* Kapitel 24

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Mit all meinen Kräften schwamm ich nach oben und versuchte Luft zu holen, was mir gelang. Doch dadurch sah ich auch den Abhang vor mir.

Scheiße!

So gut es ging, versuchte ich gegen die Strömung zu schwimmen, doch es war erfolglos. Der Abhang kam und ich fiel. Ich begann zu schreien, doch dann berührten meine Finger Stein. Ohne groß nachzudenken, griff ich danach und klammerte mich verzweifelt fest. Das Wasser rauschte neben mir den Hang hinab und ich konnte endlich richtig atmen. Ich hustete erstmal heftig und nahm dann tiefe Atemzüge.

Ich hatte nicht mehr viel Kraft und hing noch immer mehrere Meter über dem Steinboden. Wenn ich fiel, würde das meinen Tod bedeuten. Ich versuchte mich mit meinen Füßen auf Felsen zu stellen, um mehr halt zu bekommen, was sogar funktionierte. Trotzdem rutschte ich, da es nass war.

Lange halte ich das nicht mehr aus! Ryoma, du verdammter Vollidiot, worauf hast du dich nur eingelassen?

Ich atmete tief durch und versuchte nicht in Panik zu verfallen, was nur mäßig funktionierte. Langsam, mit pochendem Herzen, sah ich nach unten und stellte fest, dass weit unter mir ein spitzer Fels war. Doch ich sah auch einen Mann in weiß gekleidet. ,,Shiro, du verdammter Mistkerl.", sagte ich leise und entdeckte dann auch Itona, welcher mit Koro-Sensei kämpfte. Dessen Tentakel waren angeschwollen und rötlich.

Ich konzentrierte mich wieder auf meine Lage und sah mich verzweifelt um. Weiter weg von mir waren noch Muramatsu und Yoshida. Diese standen jedoch ziemlich sicher und würden nicht abrutschen. Als ich über mich blickte, entdeckte ich jedoch Hara, welche an einem Baumstamm hing.

Der bricht bald! Verdammt, ich muss was machen.

Sie zappelte wild umher und der Ast neigte sich immer weiter nach unten. ,,Hara-san! Hör auf dich zu bewegen und halt still!", rief ich ihr zu und tatsächlich tat sie es. Der Ast blieb dort und ich atmete erleichtert aus.

Dann versuchte ich nach oben zu klettern, um sowohl ihr als auch mir aus dieser misslichen Lage zu helfen, doch ich rutschte mit dem Fuß ab. ,,Whoaaa, scheiße!" Ich schrie auf und klammerte mich panisch an den Fels. Mit meinem Ruf hatte ich auch die Aufmerksamkeit der Geretteten. ,,Alles gut! Alles gut..", schrie ich gehetzt und atmete tief durch, versuchte die Panik und damit die aufkommenden Tränen zurück zu drängen. ,,Asuka! Halte durch!", rief mein Bruder von unten, doch damit reizte er meine bereits gerissen Nerven weiter. ,,Halt deine verdammte Schnauze, Ryoma! Wenn ich das hier überlebe, bringe ich dich um, das schwöre ich!", brüllte ich völlig außer mir und starrte angestrengt nach oben.

Hara hing noch immer am Ast, welcher sich Stück für Stück nach unten bewegte. Doch auch ich bekam langsam echte Probleme mich zu halten. Meine Finger taten weh und rutschten auch nach und nach weg, der Fels war zu nass, um einen festen Griff zu haben.

Ich versuchte mich nach oben zu ziehen, doch plötzlich brach der Stein ab. Mit einem lauten Schrei fiel ich nach unten riss meine Augen erschrocken auf. ,,ASUKA!"   ,,NEIN!"

Es tut mir leid Ryoma, dass ich nicht genug für dich da war. Es tut mir leid Mutter, dass ich nie auf deine Nachrichten geantwortet habe. Es tut mir leid Vater, dass du enttäuscht von mir bist. Es tut mir leid Karma, dass ich dich von mir ferngehalten habe. Es tut mir leid Itona, dass ich dir nicht helfen konnte.

Etwas schleimiges umschlang meinen Bauch und hielt mich in der Luft. Ruckartig wurde mein tödlicher Fall gestoppt und ich schrie erschrocken auf. Ein weißer Tentakel hielt mich in der Luft. ,,Itona", hauchte ich völlig überfordert und überrascht. Vorsichtig setzte er mich auf einen Stein, bei den anderen ab. Der Tentakel entfernte sich wieder und ich stand auf sicherem Boden.

Du hast mein VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt