Kapitel 20

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Ich lief die Treppen runter in Küche, denn mich überkam plötzlich Hunger.

Ich hörte Geräusche und fragte mich, ob es mein Vater oder mein Bruder war. Mist! Ich hatte keine Socken an und es war ein kalter Steinboden. Meine Füße froren. Ich versuchte mit den Füßen nicht so oft den Boden zu berühren und machte große Schritte.

Vor dem Kühlschrank stand mein Bruder Tom und ich wunderte mich, dass er sein Zimmer verlassen hatte und mal in der Küche war. Denn er hing immer nur entweder in seinem Zimmer herum oder er war mit Freunden weg. Daher bekam ich ihn nur selten zu sehen.

"Hallo!", sagte ich, denn das war heute das erste Mal, dass ich ihn sah.

Er achtete nicht darauf, ignorierte es und kam gleich zum Punkt. "Seitdem Mama tot ist, ist alles scheisse! Es ist alles so leer und leise. Und auch im Kühlschrank findet sich nichts." Wütend schlug er mit einem lauten Knallen die Kühlschranktür zu.

Der Satz traf mich tief. Besonders der Teil, 'seitdem Mama tot ist'. Ich wollte es immer noch nicht wahrhaben. Und Tom hatte es einfach so ausgesprochen. Aber er hatte recht. Es war alles anders ohne sie.

"Pass doch mal auf!'', gab ich zurück. So konnte er schließlich nicht mit unseren Möbeln umgehen. Nach einer Pause sagte ich noch etwas. "Ja, es ist doof, dass sie weg ist. Ich fühl mich auch nicht anders als du, Tom! Also lass deine Wut nicht an mir aus."

Er immer mit seiner schlechten Laune.

Er erwiderte nichts, sondern ging einfach mit lauten Schritten aus der Koche und wenig später hörte ich ihn die Treppe hochstampfen.

Von der Treppe rief er mir wieder mit genervter Stimme etwas zu. "Tu nicht immer so, als wärst du besser als ich. Ich hasse das!"

Dann schlug er mit voller Wucht seine Zimmertür zu.

Er hatte mir schon diverse Male von seinen Plänen auszuziehen erzählt, aber verwirklicht hatte er es bis jetzt kein bisschen. Aber soll er doch machen, was er will! Er verbreitet eh nichts, als schlechte Laune. Sollte er doch ausziehen!

Ich machte mir ein Brot mit Salami und nahm es mit hoch in mein Zimmer. Dort saß ich lächelnd auf meinem Bett, weil ich mich freute auf den kommenden Tag mit Max. Wir hatten uns schließlich noch nie alleine zusammen getroffen.

Es war kein UnfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt