Chapter Eight

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~~~ Sichtwechsel ~~~

John war so hübsch und seine Wärme unbeschreiblich. Und die Worte, die seine wunderschönen Lippen verließen, waren so süß. „John... Du bist so süß." Ich kuschelte mich wieder etwas an ihn und realisierte, dass er immer noch am verschnaufen war. Ich wischte mir die Träne weg, die sich in meinem linken Auge gebildet hatte und setzte ein Lächeln auf. „John, der Ritter in eiserner Rüstung", flüsterte ich leicht heroisch. „Und Sherlock, der", fing John an, „Drachentöter!" Ich schaute ihn mit meinem besten Dein-Ernst-Blick an und er antwortete: „Naja. Oder der Detektiv? Das würde zu dir passen..." Konnte ich mir auch gut vorstellen, gerade wenn er das so erwähnte.

„Was haben du und Mycroft eigentlich heute den ganzen Tag gemacht?"; fragte er dann und lehnte sich mit seinem misstrauischen Blick etwas nach vorn. „Ein bisschen dies, ein bisschen das", antwortete ich knapp. Ich wollte nicht, dass John da mit reingezogen wurde. Wir haben viel Scheiße gebaut und das war vielleicht nicht so gut. „Sherlock", sagte er närrisch. „John", versuchte ich ihm beizubringen, „Ich versuch dich da aus was rauszuhalten. Am besten ist, wenn wir einfach nicht darüber reden." Er nickte, aber ich spürte, dass er noch immer misstrauisch war. Er wusste, dass mehr dahinter steckte. Er war ja nicht blöd. Und darauf verließ ich mich. Aber ich habe fast eine Person aufgeschlitzt und dass sollte nicht unbedingt so öffentlich gemacht werden.

Danach waren wir eingeschlafen. Aufeinander. Er hatte sich heute Nacht auf mich gelegt und unsere Decken halb miteinander verschmolzen. Mir war unglaublich heiß, aber ich konnte ihn nicht von mir runterstoßen. Ich wollte nicht. Morgens waren wir schon vor dem wecken wach und lächelten uns einfach nur an. Es war so schön ihn lächeln zu sehen. Wir machten uns fertig und ich zog mir eine Jeansähnliche kurze Hose und ein blaues Stay High-Shirt an. Als ich zu John rüberschaute, stutze ich kurz. „Ganz schön... existenzialistisch." Er musterte mich ungenau. „Existenzwas?" Dann musterten wir uns noch einmal gegenseitig. „Ach egal. Bereit?" Ich hielt ihm meinen Ellbogen hin, sodass er sich einhakte und er nickte.

Frühstück war so wie immer und heute war bis zum Mittagessen erstmal nichts geplant. Gefiel mir sehr gut, da die Betreuer uns so Freiheiten ließen. John und ich verbrachten viel Zeit davon in unserem gemeinsamen Bett. Wir hatten uns beide hingelegt und irgendwann kramte er in seiner Tasche und holte ein Paar Kopfhörer heraus. Er schaute mich mit einem fragenden Blick an und ich nickte zurück. Es sah so aus als sollten wir meine Musik hören, was ich schnell verstand. Nachdem ich den Stecker in mein Handy tat und mir das Linke ins Ohr und sich John das Rechte ins Ohr gesteckt hatte, ging es darum, was wir jetzt hören würden. Ich hatte keine Ahnung was für Musik er gern hörte. Und er schaute nur zur Decke und sah nicht so aus als wollte er jetzt reden.

Ich musste schnell etwas anmachen sonst würde es komisch werden. Klassisch? Nein, so sah er nicht aus. Pop? Da hatte ich nicht wirklich Lust drauf. Ich entschied mich kurzer Hand für ‚Rainbow Factory' For Orchestra von Walt Ribeiro. Es war eine Mischung aus beiden Sachen und danach würde ich einfach meine Playlist durcheinander laufen lassen. „Wenn du das Lied nicht willst oder ich leiser machen soll, musst du es nur sagen", sagte ich unsicher und schaute ihn auch so an. „Alles gut. Mich interessiert ja was du für Musik hörst. Sonst hätte ich dich ja nicht gefragt ob du was anmachen könntest." Ich verstand nicht recht. „Warum hast du dann nicht einfach gefragt?" Ich setzte mich aufrecht hin, sodass uns beiden fast der Kopfhörer rausgefallen wäre. „Das hier ist doch viel schöner", antwortete er einfach. Irgendwie fühlte ich mich aus unerfindlichen Gründen rot werden. „Ja, du hast recht", flüsterte ich und legte mich wieder neben ihn.

Es war so schön neben der Liebe meines Lebens zu liegen und ihre Wärme jeden Tag zu spüren. Sie war so hübsch, so unübertrefflich und so klug. John war einfach alles was ich mir mein Leben lang erträumt hatte. Ich konnte kaum fassen, dass ich ihn erst seit einer Woche kannte und mir ein Leben ohne ihn garnicht mehr vorstellen. Schrecklich, die Vorstellung, ihn fast nie kennengelernt zu haben. Die Vorstellung, fast niemals auf diese Freizeit gegangen zu sein und ihm niemals begegnet zu sein. Mein Herz fing wieder Flammen und Rainbow Factory hat gerade geendet. Ich wette John denkt, dass meine Gedankenprozesse komplex und schwer zu verstehen sind, aber das sind sie meist garnicht.

I love u more than drugs {teenlock; deutsch/german}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt