∘ Chapter 12 ∘

43 3 1
                                    

„Jordan, ich hab doch gesagt, du sollst verschwinden!"

Als ich die Tür geöffnet hatte, musste ich feststellen, dass die Person, die ich gerade angeschrien  hatte, nicht Jordan hieß, sondern dass es Charlet war. „Was willst du...?" sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen. „Ich... wollte in Ruhe mit dir darüber reden." ihr Blick war ziemlich ernst, schon klar, wie konnte man auch in so einer Situation auch lachen? Es sei denn, es war ein Theaterstück oder so. Dann konnte man lachen. Aber das hier war überhaupt nichts zum Lachen, wie sollte es auch? Wer lachte schon über so eine ernste Situation. „Ich möchte aber nicht mit dir darüber reden. Versteh das doch einfach." ich machte die Tür zu. Also, zumindest wollte ich sie zumachen. Sie hatte ihren Fuß allerdings in den Türspalt geschoben und hinderte mich somit daran. „Ich gebe nicht auf, solange, bis ich mit dir reden kann." mein Blick wurde von Trauer mit einer Prise Angst zu Wut. „Ich hab doch gesagt, ich möchte nicht reden. Kapier das doch endlich." meinte ich und knallte vor ihr die Tür zu. Durch den Spion in der Tür schaute ich, ob sie verschwand. Während ich sie beobachtete, bekam ich langsam aber sicher ein schlechtes Gewissen und so riss ich die Tür förmlich wieder auf. „Na gut. Komm rein." murmelte ich knirschend. Charlet schien sich zu freuen, denn ich konnte beobachten, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Also kam sie wieder zurück und zog sich ihre Schuhe aus. „Magst du Kaffee..?" ich hatte mir den Plan vorgenommen, ihre Fragen möglichst nicht zu beantworten und das Thema zu wechseln, wenn wir über unser... wie nannte man sowas eigentlich? Nennt man sowas, was zwischen uns läuft, etwa Hassliebe...? Nein, natürlich nicht. Zwar hatte ich Gefühle für sie, aber für das, was sie tat hasste ich sie nicht. ...Ok, doch. Vielleicht ein bisschen. Aber es war nicht so, dass ich ihr am liebsten den Tod oder sonst was wünschte! So war das nicht! „Nein, aber danke für's Angebot." dieser Satz von Charlet riss mich wieder aus meinen Gedanken. Schnell schüttelte ich den Kopf, gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer, wo wir uns auf unsere große Couch setzten. Charlet kam beinahe sofort zum Thema. „Milou, es ist nicht so, dass ich nichts für dich empfinde, aber-" „Aber was?" unterbrach ich sie blaffend und verschüttete fast meinen Kaffee, den ich mir gemacht hatte. „Lass mich ausreden, Fee." meinte sie irgendwie bedrohlich kalt und das brachte mich dazu, meine Klappe zu halten. „Ist ja gut, ist ja gut..." nuschelte ich kaum hörbar. Charlet atmete tief durch, bevor sie weiterredete. „Aber es ist nun mal so, dass ich... also, versteh das bitte nicht falsch, es ist schon so, dass ich was für dich empfinde, aber... eben nicht so viel wie du für mich empfindest." Diese Worte waren wie ein harter Schlag ins Gesicht für mich, offenbar hatte ich mich geirrt. Zuerst brachte ich gar nichts heraus,schaffte es dann aber doch den Mund aufzumachen. „D-das ist nicht dein Ernst, oder...?" mir stiegen Tränen in die Augen und ich war kurz davor zu weinen. Aber noch hielt ich meine Tränen im Zaum. Bitte, lieber Gott, bitte lass es so sein, dass ich mich nur verhört haben und dass das alles hier ein ganz böser Traum ist! Charlt nickte. Nun brach alles aus mir heraus und die Tränen flossen nur so in Strömen über meine Wangen. Ich schniefte und wischte über meine Augen. Also war das ganze wirklich die knallharte Realität. Natürlich war es das! Was hatte ich denn anderes erwartet?! In meinen Gedanken schaute ich auf die blaue Sofadecke, auf der ich draufsaß und die ich kurz darauf um meine Schultern schlang. Ein wenig zitternd stand ich auf. „Raus Charlet." zischte ich, sie verstand allerdings nicht. „Wie bitte?" fragte sie nach. Nun wurde ich wirklich wütend und ich jagte sie raus. Kurz nachdem ich die Tür hinter ihr zugeknallt hatte, lies ich mich an dem dunklen Holz heruntersinken und zog die decke nun ganz über mich, somit wurde ich zu einem heulenden Knäuel Elend. Ich rollte mich zusammen und weinte in die dicke Decke. Das konnte doch nicht wahr sein... oder?

 Love you darling Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt