◀ Kapitel 15 ▶

90 5 0
                                    

◀ Kapitel 15 ▶

Annie Irwin, Supreme Five HQ, 09.34 Uhr , 3 Tage nach Thanos


Mit einem deutlich zu lautem Geräusch lässt Cho einen Teller vor mir auf meinen Platz fallen und sieht mich mit einem beinahe schon wütenden Gesichtsausdruck an.

„Du wirst jetzt sofort etwas essen!", herrscht er mir ein und ich erwidere seinen Blick trotzig.

„Ich habe keinen Hunger.", sage ich und schiebe den Teller mit dem Rührei und dem Bacon ein Stück von mir weg.

„Du hast seit 3 Tagen nichts mehr gegessen! Seit wir aus Wakanda zurückgekommen sind." Vorwurfsvoll sieht Cho mich an und erinnert mich damit gerade eher an eine wütende Mutter, als an den 19-jährigen Jungen, der er wirklich ist.

„Ich habe aber keinen Hunger, Cho!"

„Annie, ich will dir doch nichts Böses!", beinahe schon traurig sieht er mich an und legt mir demonstrativ die Gabel näher an den Teller heran.

„Dann hör auf dich wie meine Mutter zu verhalten und lass mich verdammt noch Mal in Ruhe!", zische ich noch bevor ich mich aufhalten kann wütend. Ich weiß nicht woher dieser Ausbruch kommt und ich weiß, dass er völlig unangemessen ist, aber ich kann mich nicht aufhalten, bevor die Worte aus meinem Mund schießen.

„Hör mal, wir haben alle jemanden verloren... manche mehr, manche weniger. Aber-", beginnt er einen Versuch mich offensichtlich zu besänftigen, doch die unerklärliche Wut in mir drinnen wird dadurch nur noch verstärkt.

„Ich habe alles verloren!", schreie ich all meine Emotionen heraus.

„Nein, hast du nicht. Ich bin noch hier! Steve ist noch hier.", erwidert Cho ruhig, doch seine Ruhe kann leider nicht auf mich abfärben.

„Und wo sind alle anderen, die ich brauchen würde? Weg! Weil ich versagt habe!" Cho seufzt frustriert.

„Du hast nicht versagt. Aber die anderen kommen auch nicht wieder, wenn du dich hier selbst zu Tode hungerst.", wirft er mir dann vor.

„Cho, du verstehst das nicht."

„Oh doch, ich verstehe das sehr gut. Dir geht es scheiße und das verstehe ich! Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht hier herumzusitzen und dich zu benehmen, als würde ich dir alles schlechte auf dieser Welt wünschen. Hätte Namor das gewollt? Hätte-" Mit einem einfachen Blinzeln meinerseits fliegt Cho quer durch die Küche und wird nur durch die Wand, auf die sein Rücken trifft, gebremst. Sofort stehe ich wieder vor ihm und richte mich bedrohlich vor ihm auf.

„Wage es nicht seinen Namen zu sagen!", fahre ich Cho an, welcher mich nur betroffen ansieht.

„Halt dich am besten raus aus meinem Leben und erwähne nie wieder den Namen einer Person, die von uns gegangen ist!", meine ich eiskalt und Cho streckt vorsichtig eine Hand nach mir aus. Ich weiche nicht zurück, als er sanft meine Wange berührt und ich verstehe in diesem Moment erst, dass er mir die Tränen von der Wange wischen will, weil ich weine.

„Es ist okay.", flüstert er sanft und zieht mich dann in seine Arme. Sofort schlinge ich meine Arme um ihn und kralle mich an ihm fest, als hätte ich Angst, dass er sich auch noch zu Staub auflöst.

„Es tut mir so leid.", schluchze ich und Cho streicht mir über die Haare.

„Ist okay.", antwortet er nur und ich bleibe einfach so stehen, wie wir gerade stehen.

„Eigentlich sollte ich doch diejenige sein, die dich tröstet.", meine ich und Cho lacht leicht.

„Annie, du hast mich bei dir aufgenommen, als ich gerade mal zwölf war. Wir kennen uns nun schon seit 7 Jahren und du hast mir ein Zuhause gegeben und mich immer unterstützt, wie du nur konntest. Jetzt bin ich damit dran, okay?", fragt er mich sanft und sieht mich eindringlich an.

Annie IV - Infinity War + EndgameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt