Kapitel 19 Die Suche beginnt

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Drei Stunden später befanden wir uns endlich wieder auf der Landstraße Richtung Laksen.

Der Stau hatte sich hartnäckig gehalten. Eine Stunde waren wir langsam im Schritttempo vor uns hergerollt. Der Hund im Kofferraum blieb zum Glück still. Tom und ich hatten uns, während der dreistündigen Fahrt entschieden, als Erstes den Ort aufzusuchen, wo wir die Kofferraumklappe zuletzt geöffnet hatten.

Das Hostel. Mit nur ein bisschen Glück wussten die wohin dieser Köter gehörte und wir würden es doch noch zu Tom's Tante nach Wrem schaffen. Eventuell.

"Endlich", seufzte ich erleichtert, als ich das Ortsschild von Laksen an mir vorbeisausen sah. Jetzt würde es mit Sicherheit nicht mehr lange dauern. Gleich um die nächste Ecke, würde sich nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich das Backsteinhaus, mit den grünen Fensterrahmen und der grünen Holztür auftun.

Das immer gleichbleibende ticken des Blinkers, füllte die Stille im Auto, die sich schon eine Weile hielt. Aber ich wollte es auch gar nicht anders, nicht so lange ich endlich von diesem Hund weg war, der mich so komisch fühlen ließ.

Ich sprang schon förmlich aus dem Wagen, als Tom den Wagen endlich wieder auf einen der Parkplätze, vor dem Hostel, zum Stehen brachte. Mit zugegeben etwas zu viel kraft, warf ich die Tür des Autos zu, die ein lautes Knallen von sich gab.

"Das Auto ist kein Panzer", meckerte Tom, wie all zu oft, wenn ich das tat.

Kurz sah ich zu ihm herüber und beobachtete ihn, wie er vorsichtig aus dem Auto ausstieg, ohne dabei gegen das Auto daneben zu stoßen.

"Ja ja", erklärte ich Augen rollend, während ich provokant die Beifahrertür erneut öffnete und diesmal, mit weniger Elan schloss.

"Besser der Herr?", fragte ich, durchaus bewusst, dass ich auf diese Frage keine Antwort bekommen würde. Tom quetschte sich währenddessen, zwischen den beiden Autos in Richtung des Kofferraums, wo sich noch immer die haarige Plage drin befand.

"Ich gehe mal rein und frag nach, ob die eine Idee haben, wo dieses Ding hingehört", rief ich hinüber zu Tom, der währenddessen schon dabei war die Kofferraumklappe zu öffnen.

"Warte doch eben! Wir können doch zusammen reingehen."

Ich ignorierte seine Worte nicht bewusst. Nun ja auf eine bestimmte Art und Weise vielleicht doch. Denn das was Tom mit 'uns' meinte, schloss das Flohhotel mit ein und ich wollte nicht einmal im Traum daran denken, dass ich und dieser Hund auf irgendeiner Art und Weise zusammen gehörten.

"Nick!", rief Tom ermahnend, während ich schon bis zu den Stufen zur Eingangstür des Hostels vorgedrungen war. Diese Art meinen Namen zu sagen hatte er sich zu hundert Prozent von meiner Mutter abgeguckt.

Ergeben schloss ich kurz meine Augen, während ich stehen geblieben war und mir leicht auf der Unterlippe herumkaute, um mein aufgewühltes, inneres Ich zu beruhigen.

Es dauerte nicht lange, da hörte ich das Schließen der Kofferraumklappe und die anschließenden Schrittgeräusche von Tom. Ich spürte den warmen Körper des Tieres, dass sich zwanghaft zwischen mich und Tom drängte, als Tom neben mir zum Stehen gekommen war.

Das Tier schnaubte und ich ging in der Hoffnung etwas mehr Freiraum, von diesem Tier zu bekommen , einen Schritt zur Seite. Ich konnte schon beinah den bohrenden Blick des Tieres auf mir spüren. Blieb aber eisern und wagte es nicht zu den braunen, ziemlich großen Kuschelhund hinunterzuschauen.

Schnaubend lief ich schnellen Schrittes die drei Stufen zur grünen Tür hinauf und drückte kraftvoll die Türklinke hinunter. Innerlich betete ich das uns hier einer der Angestellten weiterhelfen konnte.

Tom würde nicht eher Ruhe geben, bevor dieser Hund nicht sicher zuhause angekommen war. Genau so war Tom. Auch wenn man ihm das eventuell nicht zu traute, so unbeteiligt wie er auch manchmal wirkte. In Tom schlummerte wahrlich ein wahrer Tierfreund, was vielleicht zum einen an seine Eltern liegen kann, die Tom in seiner Kindheit zu dutzende von Demonstrationen, für den Tierschutz und deren Umwelt, mit geschliffen hatten.

Sie hatten es ihn praktisch gesehen in die Wiege gelegt, mit den dutzenden von Pflegetieren die sie bei sich beherbergten und aufpäppelten.

***

Ich muss ein riesiges Sorry aussprechen, in Kapitel 18 hatte ich mich für die ganzen Reads und Likes bedangt, dabei habe ich aber komplett vergessen mich für die zahlreichen Kommentare zu bedanken, die mir jedes mal das größte Grinsen ins Gesicht gezaubert hatten.

DANKE nochmal dafür!

*fühlt euch geküsst*

Roadtrip mit Wolf im GepäckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt