F.Ü.N.F.Z.E.H.N

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Er kam mit zusammen gepressten Augenbrauen auf ihn zu.

"Ich würde sie jetzt loslassen, sonst würdest du dir wünschen, mich nie getroffen zu haben." Als er nach wenigen Sekunden nicht spurte, fackelte Raylie nicht lange und riss James am Kragen von mir weg.

Dann stellte er sich vor mich.

"Du solltest lieber aufpassen, mit wem du dich anlegst. Sonst werden die drei das nächste Mal nicht so freundlich bleiben."

Raylies blick wurde extrem finster. Ich sah das erste Mal pure Wut und Hass. Es war schlimmer als bei Jayson.

"Höre ich gerade richtig? Drohst du mir Blondie? Geh lieber zu deiner Herrin und lass dir weiter den Arsch kraulen."

Er schritt dabei provokativ auf James zu. Dieser hatte aber wohl keine Lust sich zu prügeln.

"An euch machen sich andere die Hände schmutzig, ich habe das nicht nötig."

Er lief dabei zügig aus dem Raum.

Als Raylie sich zu mir drehte, umarmte ich ihn stürmisch. Das hat er wohl nicht erwartet und blieb erst mal wie erstarrt stehen. Dann legte er auch einen Arm um mich. Mir kam es vor, als wolle er es nicht und wollte mich deswegen wieder von ihm lösen.

"Sorry." Flüsterte ich verlegen. Aber er drückte mich wieder an sich.

"Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich bin froh, dass es dir gut geht."

Er blickte mir tief in die Augen und dabei wollte ich meine Arme wieder um ihn legen, aber er wehrte dies ab.

"So genug geschmust Kätzchen, ab an die Arbeit." Er schob mich einfach weg und das nicht gerade sanft. Dann räusperte er und verschwand aus dem Raum.

Ich war komplett perplex. Zuerst total lieb und mein Ritter in der goldenen Rüstung und dann auf Abstand. Mir kam es so vor, als könne er mit so was nicht umgehen, oder mit seinen Gefühlen? Als ob er keine Schwäche zeigen möchte, und versucht deswegen immer den harten Typen raus hängen zu lassen. Es war jedenfalls sehr merkwürdig. Er hatte so viele Seiten an sich und war so undurchschaubar, dass es schon wieder aufregend war.

"Zieh dich Zuhause bitte um. Ich will, dass du mitkommst zu einem Kollegen. Er hat mich zu seinem Geburtstag eingeladen und du wirst meine Begleitung!"

Ich verschränkte die Arme und schaute ihn etwas genervt an. Ich schnalzte mit der Zunge und setzte ein sarkastisches Lächeln auf.

"Oh, wenn du mich schon so höflich fragst. Ich schau, ob ich Zeit habe."

Er schlug dann mit der Hand auf meinen Tisch und sein Blick wurde wieder düster.

"Das war keine bitte. Du gehst jetzt nach Hause und tust, was ich sagte."

Er drehte mein Stuhl zu sich und hob mein Kin an. Dann setzte er ein arrogantes halbherziges Lächeln auf.

"Zieh dich sexy an." Dann streifte er leicht meine Lippen mit seinen. Dadurch kribbelte mein ganzer Körper wieder. Ich blickte ihn mit großen Augen an und versuchte, normal weiter zu atmen.

"Hast du mich verstanden?"

Ich nickte nur kurz und starrte ihn in seine blauen Augen, die gerade mein Körper musterten.

"Geht doch. Ich hole dich in zwei Stunden, an der Ecke ab, wohin ich dich das letzte Mal nach Hause brachte."

Er schlenderte dann stolz grinsend aus dem Büro. Aber was war mit der Arbeit, die Akten. Genau nach diesem Gedankengang, wollte ich Raylie hinterher. Aber dann kam James zähneknirschend auf mich zu.

"Hey du! Kleine Planänderung. Nicht du übernimmst die Akten, ich soll jemand dafür einstellen. Haben noch ein paar Bewerbungen, sollte sich da einer finden lassen. Die Chefin möchte, dass du dich um Raylie und den Auftrag kümmern kannst."

Dann kam er mir wieder zu nah. Sein Grinsen gefiel mir gar nicht.

"Er kann gut reden. Aber wenn er noch mal versucht, mich in die Pfanne zu hauen, wird nicht er, sondern du drunter leiden."

Ich schluckte vor Angst. Mein Hals schnürte sich zu. Jetzt bin ich wirklich das kleine Opfer von James geworden. Das kotzte mich in den Augenblick richtig an. Ich musste mit Raylie drüber reden. Ich machte mir momentan mehr Feinde, als ich wollte.

Zu Hause schmiss ich schnell alles in die Ecke und zog alles, aus was ich anhatte, duschte noch schnell und rannte zum Kleiderschrank. Normal bin ich immer sehr elegant gekleidet. Knielange Röcke oder Kleider. Meist was mit Ärmeln und wenig Ausschnitt. Haare gelockt und fast immer offen und das Make-up, Busineslike dezent. Die Haare blieben so, die Mähne war sexy genug, nur mehr Volumen musste rein. Ich hatte ein enges figurbetontes Kleid in Schwarz und goldenen Gürtel. Es war sehr kurz rückenfrei und pushte mein Busen extrem nach oben. Das wäre vielleicht zu viel des Guten, aber er wollte sexy, dann bekommt er es auch. Schwarzer Spitzen-Slip und ein passenden BH dazu. Meine Lippen wurden roter, als sie schon sind, und meine Augen wurden schwarz geschminkt. So das meine grünen Augen schön raus stachen. Schmuck mochte ich nicht, hätte nur gestört. Ich mochte es nicht so extrem gekleidet zu sein, aber ich wollte irgendwie seine Reaktion sehen. Er kannte mich ja nur in meinen Büroklamotten, die immer ziemlich züchtig waren. Ich zog aber ein Mantel an, der gut dazu passte, falls ich mich doch nicht trauen sollte mich so zu zeigen. Hatte das Kleid noch nie an.

Dirty Deal! - Zeig mir dein Wahres Ich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt