Kapitel 2 *Sophias Sicht*

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Kapitel 2

Als ich aufwache sehe ich einige Ärzte in ihren weißen Kitteln vor mir, sie bringen mich zu einem verschlossenem Raum in dem eine Art Röhre ist, in die sie mich einige Minuten darauf hinein geben. Einer der Ärzte erklärt mir mit sanfter Stimme, ich soll mich ruhig halten und versuchen gleichmäßig zu atmen. In der Röhre schließe ich meine Augen wieder und versuche mich zu erinnern. Langsam verschwimmen vor meinen Augen einige Baby-Bilde, andere Bilder und ich höre Stimmen, die mir bekannt vorkommen und ich merke, dass das meine Eltern sein müssten. Nach dieser kleinen Erinnerung öffne ich meine Augen, gerade als ich aus der Röhre genommen werde. Am Nachmittag führen meine Ärzte noch einige Tests aus und am Abend soll ich Besuch von meiner Familie, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, bekommen. Es ist komisch ich denke mehr an den mysteriösen Typen, als an meine Eltern, obwohl ich weder ihn noch die Beiden kenne. Ich weiß nicht warum, aber in meinen Träumen fühle ich mich wohl und beschützt bei diesem Jungen. Mich nervt es nichts über mich zu wissen, nicht zu wissen wer ich bin und mich nicht erinnern zu können. Und diese schrecklichen Schmerzen, für fast alles brauche ich Hilfe, alleine kann ich nicht mal aufstehen. Ich fühle mich so überflüssig und fehl am Platz. Noch genau 60 Minuten bis sie kommen. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll oder nicht. Um ehrlich zu sein habe ich Angst, Angst vor dem Ungewissen.

30 Minuten, ich zittere am ganzen Leib. Wie wird es sein, diese 2 Fremden zu sehen, die sich meine Eltern nennen. Bei dieser Frage bin ich eingeschlafen und als ich aufwache sehe ich sie und ihn vor mir. Sie ist groß und schlank, schwarze Haare umrahmen ihr ovales Gesicht in dem die gleichen strahlend blauen Augen liegen wie ich sie habe, sie ist wunderschön und Anfang 40. Nun lasse ich meinen Blick auf ihn rüber schweifen auch er ist groß und schlank, hat die gleichen schokobraunen Haare wie ich sie habe und ein zärtliches Lächeln in seinem Gesicht, er strahlt so viel Liebe aus das ich mich bei ihm wohlfühle. Ich schätze auch ihn so Anfang 40, aber ich glaube er ist älter als sie. Beide strahlen Wärme aus und ich lächle ihnen unsicher zu. Plötzlich beginnt die Frau, die meine Mutter sein soll, zu reden: „Hallo Sophia, mein Schatz. Ich bin deine Mum. Ich heiße Magdalena und das ist dein Vater Christian“ Ja, ich kenne diese warme sanfte Stimme. Magdalena, meine Mutter war gestern schon bei mir gewesen, als ich aufgewacht bin, jedoch habe ich mich schlafend gestellt. Mein Vater schaut mich an und lächelt mir schüchtern zu, als er mich fragt, ob ich es ihm erlauben würde wenn er mich umarmt. Unsicher nicke ich ihm zu und spüre bald seine warmen Arme um mich, ich fühle mich geborgen und beschützt in seinen Armen. Ich spüre auch die Wärme und Liebe in diesem Raum und obwohl ich anfangs Angst hatte fühle ich mich inzwischen wohl. Der Abend ist schnell vergangen und als meine Eltern weg sind, versuche ich vorsichtig mich aufzurichten und zu dem Fenster neben der Badezimmertür zu gehen. Obwohl es mir schwer fällt schaffe ich es und am Fenster bewundere ich die Sterne, ich sehne mich nach Freiheit und nach meinem alten geregeltem Leben. Als ich eine Sternschnuppe sehe bemerke ich, dass ich weine. Ich bin verwirrt und müde. Leise schluchzend zerre ich mich zurück in mein Bett und durchforste mein Nachtkästchen, dort finde ich ein Handy es ist ein ziemlich neumodernes Touchscreen- Handy. Ich möchte es einschalten und zum Glück hat es keinen Sicherheitscode ich muss nur die Tastensperre lösen. Nervös nehme ich das Handy in die Hand und durchforste es, schnell bemerke ich das als Hintergrund ein Spruchbild eingestellt ist, mit dem Spruch >> Ich will ihn und keinen anderen<<. Wenn dieses Handy mir gehört, von dem ich stark aufgehe da es in meinem Nachtkästchen war. Habe ich einen Freund? Naja, zumindest weiß ich, dass ich verliebt war, bevor ich an dieser Amnesie erkrankt bin. Ich nehme mir viel Zeit und finde auch ein Facebook-Profil von mir, ich schrieb früher viele SMS’s und auf Whats App und Instagram bin ich auch. Als ich meine Bilder durchsuche, entdecke ich ein Klassenfoto, darunter steht Borg 2014/15. Neugierig betrachte ich die vielen Gesichter auf dem Foto. Es sind 8 Mädchen und 8 Jungen. Ich bin eines der 8 Mädchen auf dem Foto, links neben mir steht ein großer, gut aussehender Typ und rechts von mir ein mittelgroßes zierliches Mädchen. Beide stehen nahe bei mir und es sieht so aus, als würde ich mit den Beiden Händchen halten. Eigentlich möchte ich noch weiter suchen und vielleicht einige SMS schreiben oder im Internett recherchieren, aber ich habe keinen Empfang, darum höre ich auf. Mit so vielen Gedanken und unbeantworteten Fragen schlafe ich schließlich ein.

H.O.P.E ~ Hold on, Pain ends...!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt