschrocken von sich selbst. Ich näherte mich ihn, legte meine Hände auf seiner Brust und strich ihm über die Wange.
Diese Zitterten und ich kam mir so dumm vor.

"Es tut mir so leid." Sprach ich mit einem Kloß im Hals. Mein Kopf senkte sich, aber er erhob ihn wieder.

"Nein, mir tut es leid. Du wusstest es nicht. Ich hätte anders reagieren sollen. Ich bin einfach nur Mental etwas Stabiler bzw. habe eine recht gute Psyche, als manch andere." Lächelte er und nahm mich in den Arm.

"Jeder ist anders. Ich sollte vielleicht meine Eifersucht in den Griff bekommen."

"Eifersucht?"
Er drückte mich dann ein Stück weg und kratzte sich am  Hinterkopf.

"Naja, du hast Raylie verteidigt. Das gefiel mir wohl nicht. Ich ... ich sollte nicht an mir Zweifeln. Den das, tu ich immer noch. An mir ...  nur an mir. Ich tu deswegen alles sehr bedacht. Ich ..."
Ich küsste ihn. Er sollte nicht mehr reden. Nicht mehr so viel Nachdenken. Er ist vielleicht Psychisch nicht so kaputt wie manch andere, aber trotzdem ist er kaum Selbstbewusst. Man kann sagen ängstlich. Angst wieder alles zu verlieren? Was anderes konnte ich mir nicht vorstellen.

Jeder hat schwächen. Andere zeigen sie niemanden und fressen alles in sich rein und versuchen jemand anderes zu sein. Und denken, dadurch glücklich zu werden. Oder andere werden vorsichtiger, trotzdem zeigen sie was sie denken und fühlen, aber immer mit Hintergedanken. Mit Zweifel. Mit Angst. Wieder andere versuchen alles zu ignorieren und Leben ihr Leben und nehmen alles mit Humor. Denn auch Chester hat bestimmt ein Päckchen zu tragen, wie fast jeder Mensch. Trotzdem ist jeder Mensch auf seine Art liebenswert und hat es verdient Glücklich zu sein. Das Wünsche ich Raylie und Chester und hoffe, das beide ihre Lieben wieder finden. Lorita ihren Fehler einsieht und hoffentlich lebt Chloe noch. Es hat so viel trauer in diesem Haus gegeben, das muss endlich aufhören!

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt