Kapitel 17

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Wieder klingelt mein Wecker schrill und ich werde aus meinem Schlaf gerissen. Ich schlurfe in die Dusche und danach bin ich gleich wacher. Ich ziehe mir eine schwarze Hose und ein weißes Oberteil, wo der Rückenausschnitt mit Spitze ist. Wie immer schminke ich mich dezent. Anschließend gehe ich in die Küche und frühstücke ausgiebig. Schnell packe ich meine Schulsachen und öffen die Türe, weil es geklingelt hat. Eine strahlende Nina steht vor mir und fällt mir um den Hals. "Wieso bist du denn so gut gelaunt?" frage ich sie neugierig. "Ich habe mich gestern wieder mit Rick getroffen. Wir waren im Park und da ham welche Fußball gespielt und der Ball ist halt auf mich zugeflogen und er hat den Ball abgewehrt, ich fand das voll süß von ihm!" "Langsam. Du musst auch noch Luft holen. Wir wollen ja nicht, dass du erstickst." zwinker ich ihr zu.

Wir sind in der Schule angekommen und ich setze mich auf mein Platz. Jetzt haben wir wieder Englisch. Ich habe nichts gegen Englisch, weil die Lehrerin nett ist und mir Sprachen liegen. Naja, zurück zur Sache. Ich werde von hinten umarmt und Masons geruch steigt mir sofort in die Nase. Ich kuschel mich noch enger an ihn, was wahrscheinlich bisschen doof aussieht oder rüberkommt, weil er anfängt zu lachen. Sofort entferne ich mich und ich spüre, wie ich rot werde. "Du brauchst doch nicht rot werden" mit diesen Worten, zieht er mich wieder zu sich. Der schöne Moment wird von unserer Lehrerin zerstört. Sie schaut uns an und zwinkert uns zu, wodurch ich natürlich noch mehr rot werde.

Die letzten zwei Stunden haben wir mit unserer Parallelklasse Sport. Em, Nina und ich ziehen uns um und gehen schließlich in die Halle, wo schon einige Jungs sind. Ich schaue mich um und endecke Jason, der mich auch grad entdeckt hat und mir zuzwinkert. Und wer hätte das gedacht?! Ich werde rot! Unser Sportlehrer sagt, wir sollen erstmal paar Runden laufen und danach spielen wir Völkerball. So schlimm ist das zum Glück nicht. Ich bin nämlich nicht allzu sportlich, aber bei Völkerball muss man nicht viel machen.

Wir sind gerade mal vier Runden gelaufen und danach werden Mannschaften gewählt. Ich komme mit Nina und Jason in eine Gruppe. Die zwei sind so ziemlich die einzigen die ich kenne, da die Klassen neu sind.  Wir fangen an und bisher ist unsere Gruppe am Gewinnen. Einmal passe ich nicht auf und ein Ball kommt auf mich zu. Plötzlich werde ich an der Taille gegriffen und zur Seite gezogen. Ich drehe mich um und schaue Jason in die Augen. "Ein Ball hätte dich fast getroffen" sagt er und lächelt mich leicht an. Ich lächel zurück und wie aus dem Nichts kommt ein Ball auf uns zugeflogen. Ich werde nicht getroffen, weil Jason vor mir steht und somit den Ball aufhält. Naja, er wird halt abgeworfen. Ich schaue wo der Ball herkommt und ein triumphierener Mason grinst mich an. Aha, da kam der Ball also her.  Es dauert nicht lange und schon ist Jason wieder bei uns. Jetzt fangen an, sich die zwei Jungs, also Mason und Jason, gegenseitig abzuwerfen. Das sieht zu witzig aus, was für Killerblicke sie sich zuwerfen, also fange ich an zu lachen und da ich ja nicht aufpasse, werde ich gerempelt. Nein, ich bleibe nicht stehen, sondern falle hin. Natürlich, hat mir ja gerade noch gefehlt ( *Sarkasmus*). Ich versuche mich zu drehen um mich mit meinen Händen auffangen zu können, bloß leider ist der Boden zu nah und ich falle auf meinen Arm. Leider ist es der Rechte und ich bin Rechtshänderin. Ein spitzer Schmerz durchfährt meinen Arm und ich schreie kurz auf. Sofort kommen Jason und Mason auf mich zugerannt. Sie helfen mir aufzustehen und mittlerweile ist unser Sportlehrer auch da. Sie bringen mich ins Krankenzimmer und es stellt sich raus, dass mein Handgelenk geprellt ist. Mir wird ein Verband umgelegt und ich soll nach Hause gehen. Ich brauche eine Begleitung, da ich nicht ohne gelassen werde. Die Jungs fangen wieder an zu streiten und Jason gewinnt. Also gehen wir in die Umkleide und Jason packt meine Sachen, da ich ja nicht darf.

Als wir zuhause sind, gehen wir in mein Zimmer und Jason legt die Sachen ab. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und kurz danach setzt sich auch Jason zu mir. Ich frage, ob er Hunger hat und er verneint, also bleibe ich sitzen  und jetzt beginnt eine peinliche Stille. Wie ich sowas hasse. Jason räuspert sich und ich schaue ihn fragend an. "Ich habe gesehen, dass wir Musik zusammen Musik haben." sagt er. "Echt? Cool" antworte ich. "Ja, ehm,... wollen wir vielleicht nebeneinander sitzen?" er schaut mich fragend an. "Ja, wieso nicht?" erwidere ich, woraufhin Jason erleichtert ausatmet. "Was hörst du so für Musik?" fängt er ein Gespräch an. "Ich höre Rock und du?" "Echt? Rock?" er schaut mich ungläubig an. "Ja wieso?" frage diesmal ich unsicher. "Das hätte ich nicht gedacht. Irgendwie hätte ich gedacht du hörst so Liebeslieder und so" sagt er. Bisschen pampig antworte ich, dass er nicht urteilen sollte, wenn er wen nicht kennt. Schnell entschuldigt er sich, da er gemerkt hat, dass sein Kommentar nicht gerade passend war.  "Du bist anders." sagt er mir. "Wie meinst du das?" frage ich etwas verwirrt. "Naja, die anderen Mädchen hören immer Boygroups und so und du nicht." erklärt er mir. Jetzt schaue ich ihn verständlicher an. Wie reden noch eine Weile über Musik, bis ich hunger habe und runter gehe, etwas zu essen. Jason bleibt oben, aber er muss nicht lange warten, denn ich habe mir einfach einen Apfel geschnappt und gehe damit wieder in mein Zimmer.  "Zeig mal deine Prellung." sagt Jason auf einmal. Verdutzt schaue ich ihn. "Nimm mal dein Verband ab. Ich tus nachher auch wieder drauf. Versprochen." lächelt er leicht. Ich strecke ihm meine Hand etgegen und er macht den Verband ab. Als er meine Haut berührt, fängt es an zu kribbeln.  "Ach du...!" ruft er aus. Ich zucke zusammen und mir wird bewusst, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt habe. Da ich zusammenzucke, mache ich eine heftige Hangbewegung und meine Prellung fängt an mehr zu schmerzen. "Au!" rufe auch ich aus. "Was ist denn?" frage ich schließlich. "Dein Handgelenk. Es ist voll angeschwollen. Wo habt ihr Kühlpacks?" Du musst dringend einen drauftun." verordnet er.  "Unten im Kühlschrank, du wirst sie finden." antworte ich. Er steht und geht. Kurz danach ist er wieder mit einem Kühlbeutel in der Hand da und legt ihn mir auf meine Prellung. Süß, wie er sich um mich kümmert.  Er schaut mir in die Augen und ich schaue zurück in seine. Seine dunklen Augen faszinieren mich. Plötzlich klingelt sein Handy und Jason sagt, dass er gehen muss, weil seine Mutter sich schon Sorgen macht wo er bleibt, denn er hat nicht bescheid gesagt. Er umarmt mich. "Ruf mich an wenn was ist." wispert er mir ins Ohr und ich erschaudere, als sein heißer Atem auf meine Haut trifft. Er zwinkert mir noch einmal zu und geht dann.

Jetzt bin ich alleine und ich überlege, was ich machen kann, als es plötzlich klingelt. Ich flitze runter und öffne die Tür. Vor mir steht Mason und grinst mich an. Ich lächel zurück und schaue ihn einfach nur an. "Ehm, dürfte ich dann reinkommen?" kichert Mason. "Sicher..." sage ich bloß, wobei ich merke, dass mein Gesicht glüht. Jetzt lacht Mason laut und ich strecke ihm Zunge raus und ging in mein Zimmer. Natürlich lief Mason mir hinerher. Plötzlich packt er meine Hand und zieht mich zurück. Zum Glück hat er meine heile Hand erwischt. Überrumpelt schaue ich ihn an und er starrt in meine Augen. Seine Hände wandern langsam runter zu meiner Taille und bleiben dort stehen. Ich erschaudere unter seinen Berührungen und seine Hände liegen auf meiner Haut, da mein Oberteil bisschen hochgerutscht ist. Seine Berührungen brennen wortwörtich auf meiner Haut und mich durchfährt ein Schauer. Ich starre wie gebannt in seine grünen Augen und er genauso gebannt in meine Blauen. Eine Haarsträhne fällt ihm in die Augen und ich streiche sie vorsichtig weg. Meine Hand streicht über seine Wange, worauf Mason erschaudert und ich grinsen muss. Offensichtlich lasse ich ihn auch nicht kalt. Plötzlich kommen mir Erinnerungen von Ethan auf. Wir standen auch oft so da und dann denke ich wieder an unsere Trennung. Wieder druchfährt mich Stich. Wieso muss ich ausgerechnet jetzt an Ethan denken? Dieser Moment ist so schön und ich denke an meinen Exfreund. Ich bin so mies.  "Was ist los? An was denkst du?" Masons sanfte Stimme holt mich aus meinen Gedanken zurück. "Es ist bloß wegen... wegen Ethan. Als wir noch zusammen waren, sind wir auch oft so dagestanden. Und es tut mir leid, dass ich jetzt an ihn gedacht habe, das ist mies von mir." spreche ich meine vorherigen Gedanken aus. "Ist schon okay. Hast du noch Gefühle für ihn?" fragt er weiter. Es fällt mir nicht leicht darüber zu sprechen, aber ich mache es, weil es bestimmt gut tun wird, nicht nur mit meinen Freundinnen und meiner Cousine darüber zu sprechen. "Nein nicht mehr. Ich bin über ihn hinweg." flüstere ich, da ich denke, meine Stimme versagt, wenn ich lauter rede. Mason schaut mich bloß an, wahrscheinlich will er erkennen, ob ich lüge, aber er erkennt nichts, denn jetzt schaut er zufrieden. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und meine Nackenhaare stellen sich auf.  "Bitte vergiss ihn. Nur für heute. Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst, aber bitte vergiss ihn für jetzt. In deinen Augen ist er besonders, weil er dein erster Freund war, ich weiß. Aber ich versuche dich abzulenken und bitte denk jetzt nicht an ihn." er schaut mich fast schon flehend an. Ich nicke und er lächelt mich jetzt an.

Schon seid einer Stunde sitzen wir auf meinem Bett und amüsieren uns gut. Wir haben beide Zettel auf unserer Stirn kleben, worauf eine Person steht, die man kennt und man sie erraten muss. Mason ist mir fragen dran. "Bin ein Mann?"  ich muss anfangen zu lachen, denn ich habe mir Conchita Wurst für ihn ausgesucht. "Was ist so lustig?" will er wissen. Ich sage ihm nichts sondern verneine seine Frage. Jetzt bin ich dran. "Bin ich eine Frau?" "Ja" sagt Mason.. "Bin ich hübsch?" Wieder stimmt er zu. "Bin ich ein Star?" Diesmal verneint er. Jetzt ist wieder er an der Reihe. "Alson bin ich weiblich." stellt er fest und ich verneine. Er schaut mich mit großen Augen an und ich fange wieder an zu lachen. "Was für eine Haarfarbe habe ich?" "Falsche Frage! So darfst du nicht fragen!" ruft er. Stimmt ja und ich verdrehe meine Augen. "Habe ich blonde Haare?" "Nö" und dabei zieht er das 'ö' in die Länge. "Bin ich also ein Zwidder oder was?" scherzt er und ich gebe ihm recht, worauf er mich verwirrt anschaut. Ich beiße auf meine Unterlippe, um nicht wieder zu lachen. Ich erhasche Mason dabei, wie er auf meine Lippen schaut. Es war nur ganz kurz. Vielleicht habe ich mich ja auch bloß getäuscht.  "Bin ich berühmt?" fragt er weiter. "Ja." "Bin ich Schauspieler?" "Nop" und dabei lasse ich das 'p' ploppen. "Habe ich braune Haare?" Jetzt bin ich wieder dran. Er antwortet mit ja und ich überlege. "Habe ich blaue Augen?" frage ich weiter. Wieder bejaht er. Ich denke, er hat eine Lehrerin gewählt, aber ich muss noch bisschen mehr herausfinden. "Bin ich über dreißig?" "Nein". "Bin ich Sänger?" ich bejahe seine Frage und ich sehe schon förmlich, wie ihm ein Licht aufgeht. Ich bin mir schon sicher, dass jetzt die Lösung kommt, dafür höre ich ihn fragen, ob er schon gestorben ist. Erstaunt wegen seiner frage verneine ich. "Bin ich nett?" frage wieder ich. "Ja" und er lächelt mich an. "Bin ich Lehrerin?" ich denke siegessicher, dass ich jetzt gewonnen habe. Und zu meinem Erstaunen verneint er. Was? Wer bin ich denn dann? "Ich bin Conchita Wurst." sagt er selbstsicher. Ich verneine und sein Lächeln verschwindet sofort. "War bloß ein Scherz, du bist schon Conchita Wurst." sage ich lachend, da ich es gerade geschafft habe, ihn zu verarschen. Jetzt grinst er mich dreckig an und ...

Meine Erste Große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt