Der Teil danach

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Lange Zeit saß ich in meinem Verlies und dachte darüber nach, wie ich entkommen konnte. Da stand auf einmal Legolas vor meiner Tür. "Hallo.", begrüßte er mich. "Was willst du?", fragte ich. "Sag mir, woher kommst du?", fragte er. "Du wirst es nicht verstehen. Was ist da draußen passiert?" "Ich beantworte dir deine Frage, wenn du mir meine beantwortest.", schlug er vor. "Na gut. Wie du willst. Aber wenn du mir nicht glaubst, bin ich nicht schuld." Legolas  nickte. "Ich komme aus einer anderen Welt. Ich gehöre nicht hierher. Aber trotzdem kenne ich euch. Euch alle. Dich und Tauriel. Thranduil und die Zwerge. Ich weiß alles." "Aus einer anderen Welt, sagst du?" "Ja, und in meiner Welt existiert ihr alle in einem Buch. Deshalb weiß ich alles." "Warum fragst du dann, wenn du doch schon alles kennst?" "Weil ich wissen will, ob ihr den einen Ork schon befragt habt." "Ja, das haben wir." "Warum bist du dann nicht Tauriel hinterher?", fragte ich. "Weil ich dich mitnehmen werde.", antwortete er, was mich sehr erstaunte. "Warum? Was ist mit deinem Vater?", fragte ich. "Er sagte, ich solle dich mitnehmen. Nachdem, was der Ork gesagt hat." "Moment mal, was hat er denn gesagt?" "Dass du noch eine große Rolle spielen wirst."

Mit diesen Worten öffnete Legolas meine Tür und bevor ich realisierte, was passierte, ging er mit mir zur Waffenkammer. "Kannst du gut mit Waffen umgehen?", fragte er. "Nicht wirklich.", meinte ich. Legolas gab mir einen Dolch und ging dann weiter nach hinten. Ich schaute den Dolch kurz an und steckte ihn dann weg. Da kam Legolas mit einem Köcher voller Pfeile und einem einfachen Bogen zurück. "Ich nehme an, du kannst auch nicht mit einem Bogen umgehen?", fragte er. "Ich wollte Bogenschießen lernen, bin aber noch nicht dazu gekommen.", erklärte ich. "Ich werde es dir unterwegs beibringen.", sagte er, schnallte mir den Köcher auf den Rücken und drückte mir den Bogen in die Hand. "Komm jetzt. Wir gehen Tauriel suchen." Schon lief er weiter und ich beeilte mich, hinterher zu kommen. Am Tor befahl er den Wachen, das Tor nun verschlossen zu halten. Dann liefen wir los durch den Wald.

Unterwegs zeigte mir Legolas die richtige Technik beim Bogenschießen. Ich hatte es sogar relativ schnell raus. Gut, ich konnte nicht so gut und schnell schießen wie die anderen Elben, aber ich konnte wenigstens sehr gut treffen. Legolas wollte mir auch noch das Klettern auf Bäume beibringen.

"Ich weiß ja nicht so recht.", meinte ich zu Legolas. "Jetzt versuch es doch mal. So kannst du dich besser vor Orks in Sicherheit bringen.", sagte er. Legolas sprang leichtfüßig auf einen Baum. "Na gut.", sagte ich und seufzte. Ich nahm Anlauf und versuchte, mich an einem Ast hoch zu hangeln. Irgendwie schaffte ich es dann doch. Oben bei Legolas atmete ich erleichtert aus. Legolas lachte. "Na so schlimm war es doch nicht.", sagte er. Ich nickte. Legolas wollte gerade wieder nach unten springen. "Warte.", rief ich. Legolas hielt inne. "Was genau hat der Ork über mich gesagt?", fragte ich. "Er sagte, dass die Zwerge in deiner Welt waren, weil sie von dem Einen dorthin gebracht wurden. Er sagte, dass die Valar nur so auf dich aufmerksam werden konnten. Er sagte, dass du die Zukunft kennst und in den Händen des Einen alles verändern könntest.", antwortete Legolas. Ich musste heftig schlucken. "Warum schicken mich die Valar nicht einfach sofort zurück?", fragte ich. "Ich weiß es nicht. Vielleicht wollen sie dir eine Chance geben, auf der Seite des Guten zu bleiben.", meinte Legolas. "Komm, gehen wir weiter.", sagte er nach ein paar Minuten der Stille.

Wir waren in der Nähe des Flusses. Vor uns sah ich schon das Licht und den steinigen Untergrund. "Ich warte noch kurz hier.", meinte ich zu Legolas. Er nickte mir kurz zu und ging dann weiter. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen einen Baum. 'Das kann ja heiter werden. Werden jetzt alle von mir erwarten, dass ich ihnen die Zukunft voraus sage? Na danke auch.', dachte ich. Ich hörte Legolas mit Tauriel sprechen.

Plötzlich knackte es hinter mir. Es reichte gerade noch dafür aufzustehen, dann wurde ich auch schon von hinten gepackt und eine Hand schob sich vor meinen Mund. "Sei bloß still, wenn dir dein Leben lieb ist.", sagte eine grässlich klingende Stimme. Der Gestank kam mir auch bekannt vor. Es war ein Ork! Hinter uns schienen noch ein paar mehr zu sein. Da merkte ich, dass Legolas und Tauriel aufgehört hatten, zu sprechen. 'Sie werden doch nicht ohne mich gegangen sein?', dachte ich. Ich war verzweifelt und versuchte, mit meinem Fuß den Ork zu treten. Ich schaffte es! Ich rannte los und schrie. "Legolas! Tauriel!"

Ich rannte auf die Felsen und sah Legolas und Tauriel mit gespannten Bögen. Hinter mir hörte ich die Orks rennen. "Runter!", rief Legolas und ich warf mich sofort auf den Stein. Es tat weh und ich spürte Schmerzen in meinem Brustkorb. Über mir flogen Legolas' und Tauriel's Pfeile. Ich drehte mich um und sah die Orks. Schnell spannte auch ich meinen Bogen und schoss noch im sitzen. Ich traf einen Ork mitten ins Gesicht und er fiel sofort zu Boden. Alle Orks waren tot und lagen am Boden. Legolas kam zu mir gelaufen und half mir hoch. "Alles in Ordnung?", fragte er. "Ja.", meinte ich immer noch auf die Orks blickend. "Du kannst gut schießen.", meinte Tauriel, die nun auch zu uns kam. "Danke. Ich hatte ja auch einen guten Lehrer.", sagte ich mit einem leichten Grinsen zu Legolas. "Hast du keine Fragen?", fragte ich Tauriel. Sie schaute mich unwissend an. "Weiß sie es etwa noch nicht?", fragte ich Legolas ungläubig. Er schüttelte den Kopf. "Was weiß ich noch nicht?", fragte Tauriel. Legolas erklärte Tauriel, was der Ork gesagt hatte. Wir alle schwiegen. "Wir müssen weiter nach Esgaroth.", meinte ich. "Na dann los.", sagte Legolas. Wir liefen weiter. Ich beeilte mich und schaffte es sogar, mit den Elben mit zu halten. Es war ein gutes Gefühl, fast so wie ein Elb zu sein. Halb Mensch, halb Elb. Mehr oder weniger..... Trotzdem! Einfach spitze!

Meine Abenteuer in Mittelerde Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt