~ 8.1 ~

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Als Adrien Stunden später wieder aufwachte, spürte er einen warmen Körper unter seinem Arm. Er öffnete leicht die Augen und merkte, dass er mit Marinette kuschelte. Anscheinend mussten die beiden wohl im Schlaf zu einander gerückt sein, denn er hatte seinen linken Arm um sie gelegt. Die Decke lag locker um ihre Hüften, sodass er einen freien Blick auf ihren Oberkörper hatte. Ihr Rücken war zu ihm gedreht und ihr Haar lag etwas zerstreut auf dem Kissen. Adrien merkte durch die gleichmäßige und ruhige Atembewegung, dass das Mädchen noch tief und fest schlief. Er wollte sie nämlich auf keinen Fall durch irgendwelche ruckartigen Bewegungen wecken. Wenn sie mitbekommen hätte, wie die beiden hier lagen, hätte sie ihm wahrscheinlich den Kopf abgerissen. So lag der Blondschopf still neben ihr und versuchte einfach jede Sekunde ihrer angenehmen Wärme in sich aufzunehmen. Sein Kopf lag etwas höher als ihrer und einige ihrer feinen Haarsträhnen kitzelten ihn in der Nase, was ihn aber nicht sonderlich störte. Stattdessen atmete er ihren Duft ein und lächelte. Es kam ihm wie ein Traum und nicht wie die Realität vor, dass er neben Marinette im Bett lag.

Wäre Ayla hier, würde sie direkt ein Foto von der Szene schießen und ihn damit aufziehen. Nino würde ihn daraufhin wahrscheinlich den ganzen Tag nur doof angrinsen und irgendwelche Sprüche von sich geben und Marinettes Reaktion wollte sich der Junge gar nicht erst ausmalen. Naja, er kuschelte sich ja auch gerade bewusst an das Mädchen, welches ihn wahrscheinlich nur als einen guten Freund sah und gute Freunde schliefen sicher so nicht zusammen in einem Bett.

Zu müde, um sich weiter darüber Gedanken zu machen, aber glücklich über den zumindest temporär vorherrschend Zustand schlief der Junge wieder ein.

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Als der Blondschopf erneut seine Augen öffnete, war er hellwach. Er lag zwar immer noch eingekuschelt neben dem Mädchen, konnte aber nicht mehr schlafen. Vorsichtig entfernte er seinen Arm von Marinette und stand leise auf. Da sein Handy noch im Wohnzimmer lag und es keine Uhr im Raum gab, wusste er nicht, wie spät es war. Marinette schlief hingegen weiterhin tief und fest. Adrien wusste, dass er sich auf ihren Rhythmus nicht verlassen konnte, denn das Mädchen neigte gerne dazu, zu verschlafen. Er ging daher ins Wohnzimmer und nahm sein Handy in die Hand. Als er auf die Uhr blickte, war es erst 8.30 Uhr.

Da es noch recht früh am Morgen war, hatte er somit alle Zeit der Welt, denn heute stand nur ein Volleyball Turnier gegen Mittag und ein Lagerfeuer am Abend an. Adrien war froh darüber, dass die Klassenfahrt so entspannt verlief. Seine Lehrerin hatte wirklich großartige Arbeit geleistet und den Schülern etwas Erholung verschafft. Er liebte es nämlich die Zeit am Strand mit seinen Freunden zu verbringen, da er genau wusste, dass er so viel Freizeit so schnell nicht wiederbekommen würde.

Schnell tippte er noch eine kurze Nachricht an Nino, um zu schauen, ob dieser schon wach war. Da keine Rückmeldung kam, ging Adrien davon aus, dass sein bester Freund ebenfalls noch schlief. Der Junge hatte sich mit der Zeit an das frühe Aufstehen gewöhnt und war daher eher ein Morgenmensch; was man von Marinette nicht behaupten konnte. So machte er sich daran Kaffee schon einmal aufzusetzen. Er wollte zudem Marinette mit einem Frühstück überraschen, als kleines Dankeschön für alles. Er schaute kurz nach, ob das Mädchen etwas Essbares im Kühlschrank hatte und bemerkte, dass Brötchen noch fehlten. Sofort fischte er ein frisches T-Shirt aus seiner Tasche und machte sich auf dem Weg zur nächsten Bäckerei.

Als er zurück im Bungalow angekommen war, schlief Marinette weiterhin seelenruhig. Adrien kicherte, als er sah, dass das Mädchen nun wie ein Seestern auf dem Bett lag; die Beine und Arme weit ausgestreckt und die Decke halb auf dem Boden liegend. Sie hatte wirklich einen sehr festen Schlaf. Er ging zurück in die Küche und bereitete das Frühstück vor.

Da der Junge noch etwas Zeit hatte, hüpfte er noch schnell unter ihre Dusche. Es hatte zwar in der Nacht geregnet, aber die schwüle Hitze war zum Morgengrauen zurückgekehrt. Er fühlte sich zudem durch das Gewitter etwas ausgelaugt und hoffte, dass das ihn kühle Nass helfen würde, die letzten schlechten Gedanken von der Nacht zu vertreiben. Glücklicherweise hatte er noch ein Handtuch eingepackt, sodass er sich damit ins Bad begab.

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