Chapter Twelve

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~~~ Sichtwechsel ~~~

Meine Füße und Innenflächen der Hand brannten wie das lodernde Feuer vor meinen Augen. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich solch Zerstörung gesehen und ich habe schon viel, und hauptsächlich mich selbst, zerstört. John klammerte sich noch etwas mehr an mich. Er war so süß. Die Bäume krachten laut aneinander und alles was wir tun konnten, war uns das anzusehen. „Wir müssen was tun. Irgendwas", flüsterte John mir ins Ohr. Seine Stimme hatte einen Hauch von Verzweiflung in sich. „Wir können nichts tun", flüsterte ich, nachdem ich kurz den Ort mit meinen Augen abgesucht hatte. Das Licht, das Krachen, und plötzlich fiel mir Johns Überraschung wieder ein. „Ich muss in den Wald", sprach ich gedankenversunken.

„Was?", rief John und ließ verstört meinen Arm los, „du kannst doch da jetzt nicht rein! Bist du völlig verrückt geworden?" Ich hörte seine verärgert klingende Stimme weit entfernt. Meine Augen hafteten an den Flammen und meine Gedanken an dem Geschenk für die Liebe meines Lebens. Eine warme Hand auf meinem Rücken ließ mich wieder in die Realität zurückkehren. „Äh, Sorry, was hast du gesagt?" John sah mich entgeistert an, bis sich um seinen Lippen ein Lächeln spielte. „Ich habe dir gesagt, dass du jetzt nicht in die Flammen rennen kannst. Die würden dich in Null Komma Nichts verbrennen und das möchte ich mir nicht ansehen." Ich nickte. Vielleicht hatte er bei dem Punkt ja Recht. „Ich hab schon viel überlebt. Bin mir sicher, ich könnte das auch überleben." John nahm meinen Arm und hielt mehr mich als sich selbst daran fest. Wahrscheinlich einfach nur um sicher zu gehen, dass ich nicht in die Flammen abhaue. „Ähm... Das bedeutet aber nicht, dass du mit deinem eigenen Leben spielen musst", erwiderte er. „Wieso?", fragte ich, „es macht viel mehr Spaß als mit den Leben anderer zu spielen." Mein hämisches Grinsen ließ ihn nicht meine Worte vergessen.

In diesem Moment konnte ich Sirenen aus der Ferne immer näher kommen hören. „Das hast du aus einem Film. Hoffentlich." „Vielleicht", grinste ich. Ich lehnte mich zu ihm herunter und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Zu meinem Erfolg erwiderte er ihn. Ich konnte mir vorstellen, dass es das perfekte Wallpaper sein dürfte, ich und John küssend vor einem Waldbrand, aber ich konnte kaum die anderen überzeugen, jetzt ein Foto von uns zu machen. Wir lösten uns voneinander und kaum hatte ich meine Augen wieder geöffnet strahlte mir zuerst ein, dann zwei rotblaue, grelle Lichter in die Augen. Ich spürte meine Pupillen deutlich kleiner werden, konnte mich aber beherrschen um nicht die Augen zusammenzukneifen.

Viel haben wir nicht mehr gesehen, da die Betreuer immer mehr darauf bestanden uns reinzuschicken. Ein paar zehnjährige Mädchen haben sogar geweint. Weinen musste ich nicht, schließlich war Trauer eines der Gefühle, die ich stets versuchte zu unterdrücken, aber das Geschenk für John war darin versteckt und jetzt würde ich haufenweise Arbeit einfach verbrennen lassen. Wir gingen zu viert zusammen in die 221, da wir dort ungestört waren. Der Gedanke daran, dass John meine harte Arbeit nicht sehen würde schmerzte meinem Herzen sehr. „Sherlock? Alles gut?", fragte er besorgt, nachdem ich mich für kurze Zeit nicht bewegt hatte. Ich war in letzter Zeit so gedankenversunken und bekam kaum etwas von dem mit, was John oder jemand anderes redete. „Hm? Jaja, alles gut", flüsterte ich vor mich hin. Etwas lauter fügte ich noch hinzu: „Ich geh kurz ins Bad... mich frisch machen..."

Nimm jetzt Heroin. Gott nein, halt die Fresse. Ich lehnte mich an die Badezimmertür, nachdem ich diese geschlossen hatte. „Fuck!", rief ich laut und trat mit der Hacke gegen die Tür. Das war zu laut. Verdammt. Ich gab mir selbst einen Ruck und stützte beide Hände am Waschbecken ab und sah in den Spiegel. Mein Anblick war schrecklich. Nimm jetzt Heroin. Nein. Maul. Nein, ich schaffe das ohne. Und Mycroft hat's. Schon vergessen, immer lauter werdende Stimme in meinem Hinterkopf? Meine Haare waren am Ansatz klatschnass vor Schweiß und mein Herz raste wie wild. Kontrolle. Das kannst du doch. Ja, ja das kann ich. Ich schaff das. Denk nicht an John. Danke Stimme. Jetzt waren unter anderem auch Bilder von John in meinem Kopf, die meine Knie noch weicher werden ließen. Ich konnte förmlich seinen heißen Atem auf meinem kalten Körper spüren und die Lust und Leidenschaft in seinen Augen lesen. Toll gemacht. Idiot. Selber Idiot. Meine Finger hörten nicht auf zu zittern.

I love u more than drugs {teenlock; deutsch/german}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt