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Niall hatte kein Wort mehr gesagt. Er und Harry saßen auf dem Sofa, ich saß davor auf dem Boden und konnte mich nicht auf den Film konzentrieren.

War Niall jetzt wütend auf mich? Und welches Recht hatte ich überhaupt, hier zu sein?

Ich wollte wissen, wie lange er morgen weg sein würde, damit ich verschwinden könnte, bevor er wieder da war, aber ich traute mich nicht zu fragen, aus Angst vor seinem Tonfall.

Harry fing an, mit meinen Haaren zu spielen, und erst ließ ich ihn machen. Doch irgendwann konnte ich selbst Nialls Ruhe zuliebe nicht mehr standhalten und rutschte ein Stück von ihm ab.

„Al-iiii-naaa“, sagte Harry.

Fick dich, Harry. , hätte ich am liebsten gesagt, aber ich ließ es um Niall wegen sein.

Ich kaute wieder auf meiner Unterlippe rum und sah auf meine Hände, mit denen ich rumspielte.

Auf einmal hörte ich ein Bumm neben mir uns sah mich überrascht um. Harry hatte sich neben mich auf den Boden gesetzt und legte den Arm um mich. Dreister ging's echt nicht, oder?

Okay, reiß dich zusammen, Alina. Niall soll ja nicht denken du bist irgendeine vergurkte Schreckschraube, die nur nerven kann.

Doch dazu überwinden, meinen Kopf auf Harrys Schulter zu legen, konnte ich mich nicht.

Harry kam ein Stück näher und ich verkrampfte mich. Schloss die Augen. Atmete tief durch.

„Du weinst ja gar nicht“, stellte er irgendwann fest.

„Hm?“                                                                                  

„Das ist traurig.“

„Was ist traurig?“

„Der Film? Alina, Alina, Alina. Hat mein Arm dich zu sehr abgelenkt?“

Jetzt war es genug.

Tut mir leid, Niall, tut mir leid, Weltfrieden, aber genug ist genug.

Ich stand auf und schüttelte Harrys Arm ab.

„Tut mir leid, Harry, das einzige, was mich im Zusammenhang mit dir abgelenkt hat, ist dass ein ekelhafter Widerling ohne einen cm Abstand zwischen uns neben mir saß.“

„Das hat gesessen.“

Ich verkniff mir einen weiteren Kommentar dazu. Niall sah mich nicht an, sondern starrte stumm auf den Bildschirm. Es sah aus, als würde er durchblicken.

Harry holte sein Handy aus der Tasche und steckte es kurz darauf wieder ein.

„Halb neun. Jetzt können wir zu mir, wenn du willst.“

„Unbedingt.“ Doch da kam mir eine Idee.

Ich versuchte, unauffällig ein paar wichtige Sachen von mir einzupacken. Den Rest würde ich morgen holen.

„Komm, lass uns gehen. Ähm...“ Ich sah Niall unschlüssig an und direkt wurde mir wieder unwohl zu Mute.

War es denn nicht noch schlimmer, jetzt einfach so abzuhauen?

Aber das würde ihm so einige Schwierigkeiten ersparen. Nein, es war besser.

Ich riss das Kellerfenster geradezu auf und kletterte ohne ein weiteres Wort in die Nacht – halb neun, oha, aber es war dunkel, für mich war das Nacht.

Harry und ich gingen um das Haus herum und als wir ein paar Häuser hinter uns gelassen hatten, fragte er: „Und jetzt?“

Überrascht sah ich auf. „Wie bitte?“

the never minded ☯ Horan [ABGEBROCHEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt