Chapter Nine

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Wir standen noch ein bisschen draußen und meine Eltern haben mit vollem Eifer John kennengelernt. Nicht selten haben sie dabei gesagt, dass er der Richtige ist und immer hatte ich geantwortet, dass ich das schon wüsste. John war der Richtige. Und auch wenn er deutlich weniger über meine Vergangenheit wusste als ich über seine, machte ihm das kein bisschen was aus. Nach etwas reden kam auch Mary heraus und sprach mit meinen Eltern, in der Zeit sollten ich, John, Mycroft und Greg unsere Anzüge gegen normale Klamotten wechseln. In der Disco würde es unglaublich heiß werden und sie konnte so schon nicht verstehen wie wir das aushalten würden. Und warum wir eigentlich alle vier Anzüge dabei hätten.

Auf die letztere Frage konnte ich weniger antworten. Ich trug nur im Sommer selten T-Shirts und keine Hemden, und bei Reisen befand sich immer irgendwie mindestens ein Anzug in meinem Koffer. So auch bei Mycroft. Es war eben einfach irgendwie so. Ich hatte weiterhin ein Lächeln auf den Lippen und das konnte so schnell nichts ändern. Oben zog ich das zu Johns Freude erst alles aus und zog dann ein weißes Hemd mit kurzen Armen und eine kurze schwarze Hose an. Die Rose von meinem Jackett packte ich jetzt an mein Hemd. John zog sich nur eine kurze schwarze Hose an und trug ebenfalls eine rote Rose an seinem Hemd. Wir hatten beide fast dasselbe an und ihm stand es trotzdem so viel besser. Ich konnte nicht anders als ihn leicht gegen die Wand zu drücken und ihn zu küssen. „Sherlock? Sollten wir nicht vielleicht besser runter geh..." Den Satz konnte er nicht beenden, da hatte es schon wieder meine Zunge im Mund. Glücklicherweise konnte er nicht anders als einfach zu erwidern. Am liebsten hätte ich ihm jetzt Hemd und Hose wieder ausgezogen, aber ich wusste, das ging jetzt nicht.

Als wir uns wieder voneinander getrennt hatten schauten wir uns tief in die Augen. „Deine Augen sind wunderschön...", flüsterte er, „das linke Ozeanblau und das rechte Lindgrün. Ich liebe sie." Mein Grinsen wurde breiter. „Sie werden jetzt für immer dir gehören." Ich gab ihm noch einen flüchtigen Kuss und dann begaben wir uns runter in die Disco. Auf dem Weg erwischten wir noch Mycroft und Greg beim Küssen, die beide ebenfalls eine weiße Rose angesteckt hatten. „Seid ihr jetzt eigentlich Trauzeugen oder Brautjungfern?", fragte ich mit leichtem Sarkasmus in meiner Stimme. Dabei schien sich Mycroft an Gregs Zunge verschluckt zu haben und so nahm der Kuss ein eher lustiges Ende. „Ich würde mit Trauzeugen gehen. Ich bin deiner Sherlock und Greg ist Johns." „Oh. Ein kleiner Kreis von Schwulen, die sich gegenseitig die Zunge in den Hals schieben", lachte eine sehr bekannte Stimme am anderen Ende des Flurs. Doch ich sowie Mycroft konnten es gekonnt ignorieren.

Dann gingen wir zusammen runter. Ich hielt Johns Hand, Mycroft hielt Gregs. Wir betraten den Raum als hätten schon alle auf uns gewartet und sie fingen an zu jubeln, als wir ankamen. Ich konnte nicht anders als freudig lächeln. Ich wusste das die meisten unfreiwillig klatschten, aber gut anfühlen tat es sich trotzdem irgendwie. Als wir mittendrin standen wurde mir schon von allen Seiten ein Drink angeboten. Dankend lehnte ich ab. Mary griff nach dem Mikrofon und begann zu sprechen. „Wie ihr alle mitbekommen haben solltet, haben heute Abend zwei Jungs in ihrem Zimmer geheiratet. Sherlock Holmes und John Watson." Dann klatschte sie noch einmal. Ich verstand garnicht, warum sie das alle die ganze Zeit machten. „Dann, heute findet die erste und nicht letzte Disco statt. Bei den Getränken stehen keine alkoholischen Getränke, die findet ihr an der Theke. Die, die über 16 sind, bekommen ausgeschenkt, die anderen logischerweise nicht." Ich schaute mit einem flüchtigen Blick zu John, der gebannt zuhörte. „Sollten wir sehen, dass jemand jemand minderjährigem etwas gibt, gehen beide sofort auf ihr Zimmer."

Nach ein paar weiteren Worten fing die Party erst richtig an. Mycroft, Greg, John und ich stellten uns an einen Tisch, der nah an Toilette, Bar und Tanzfläche war. Zuerst holte mein Bruder uns allen zuerst ein Bier. Währenddessen wurde mir weiterhin häufig ein Drink, ob Punsch oder Cocktail war egal. Irgendwann wurde mir das zu blöd, sodass ich anfing, die Getränke anzunehmen. „Hier. Ein Mojito", sagte ein Junge und drückte mir besagten Cocktail in die Hand. „Geil, danke." Ich stellte ihn ab und schaute derweil zu den anderen. „Ist das dein Ernst?", fragte Mycroft dann ganz entgeistert. Unschuldig blickte ich zu ihm. „Why not?", stellte ich dagegen. „Because you are able to get a cocktail yourself. You don't need someone to buy one for you." Ich schaute leicht verwirrt zu ihm, aber es hatte keine Millisekunde gebraucht, bis ich alles vollständig übersetzt hatte. „You don't need to pay for it. And if they want to get me some, I don't see why I shouldn't take them." Ich fühlte mich nicht persönlich angegriffen, nur nutzte ich jede Chance, meinen Bruder auf die Palme zu bringen.

I love u more than drugs {teenlock; deutsch/german}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt