◀ Kapitel 31 ▶

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◀ Kapitel 31 ▶

Annie Irwin, Sanctum Sanctorum, 07.34 Uhr

Ich wache auf, als ich zwei Stimmen höre, die sich scheinbar auf dem Flur streiten. Doch obwohl ich den Streit hören kann, vergrabe ich meinen Kopf nur wieder tiefer in der Bettdecke und bleibe liegen. Die Stimmen, die sich streiten, gehören definitiv Wong und Stephen, weshalb ich beschließe, dass es nicht mein Problem ist, über was auch immer sie sich streiten.

Stattdessen konzentriere ich mich wieder auf Namor, der hinter mir liegt und einen Arm um meine Hüfte geschlungen hat.

Nachdem wir die letzten Tage in Atlantis verbracht haben, hatte Stephen uns gestern Abend abgeholt, da wir den Wunsch geäußert hatten, vom Sanctum aus zu Tonys Beerdigung zu teleportieren. Namor hatte die letzten Tage ordentlich mit mir zu kämpfen gehabt, denn ich war wahrscheinlich eine grausame Gesellschaft. Ständig war ich am weinen, am jammern und habe die meisten Versuche abgeblockt, wenn Namor mir wieder näher kommen wollte. Ich hatte erwartet, dass es nicht lange gut geht, bis er die Geduld verliert, doch er hatte mich überrascht. Namor hatte sich liebevoll um mich gekümmert und ich hatte das Gefühl, dass es ihm egal war, wie es ihm dabei geht.

Ich beginne traurig zu lächeln und drehe mich um. Meinen Kopf lege ich auf Namors Brust ab und schließe die Augen wieder. Meine Gedanken schweifen wieder zu Tony und ich spüre, dass mir die Tränen wieder in die Augen steigen. Doch noch bevor ich mich wieder in meinen Gedanken verrennen kann, spüre ich, dass sich ein Arm stärker um meinen Oberkörper schlingt.

„Ann...", flüstert Namor leise und scheint zu merken, dass es mir schon wieder schlechter geht. Vorsichtig hebe ich meinen Kopf und sehe, dass Namor mich traurig ansieht. Ich weiß selber, dass ich schrecklich aussehe. Meine Haare sind seit Tagen nicht gewaschen, meine Haut blass und meine Augen gerötet und glanzlos. Ich weiß, dass ich schrecklich aussehe und ich rechne es Namor hoch an, dass er mir das nicht direkt sagt. Stattdessen hebt er zögerlich seine Hand und streicht mir sanft die Tränen von der Wange. Ich lächele schwach und sehe, dass Namor auch sanft zu lächeln beginnt.

„Hast du Hunger?", fragt er mich und ich nicke zögerlich.

„Ja... ein bisschen.", antworte ich ihm ehrlich und sehe, dass Namor nickt.

„Ich mache dir Frühstück." Namor will sich gerade bewegen, als ich ihn aufhalte und ihn fragend ansehe.

„Ist Cho nicht dran?" Cho ist gemeinsam mit uns hierher gekommen, nachdem er die letzte Zeit gemeinsam mit uns in Atlantis war. Auch, wenn er dort etwas eingeschränkt war, weil er dort nicht überall frei atmen kann, fühlt er sich mehr als nur wohl in Atlantis.

„Willst du den Mist, den Cho fabriziert echt essen?", fragt Namor mich grinsend und ich schmunzele leicht.

„Nicht wirklich, nein."

„Siehst du, dann sollte ich vielleicht wirklich etwas für dich machen."

„Mir reicht auch was vom Deli.", nuschele ich und will mich gerade wieder an Namor kuscheln, als er sich aufstützt und mich somit ebenso zwingt aufzustehen.

„Namor!", grummele ich, dann sehe ich ihn schmollend an. Namor lacht leise, dann schlingt er einen Arm um mich und steht auf. Aus einem inneren Instinkt schlinge ich die Beine um seine Hüfte, sein Arm bleibt ebenfalls um meine Taille geschlungen.

„Was tust du?", frage ich ihn irritiert, doch Namor setzt sich nur stumm in Bewegung und antwortet mir nicht.

„Namor-", beginne ich, als ich sehe, dass er auf das Badezimmer zugeht. Doch noch bevor ich reagieren kann, hat er die Badezimmertür aufgestoßen und setzt mich sanft auf der Anrichte ab.

Annie IV - Infinity War + EndgameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt