Meine Abenteuer in Mittelerde

Begegnung mit Beorn

"Das schlimmste liegt hinter uns würde ich sagen.", meinte Bilbo. "Täusch dich da mal lieber nicht.", nuschelte ich, doch wieder schienen es alle gehört zu haben. Alle blickten mich an. Ich zuckte wieder mit den Schultern. "So, wie kommen wir jetzt hier runter?", fragte ich.

"Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, Ronja, dort drüben führt eine Treppe nach unten.", lachte Gandalf. "Gut, gehen wir.", meinte ich. Einen nach dam anderen liefen wir die schmalen Stufen nach unten. Es war ein Wunder, dass keiner runter gefallen war. Bald waren wir wieder bei einem mit Steinen überquillenden Wald. Bilbo wurde losgeschickt, um nach unseren Verfolgern Ausschau zu halten. Wir anderen warteten, bis er wieder zurück gerannt kam.

"Wie nah ist die Meute?", fragte Thorin, als Bilbo schnaufend bei uns ankam. "Zu nah. Ein paar Wegstunden, mehr nicht. Aber es kommt noch schlimmer.", meinte Bilbo. "Haben die Warge uns gewittert?" (Hauptsache erstmal getwittert schreiben 😂) "Noch nicht. Aber das werden sie. Wir haben noch ein Problem.", sagte Bilbo. "Wurdest du gesehen?", fragte Gandalf. "Nein, das ist es nicht.", antwortete Bilbo. "Was hab ich euch gesagt? Mucksmäuschenstill. Einem Meisterdieb angemessen.", sagte Gandalf. Alle redeten durcheinander. "Würdet ihr bitte mal zuhören. Ich versuche euch zu sagen, dass da oben noch etwas anderes ist.", sagte Bilbo und es wurde stiller. "In welcher Gestalt?", fragte Gandalf. "In der eines Bären.", meinte ich. "J-Ja, aber größer.", sagte Bilbo verdutzt zu mir blickend. "Ihr wusstet von dieser Bestie?", fragte Bofur sowohl an mich als auch an Gandalf gerichtet. "Ich sage wir machen kehrt.", sagte einer. "Um von Orks geschnappt zu werden?", fragte Thorin. "Es gibt ein Haus, es ist nicht weit von hier und dort können wir Zuflucht suchen.", meinte Gandalf. "Wessen Haus? Freund oder Feind?", fragte Thorin. "Weder noch.", erwiderte ich. "Er wird uns helfen...", sagte Gandalf. "Oder uns umbringen.", beendete ich den Satz. "Haben wir eine Wahl?", fragte Thorin. Da brüllte der Bär schon. Ich dachte zumindest, es sei er. "Nein.", meinte Gandalf.

Wir rannten los. Durch einen Fluss und über Wiesen. Meine Schuhe waren nass, weshalb ich ab und zu fast stolperte. Wir rannten und rannten, während Gandalf uns antrieb. Wir hörten die Kreatur immer wieder schreien. Wir rannten durch einen Wald und wieder auf eine freie Fläche. Dort stand sein Haus. "Lauft!", schrie Gandalf. Bombur überholte alle.

Da stürzte ich! "Ronja!", rief Gandalf. Ich versuchte, mich aufzurappeln, aber irgendwie wehrte sich mein Körper. Die anderen versuchten währenddessen das Tor zu öffnen. Da brach er aus den Bäumen! Der Bär! "Ronja!", ertönte wieder eine Stimme. Ich hatte riesige Angst! Wie angewurzelt saß ich auf dem Boden. Da sammelte ich mich wieder und sprang auf. Die anderen hatten es endlich geschafft, die Tür zu öffnen. Alle waren nun drin, außer mir. Ich rannte. Da brüllte der Bär wieder. Ich schrie und hielt mit die Ohren zu. Zum einen, weil es so laut war, zum anderen, weil ich Angst hatte. Jetzt noch größere als zuvor. Die Zwerge riefen meinen Namen und feuerten mich an, schneller zu laufen. Ich rannte und wieder hatte ich das Gefühl, noch nie so schnell gerannt zu sein.

Der Bär war direkt hinter mir. Er hob eine Tatze und schlug nach mir. Er traf mich am Rücken und schleuderte mich so ungewollt in das Haus. Die anderen schlossen schnell die Tür. "Was ist das?", fragte Ori. "Das ist unser Gastgeber.", sagte ich und stönte. Ich lag auf dem Boden. Nicht nur mein Rücken tat weh, nein, jetzt auch noch mein Bauch. "Sein Name ist Beorn. Und er ist ein Hautwechsler. Manchmal ist er ein Bär, manchmal ein Mensch. Der Bär ist unberechenbar, aber dem Mensch ist mit Vernunft beizukommen. Jedoch schätzt er Zwerge nicht übermäßig.", sagte Gandalf und eilte zu mir. "Wie geht es dir?", fragte er mich. "Abgesehen davon, dass mir grad alles weh tut, geht es mir einfach großartig.", sagte ich sarkastisch. "Es tut mir leid.", meinte Thorin. "Was denn? Ich war so dumm und bin nicht mehr aufgestanden. Es war meine Schuld.", meinte ich und setzte mich hin. "Aber wir sind dir nicht zu Hilfe gekommen.", meinte Thorin bestürzt. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, also sagte ich gar nichts mehr.

Gandalf forderte uns auf, zu schlafen. Kili und Fili halfen mir, mich in eine Ecke zu setzen, was sehr schmerzhaft war. Liegen war auch nicht gerade angenehm. Ich schloß die Augen und versuchte, zu schlafen. Mir tat einfach nur alles weh.