Kapitel 24 Erneutes Treffen

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Ich starrte in die Richtung, aus der ich die Stimme vermutete. Und noch bevor ich überhaupt die Person sehen konnte, füllte mein Blick sich mit Unglauben. Ich kannte die Stimme. Verdammt ich kannte jeden Zentimeter des Körpers, dieser Person und trotzdem war er eigentlich ein fremder.

Instinktiv versuchte ich mein Gesicht zu verbergen, indem ich meine Stirn wieder an die Rinde des Baumes drückte.

Ich konnte hören, wie Zweige knackten. Aber das war ganz sicher nicht er, ich musste mich bestimmt nur verhört haben. Der Junge neben mir richtete sich wieder zur vollen Größe auf.

"Caden was für einen Nick suchst du? Kann ich helfen?", fragte er aufgeregt und legte seine Hände auf seine Hüftknochen. Innerlich verfluchte ich erneut mein Pech und betete um ein Loch, dass sich unter mir auftun würde.

Was gab, es schlimmeres als den Typen wieder zu mit dem man die letzte Nacht besinnungslosen Sex hatte und dann am nächsten Morgen heimlich abgehauen ist, wiederzusehen. Unterbewusst drückte ich mich noch etwas näher an die Rinde des Baumes. Der stechende Schmerz in in an meiner Stirn ignorierte ich.

Das Knacken wurde lauter, bis dann zwei weitere paar Füße neben mir zum Halten kamen.

"Ich glaube, das brauchst du gar nicht mehr, dass hast du schon, Yaro", sagte die mir bekannte Stimme, mit einem zufriedenen Klang.

Ich schluckte.

"Oder Nick?"

Weiterhin starrte ich regungslos auf den Boden.

"Was machst du da?", fragte er mich, weshalb ich mir leicht auf die Lippe biss. Wo verdammt bleibt das Loch in das ich verschwinden kann.

"Er wartet...", erklärte der Junge neben mir der anscheint Yaro hieß.

Innerlich nickend stimmte ich ihm zu und beschloss, dass wenn Tom jetzt wiederkommen wurde und mich aus dieser Lage befreien würde, ich ihm eine Klatsche ersparen würde. Eine Klatsche, dafür das er mich in dieser Situation allein gelassen hatte! Der Arsch weiß ganz genau was für eine Höhenangst ich habe.

"Ich bin ja jetzt da", sagte er und hielt mir eine Hand entgegen.

"Nicht auf dich", nuschelte ich und drehte meinen Kopf etwas weiter von ihm weg.

Das Geräusch von knirschenden Zähnen, drang mir wieder zu Ohren.

"Ich glaube, ich bin gerade die beste Option oder willst du weiter, wie so ein verlassener Welpe, hier sitzen?"

Widerwillig brachte ich etwas körperlichen Abstand zwischen mir und den Baum. Immer noch spürte ich das leichte brennen und zwicken an meiner Stirn, wo sich die Rinde des Baumes zu schaffen gemacht hatte.

Eine kurze Zeit blieb es still dann drehte ich mein Kopf wieder dem großen blonden Mann entgegen, der mir immer noch auffordernd die Hand entgegenhielt. Er hatte eine schlichte Jeans an ein weißes Shirt und locker darüber ein offenes Hemd gezogen. An sich ganz ordentlich wobei keine Klamotten noch besser wären.

Wie von der Tarantel gestochen, wendete ich meinen Blick wieder von Caden ab und starrte nach unten auf seine Füße. An liebsten hätte ich mir selbst eine geklatscht. Das jetzt gerade war nicht die Zeit, um sein Kleidungsstil zu beurteilen oder sogar in Erinnerungen zu schwelgen, was sich unter den Klamotten befindet.

Und wieder schießen mir Bilder in den Kopf, wie er über mir war. Auf seiner nackten Haut, einige Schweißtropfen.

Frustriert wand ich mich ihn völlig ab und rammte meine Stirn wieder gegen die Rinde des Baumes. Ich wollte verdammt nochmal nicht mehr dran denken. Es war nur für dieses eine Mal und nicht mehr.

Leicht biss ich mir auf die Unterlippe, während ich innerlich nach Tom schrie, dass er seinen verdammten Arsch hier herbewegen soll und wir endlich nach Wrem fahren, wie von Anfang an geplant.

***

Hier einmal das nächste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch.

Es hat leider etwas länger gedauert bis ich das Kapitel hochladen konnte, weil ich meinen Computer bei einer Freundin (lebt weiter weg) vergessen hatte. Ich bin leider ein sehr vergesslicher Mensch.

Wünsche allen noch einen schönen Tag.

Roadtrip mit Wolf im GepäckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt