Als Marinette am nächsten Morgen erwachte und eine grinsende Ayla mit zwei Tassen köstlichen Kaffees in den Händen sah, bereitete sich Panik in ihr aus. Die Brünette hatte viele Blicke drauf und Marinette wusste, dass dieses Grinsen nur eine Sache bedeuten konnte: Sie hatte sich gestern Abend mächtig blamiert bzw. es musste was super Peinliches geschehen sein.
Noch von der Müdigkeit überschattet, versuchte ihr Gehirn dennoch die Ereignisse des gestrigen Abends zu reproduzieren. Sie wusste noch, wie sie sich am Lagerfeuer unterhalten und danach ein paar belanglose Skizzen in den Sand gezeichnet hatte. Danach gab es für das Mädchen nur noch eine große schwarze Lücke und sie konnte sich zunächst keinen Reim darauf machen, wieso sie sich sonst an nichts mehr erinnern konnte. Es war schließlich solch ein schöner Abend gewesen. Adrien saß sogar neben ihr! Er hatte sie mehrfach angelächelt und ihr beim Kritzeln nicht nur zugeschaut, sondern auch mitgemacht! Was also konnte geschehen sein?
Anscheinend konnte Ayla die Gedanken ihrer besten Freundin lesen, denn sie beendete das Chaos in ihrem Kopf schnell.
„Du bist eingeschlafen Girl", sagte sie, während sie Marinette eine der beiden Tasse reichte.
Marinette nippte an dem heißen Getränk und atmete den Duft ein. Für einen kurzen Moment ließ sie die Wirkung des Kaffees über sich ergehen. Ihr Gehirn jedoch hatte andere Pläne, denn Aylas Worte sprudelten in ihren Denkprozess ein und der kurze Moment der Ruhe war dadurch beendet.
Wenn ich wirklich nur eingeschlafen war, dann konnte ich doch nichts Peinliches gemacht haben, oder? Da sich Marinettes Gefühl nur selten irrte, blieb die Panik, dass etwas geschehen war, dennoch bestehen. Plötzlich weiteten sich die Augen des Mädchens. Sie ließ den Kaffee sinken und seufzte schwer.
Aylas immer breiter werdenden Grinsen nach zu urteilen, hatte auch sie nun erraten, dass es endlich bei ihrer besten Freundin klick gemacht hatte. Denn Marinette erinnerte sich nun sehr gut an einen gutaussehenden blonden Jungen, in dessen Armen sie nicht nur gelegen, nein, sondern sich auch an ihn gekuschelt hatte.
„Adrien hat dich gestern netterweise hierhergetragen", vervollständigte die Brünette ihre Gedanken.
Ein weiteres Seufzen entfuhr dem Mädchen. Sie hätte darüber eigentlich glücklich sein müssen, doch die Tatsache, dass sie zu gerne im Schlaf redete, bereitete ihr mehr Sorgen als Glücksgefühle.
„Bitte sag mir nicht, ich hab seinen Namen im Schlaf gesagt", murmelte sie ihrer besten Freundin mit einem recht verzweifelten Gesichtsausdruck zu. Es war eine Sache, sich nahezu sicher zu sein, dass der Junge sie mochte, aber eine ganz andere, wenn sie aus Versehen, ihr Geständnis abgab. Sie war nämlich immer noch sehr unsicher, ob sie nun den ersten Schritt machen sollte oder nicht. Falls sie gestern also etwas Peinliches von sich gegeben hatte, wäre das ihr Untergang. Dieser eine Moment mit Adrien sollte nämlich etwas ganz Besonderes werden.
Ayla ließ ein kurzes Lachen ertönen. „Nein, keine Sorge, Girl."
Marinette atmete daraufhin etwas erleichtert auf. Also hatte sie sich doch nicht zum Affen gemacht.
„Aber – ", setzte die Brünette wieder an. „Du hast dich wohl etwas sehr an ihn geklammert. Eine Hand von dir hatte sich an sein T-Shirt gekrallt und du wolltest ihn nicht wirklich loslassen, als er dich hier absetzte."
Marinette verschluckte sich fast an ihrem Kaffee, als sie diese Worte hörte. Oh Gott! Wieso nur machst du sowas, Marinette? Das war also die peinliche Sache, auf die Ayla schon die ganze Zeit hinauswollte. Verdammt, verdammt, verdammt! Jetzt werde ich Adrien nie wieder in die Augen sehen können, ohne dass er mich für ne totale Irre hält.
Ihr Kopf riet knallrot an und sie stöhnte schwer auf.
„Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist", murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihrer besten Freundin.
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Schooltrip of love
FanfictionMarinettes Klasse fährt nach Südfrankreich für ein paar Tage auf Klassenfahrt. Sie ist mittlerweile 17 Jahre alt und seit Jahren in den hübschen Adrien verknallt, doch dieser weiß nichts von ihren Gefühlen. Die beiden sind jedoch über die Jahre gute...