Kapitel 30

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Erschöpft und frustriert ließ ich mich auf einer Stühle vor dem Hotel fallen. Die anderen taten es mir gleich und jeder hatte den Kopf hängen.

Oh man, ich dachte wirklich das wäre der finale Anschlag gewesen. Was muss dieser blöde Oktopus denn auch immer einen Ausweg haben? Was kommt als nächstes? Unsichtbarkeit oder wie? Das ist so frustrierend.

Und so etwas schien jeder zu denken. Stille herrschte auf der ganzen Terrasse. Jeder hing in seinen Gedanken. Hayami und Chiba schienen besonders betroffen zu sein, da sie die Schützen waren. Der Einzige, welchem die Niederlage nicht zusetze war Karma. Dieser saß ganz gelassen auf dem Stuhl mit meinem Strohhalm im Mund.

Verwundert sah ich mich um. ,,Was haben die denn?", murmelte ich vor mich hin. Viele wirkten total erschöpft und lagen auf den Tischen. Das sie enttäuscht sind ist verständlich, aber so fertig?

Erschrocken sprang ich auf, sodass mein Stuhl umkippte, doch das bemerkte ich überhaupt nicht. Geschockt starrte ich auf die Blondine in meinen Armen herab. ,,Rio-san, was hast du?"  Das Mädchen war einfach umgekippt.  ,,Asuka... Ich bin so müde und mir ist so schwindlig.", hauchte sie und ich legte meine Hand auf ihre Stirn. ,,Rio! Du hast ja Fiber!", rief ich erschrocken auf und setzte sie auf einen freien Stuhl.

Ich hob meinen Kopf und sah überfordert zu Nagisa, welcher seinen Kopf erschrocken zu Okajima drehte, als dieser Nasenbluten bekam. Ich suchte mit meinen Augen nach meinem Bruder und stellte erleichtert fest, dass er wohl gesund war.

Plötzlich kam Karasuma-Sensei angerannt und sah sich hektisch um. Meine Klassenkameraden wurden entweder von anderen gestützt oder lagen halb auf dem Tisch. Ich ging auf den Lehrer zu und ließ Rio bei Nagisa und Kayano. ,,Karasuma-Sensei! Ich denke wir sollten in ein Krankenhaus.", sprach ich ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf. ,,Auf dieser Insel gibt es kein-" Er unterbrach sich selbst, als sein Handy klingelte und er verwundert abnahm.

Irritiert sah ich zu, wie er seine Augen aufriss und sie dann wütend wieder schloss.  Schnell zog ich mein Handy aus der Hosentasche und hörte das Telefonat dank Ritsu mit.

Geschockt riss ich meine Augen auf und sah mich auf der Terrasse um.

Sie werden sterben? Nein, nein, nein, das kann nicht sein! Welcher Mensch tut so etwas? Das ist doch krank!

,,... Schick mir die zwei kleinsten gesunden Schüler und ich werde das Serum gegen die Zielperson eintauschen."

Ich sah mich um und entdeckte Nagisa, welcher mich ebenfalls genauso unsicher ansah.  ,,Das sind wir...", hauchte ich und sah verzweifelt zu Karasuma hoch. Dieser schien kurz vor einem Anfall zu stehen, denn all seine Muskeln zuckten vor Wut. Er schlug die Koro-Sensei-Kugel mit Wucht auf den Tisch und starrte zornig darauf.

Ich drehte mich wieder zu den anderen, welche num langsam nach drinnen gebracht wurden und hatte einen Entschluss gefasst.

Ich werde es tun. Wahrscheinlich komme ich da nicht lebend raus, aber ich lasse die anderen nicht im Stich.

Mein Blick blieb an einem gewissen Rothaarigen hängen, welcher das Telefonat auch mitbekommen hatte. Er schaute mich ebenfalls an und ich wusste genau was sein Blick sagte. 

Gib dein Leben nicht für andere. So egoistisch es auch klingen mag, ich will es nicht. Ich brauche dich und dich zu verlieren würde wahrscheinlich zu schmerzhaft sein.

Ich erinnerte mich genau an seine Worte, doch das änderte nichts an meiner Entscheidung.


Wir alle hatten uns nun im Hotel versammelt und eine Diskussion war entstanden. Jeder wusste nun was Sache war und ich sah Nagisa unruhig an. ,,Wir müssen.", flüsterte ich ihm zu und er nickte entschlossen.

Du hast mein VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt