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Die Fahrt zum Nationalpark dauerte nicht lange und Ayla nutze die Chance, um noch ein paar Selfies von Marinette und sich zu schießen. Sie trug ein schlichtes schwarzes T-Shirt, eine Jeansshorts und ein paar schwarze Sneaker, während Marinette ein weißes T-Shirt mit einem Katzenprint, dazu schwarze Shorts aus leichtem Stoff und weißen Sneakern trug. Ayla liebte den Kontrast der beiden Oberteile auf ihren Bildern und schoss daher gefühlt tausend Stück, was Marinette jedoch nicht wirklich störte. Auf einem Bild lachten sie gemeinsam in die Kamera, auf einem anderen schnitten sie Grimassen und auf einem Dritten gab's für den jeweils anderen Hasenohren. Die Mädels machten zuhause auch ständig neue Bilder von sich und jetzt im Urlaub wollte die Brünette jeden Moment, den sie gemeinsam verbrachten auf ewig in einem Bild festhalten.

Im Park angekommen, erhielt die Klasse durch einen Guide eine Tour. Ein junger Mann – wahrscheinlich so um die Mitte zwanzig – mit braunen knielangen Shorts und rotem Poloshirt führte sie entlang der engen Pfade und erzählte allerlei zu der vorhandenen Tier- und Pflanzenwelt. Nur wenige Schüler aus der Klasse hörten wirklich zu. Zum einen interessierte sich niemand so wirklich für die Thematik und zum anderen stand die Hitze zwischen den Bäumen und machte die Luft schwül und stickig. Marinette war daher gefühlt schon nach den ersten Schritten erschöpft und verspürte riesigen Durst. Sie wollte sich am Liebsten einfach nur gegen einen Baum lehnen und was schlafen. Ayla hingegen fotografierte fleißig weiter. Das Mädchen beneidete ihre beste Freundin für ihre Ausdauer und versuchte auch ernsthaft bei jedem Wort zuzuhören und sich jedes Bild, was die Brünette schoss, auch kritisch anzuschauen.

Adrien hasste die Hitze. Er wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als am Strand mit Nino im Meer zu sein und eine Wasserschlacht oder ähnliches zu veranstalten. Die schwüle Luft machte ihm einfach nur zu schaffen. Er lief kurz hinter seinen Freunden her ohne merkliches Interesse an irgendwas. Als er sich umschaute, ging es Nino wohl nicht viel besser - so wie so ziemlich allen in der Klasse. Dass er nicht der Einzige war, erleichterte ihn ein wenig, denn er hatte das Gefühl bereits nach den ersten Minuten wie ein Schwein zu schwitzen. Vor ihm liefen Marinette und Ayla. Letztere schien die Hitze entweder nicht zu bemerken oder sie machte ihr einfach nichts aus, denn sie redete ununterbrochen und schoss von allem ein Bild. Wie kann man nur bei den Temperaturen so aktiv sein? Als er Marinettes Gesichtsausdruck sah, musste er innerlich schmunzeln. Sie dachte wohl genau das gleiche wie er, als sie einer von Aylas Geschichten lauschte und nur kurze und müde Antworten von sich gab. Sie sah verdammt gut aus in den kurzen Klamotten, was seiner derzeitigen Verfassung nicht gerade gut tat. Die kurzen Short und das T-Shirt schmeichelten ihrer Figur und klebten durch die Hitze an ihr, was ihre Kurven nur noch mehr betonte. In letzter Zeit schlich sich das Mädchen immer häufiger in seine Gedanken, was ihn nur noch mehr verwirrte und ihm das Gefühl gab, gleich durch das ganze Chaos und der Hitze zusammen zu brechen. Adrien hatte schon immer die Nähe von Marinette genossen, denn sie strahlte eine gewisse Wärme und Geborgenheit aus, aber irgendwas war seit kurzem anders; er wusste nur nicht wirklich was und das nagte an ihm. Der Blondschopf hatte schon darüber nachgedacht, sich mal mit Nino zu unterhalten. Schließlich war er sein bester Freund und er verstand anscheinend mehr von Mädchen als er selbst, doch Nino war in letzter Zeit mehr mit Ayla bzw. seinem Handy, mit dem er seiner Freundin eh nur schrieb, beschäftigt. Mit den anderen Jungs in der Klasse war er  weniger befreundet und Ayla wollte er nicht fragen, da sie Marinettes beste Freundin war und am Ende vielleicht noch was ausplaudern würde.

Sein blick ruhte noch eine Weile auf dem Mädchen vor ihm, bis diese den Kopf zu ihm drehte. Ihre Blicke trafen sich und sie schenkte ihm ein müdes Lächeln, bevor sie wieder nach vorne Blickte, um nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern. Adriens Wangen färbten sich leicht rosa bei ihrem Anblick. Er fühlte sich ertappt und schaute schnell weg, bevor ihn die aufsteigende Hitze völlig übermannte. Zum Glück fing sein Handy an zu vibrieren und sein Fokus richtete sich nun auf das Mobiltelefon in seiner Tasche. Das Bild seines Vaters ploppte auf.

Schooltrip of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt