Kapitel 34

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Als ich nachhause kam, lag erneut ein Brief auf dem Küchentisch. Wer mochte das sein? Ich setzte mich und öffnete ihn.
Nicht schon wieder! Nicht schon wieder ein Brief ohne Absender! Ich fragte mich, ob er von derselben Person stammte, die das Geld geschickt hatte. Mit großer Anspannung holte ich den Brief aus dem Briefumschlag. Ich faltete ihn auseinander und schluckte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Was mir ins Auge sprang, war das Bild, dass auf dem Papier abgedruckt war. Ich wandte mit einem unwohlen Gefühl den Blick ab, weil ich mir den Brief durchlesen wollte.

Liebe Familie Davids,
ich werde euch jetzt auf etwas aufmerksam machen. Daniela Davids hat vor ihrem Tod ein paar unerklärliche Sachen gemacht. Dazu schicke ich euch ein Bild.

Ich schaute mir das Bild genauer an. Meine Mutter stand vor einer fremden Haustür. Die Tür war geöffnet und dahinter stand ein großer Mann. Er war etwas älter als meine Mutter, so sah es jedenfalls aus. Das Bild wurde anscheinend aus einem Versteck hinter einem Busch aufgenommen, denn man sah noch ein paar Zweige im Bild. Da das Foto aus Entfernung geschossen wurde, konnte man den großen, mit vielen Büschen und Pflanzen und allgemein grünen Vorgarten sehen. Es wirkte einladend, auch durch farbenfrohe Blumen und Gräser. Das Haus erschien von außen sehr gewöhnlich. Es war nicht eins der Häuser, das man auf Anhieb Wiedererkennung würde. Der Mann, der Daniela gegenüberstand, hatte schwarze Haare, etwas größere Ohren und er wirkte etwas verschlafen, obwohl es am helllichten Tag war, wie ich vermutete. Er trug normale Anziehsachen, also eine dunkelblaue Hose und ein T-Shirt. Er war ein muskulöser Mann, das war nicht zu übersehen.
Meine Mutter hatte eine schwarze Jeans und eine braune Jacke an. Man sah sie nur von hinten, aber es war klar, dass sie es war. Das erkannte man an ihrem etwas zierlicherem Körperbau und ihrer aufrechten Haltung.

Dann las ich weiter.

Nun werdet ihr euch fragen, wer dieser Mann ist. Nun, ich schätze ich habe euch Stoff zum Nachdenken gegeben.
Und jetzt betrachtet das Foto genauer. Der Mann reicht Daniela eine kleine Mappe mit Blättern. Die Frage ist, was hatten die beiden miteinander zutun? War die geführte scheinbar perfekte Ehe vielleicht doch nicht so, wie es schien?

Es war kein UnfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt