Am nächsten Tag hatte ich überhaupt keine Motivation, aufzustehen. Müde haute ich auf den schrillen Wecker auf meinem Nachttisch, den ich aber ein paar Mal verfehlte. Wütend knurrte ich und schleuderte das Ding an die Wand, sodass es endlich Ruhe gab. „Endlich." brummte ich angepisst und rollte mich aus dem Bett, wo ich erst mal auf dem Boden liegenblieb. Entrüstet über mein frühes Aufstehen trat ich auf den Teppich unter mir ein. „Milou, du kommst zu spät zur Schule!" brüllte meine Mom durch die Wohnung unf so zog ich mich schnell an, schnappe mir meinen Toast aus der Küche, Haare kämmen und Zähne putzen lies ich jetzt mal aus. Ich stürmte zur Bushaltestelle, aber es brachte nichts. Der Bus fuhr vor meiner Nase weg und so regte ich mich erst mal auf und weckte so wahrscheinlich die halbe Nachbarschaft. Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter. „Ist da wohl jemand sauer?" fragte mich die liebliche Stimme von Charlet. „Guten Morgen, du Wuschelkopf!" fügte sie hinzu und strich durch meine Haare. „Hmpf." begrüßte ich sie nur entrüstet. Gemeinsam liefen wir den Weg entlang und redeten ein bisschen. „Sag mal, was hat du bei der Hausaufgabe raus? 97 oder 136?" „Südafrika." war einfach meine Antwort. (Meme moment qwq) Charlet prustete los und verschüttete dabei halb ihren Kaffee. „Du bist wirklich komisch!" gackerte sie und kriegte sich mit ihrer komischen Lache gar nicht mehr ein. Auch mir war deshalb nach schmunzeln zumute und irgendwann stimmte ich in ihr Lachen ein. Da wir allerdings ganz schön trödelten, verpassten wir fast die ganze erste Stunde und dafür gab es natürlich auch Anschiss. Mich interessierte das alles einen Scheißdreck, aber Charlet schien das alles wirklich ans Herz zu gehen, denn ich sah, dass sie den Tränen nahe war. Als wir uns setzten, wir saßen wegen der neuen Sitzordnung nebeneinander. Ich nahm sie in den Arm. „Ist doch alles gut, hm...?" sanft strich ich über ihre Schulter. „G-geht schon wieder." meinte sie und wischte sich schnell über ihre Augen, ehe sie sich wieder dem Unterricht widmete. Es machte mich irgendwie traurig, sie so zu sehen, denn das löste auch in mir einen Kloß im Hals aus. Nach der Stunde war das ganze aber schon wieder vergessen und sie wirkte wieder glücklich. Gemeinsam liefen wir zur Sporthalle, auf Sport hatte ich keinen Bock, obwohl es irgendwie das einzige Fach war, in dem ich auch wirklich was drauf hatte. Ausdauertraining war aber auch nicht unbedingt schön, denn 30 Minuten nur eine Runde im Park zu rennen war auch nicht wirklich das Wahre. Charlet lief neben mir her, sie schien leichter aus der Puste zu kommen als ich. Wir machten kurz hinter einem großen Busch Pause, damit sie wieder zu Atem kam. Sie stemmte sich auf ihre Knie. „Warum.... müssen wir das... eigentlich machen? Das bringt doch sowieso nichts!" wütend kickte sie einen Stein über den Sand. „Aber wenn du es geschafft hast, dann weisst du, dass du das kannst." meinte ich als kleine Motivation für sie. „Kannst du wieder?" sie nickte und somit liefen wir weiter. Bis auf drei oder vier Leute hatten wir es alle durch die bei dieser Hitze sehr unangenehmen Prüfung geschafft und hockten nun beim Teich des Parks, ließen unsere Füße darin baumeln. Wir hatten uns auf das Holz unter uns gelegt, das einen Teil des Sees überragte. Wir lagen in der Sonne und hatten die Augen geschlossen, genossen das leise Zirpen der Grillen und die angenehme Ruhe um uns herum. Irgendwann, als unsere Lehrerin sagte, wir müssten dann langsam wieder gehen, seufzten wir beide genervt und standen dann auf, dabei zog ich Charlet hoch und reichte ihr ihre weinroten Sneaker. „Danke." meinte sie und zog sich ihre Schuhe an, ehe wir zu den anderen aufholten. „Du bist aber echt dünn, das muss man dir lassen." sie tippte meinen flachen Bauch an. „Und du wohl nicht?" fragte ich lachend. „Na ja, nicht so wirklich. Und außerdem hab ich voll die Fetten Oberschenkel. Voll peinlich." meinte sie und trank noch etwas aus ihrer Wasserflasche. „Ach was, die hat doch jeder." meinte ich schulterzuckend. Wir kamen genau zur Pause wieder in der Schule an und trafen wie aus Zufall auf Jordan, der sich rausgeschmuggelt hatte und eine rauchte. „Hey alter." murmelte ich und blieb stehen, als ich ihn sah. Charlet hielt sich angewidert die Nase zu. „Ich wusste gar nicht, dass du rauchst." murmelte sie undeutlich mit einer quäkenden Stimme. „Nur hin und wieder." verbesserte Jordan sie und lies die Zigarette zu Boden fallen, ehe er sie austrat. „Gehen wir wieder rein?" gemeinsam liefen wir in das volle Schulgebäude. Während Charlet und ich uns umzogen, wartete er wie ein Hündchen brav vor der Tür. „Feines Hündchen." meinte ich lachend, als wir die Umkleide verliesen und strich über seinen Kopf. „Lass mich in Ruhe, du Pisskopf." meinte er und schob meine Hand von seinem Kopf. Charlet lachte nur. „Aw, ist das Hündchen etwa sauer?"
„Hört auf, mich Hündchen zu nennen!" protestierte Jordan und grummelte vor sich hin. „Ach komm, so schlimm ist es nicht." meinte Charlet nun entschuldigend. „Hm." gab Jordan nur als Antwort und schien damit nicht ganz zufrieden. „Ihr Mädchen seid komisch."
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Love you darling
Historia CortaBeendet am 21.09.19 Milou, ein Mädchen, dass die zehnte Klasse eines Gymnasiums besucht, ist zwar die Coolste der Klasse, allerdings auch die schlechteste. Sie ist mittlerweile schon zwei-mal sitzen geblieben und bis zum ende des Schuljahres bleibt...