Die Geschichte vom Bauer und seinem Pferd

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Ich möchte euch als Einleitung zu diesem Kapitel eine kleine Geschichte erzählen, die ich mal in einem Buch gelesen hab. Die Erzählung handelt - wie der Titel des Kapitels ja bereits sagt - von einem Bauern und seinem Pferd.

Also, es lebte mal ein Bauer mit seinem Sohn und seinem Pferd abseits eines kleinen Dorfes. Zusammen verrichteten sie die Arbeit, die ihren Lebensunterhalt sicherte.

Eines Tages rannte das Pferd plötzlich davon und verschwand im Wald. Und die Leute im Dorf sagten zum Bauern: "Oh nein, dein Pferd ist weggelaufen. Wie willst du jetzt deinen Lebensunterhalt verdienen? Was für ein Pech!

Und der Bauer antwortete: "Ob das Pech ist oder nicht, wird sich noch zeigen."

Am nächsten Tag kam das Pferd aus dem Wald zurück. Ihm folgte ein ganzes Rudel Wildpferde.

Und die Leute im Dorf gratuliertem dem Bauern: "Du hast nicht nur dein Pferd zurück, nein, du besitzt jetzt noch viel mehr. Was ein Glück!"

Aber der Bauer antwortete nur: "Ob das Glück ist oder nicht, wird sich noch zeigen."

Am nächsten Tag fiel der Sohn des Bauern beim Versuch, eines der Wildpferde zu zähmen vom Rücken des Tieres und brach sich den Arm.

Und die Leute im Dorf bekundeten ihr Beileid. "Dein armer Sohn. Wer soll dir jetzt mit der ganzen Arbeit auf dem Hof aushelfen? Was für ein Pech!"

Und wieder antwortete der Bauer: "Ob das Pech ist oder nicht, wird sich noch zeigen."

Am nächsten Tag kam die Armee ins Dorf, um jeden jungen, waffenfähigen Mann für den Krieg zu rekrutieren. Nur den Sohn des Bauern nahmen sie nicht mit, da sein Arm gebrochen war.

Und wieder sagten die Leute im Dorf: "Dein Sohn ist der einzige junge Mann, der nicht aus unserem Dorf in den Krieg muss. Was für ein Glück für dich!"

Und wieder antwortete der Bauer: "Ob das Glück ist oder nicht, wird sich noch zeigen."

*****

Die Moral von der Geschichte besagt, dass es immer wieder Situationen im Leben gibt, die wir zunächst als großes Unglück wahnehmen, deren Folgen allerdings auch großes Glück bringen können.

Ihr fragt jetzt sicher zurecht: "Fuchsi, was soll der Kram jetzt eigentlich?"

Ich möchte darauf mit einer zweiten Geschichte antworten.

Ich habe euch sicher irgendwo mal erzählt, dass mein Zimmer in meinem Mobilheim hier jeder Sardinenbüchse Konkurrenz macht. Um diesen Zustand zu ändern, hab ich nachgefragt, ob ich - sobald Platz frei wird - in ein größeres Zimmer umziehen darf.

Jedenfalls hieß es zunächst, das wird noch ein wenig dauern. Es kam dann aber plötzlich die Nachricht, dass ich noch am selben Tag nach der Arbeit bis 11 Uhr abends in einen größeren Raum umziehen darf.

So ein Glück aber auch.

Allerdings hat mir der Kollege den Raum wie einen Saustall hinterlassen. Da lagen noch Chips zwischen Matratze und Bettrahmen, der Inhalt eines kaputten Kissens verteilte sich übers Bett, irgendwo lag ein kaputtes Glas herum und es war generell alles dreckig. Ich hab das in 15 Minuten eben geputzt. Dennoch, das Bett war dann ein Doppelbett, wo mein Laken nicht mehr drauf passt, ich konnte den Raum wegen der Größe des Bettes schlechter betreten als meine Sardinenbüchse und das Licht flackerte so ekelerregend, dass ich gleich eine Kostprobe davon bekam, wie es sein muss, Epilepsie zu haben.

Zudem konnte ich kaum schlafen, weil mir der Umzug und die Veränderung dann doch zu plötzlich kam und ich keine Zeit hatte, mich drauf einzustellen. Sowas muss ich einen Tag vorher wissen.

Fuchsis Reise ins Windmühlenland (Hollandblog)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt