Den nächsten Tag verbrachten wir damit, eine Menge EW zu lernen.
Irgendwann um sieben Uhr abends
Ich spürte Nialls Blicke auf mir wie kleine Messerstiche, aber ich versuchte weitgehend, sie zu ignorieren. Leider gaben mir die Theorien Edward Tolmans nicht so viel Ablenkung, wie ich mir erhofft hatte.
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus.
„Was ist?“, fragte ich und versuchte, freundlich zu klingen. Es gelang mir nicht wirklich.
„Ich hab keine Lust mehr“, sagte er, seufzte und klappte seine Mappe zu.
„Denkst du, ich sitz hier seit fünf Stunden und lerne, weil ich Kognitivismus so spannend finde?“ Ich klang gereizt, wahrscheinlich weil ich seit genanntem Zeitraum keinen Schritt aus diesem Zimmer gemacht hatte, nur am lesen war, die Buchstaben vor meinen Augen verschwammen und ich trotzdem nicht den Sinn hinter alldem verstand. Oder vielleicht, weil der... Kuss von gestern noch immer mit uns hier saß und uns mental trennte.
„Wir brauchen eine Pause“, sagte Niall und versuchte, mir das Buch wegzunehmen.
„Lass das, Niall. Ich würde gerne meinen Abschluss machen.“
Es gelang ihm, das Buch meinem Griff zu entwinden und er hielt es außerhalb meiner Reichweite.
„Ich denke, wir sollten reden“, sagte er und sah auf mich runter, während ich an dem Versuch, mein Buch zurückzubekommen, scheiterte.
„Denkst du also, ja? Okay.“ Ich stellte den Versuch ein und verschränkte die Arme vor der Brust. „Worüber willst du reden? Über behavioristische Methoden auf die-“
„Du weißt ganz genau, worüber ich reden will.“
Ich verdrehte die Augen und setzte mich wieder aufs Bett. „Ich weiß nicht, was das bringen soll.“
„Doch, tust du.“
„Und wenn schon.“
„Nur weil du nicht darüber reden willst, können wir's nicht einfach so stehen lassen.“
„Doch, meiner Meinung nach können wir das sehr wohl.“
Niall sagte nichts.
Ich seufzte. „Gut, okay. Was willst du dazu sagen?“
Er zuckte die Achseln. „Tut mir leid, ich...“
„Du wolltest das nicht, du weißt nicht, was in dich gefahren ist, eigentlich magst du mich nicht auf diese Art und Weise, du meinst, du magst mich, aber nicht so?“ Die Worte fanden ihren Weg über meine Lippen ganz von selbst, ohne dass ich sie aufhalten konnte.
„Ja, ich...“ Dann schüttelte er den Kopf, als hätte er soeben einen Entschluss gefasst. „Nein. Ich mag dich so. Aber ich hätte dich nicht einfach so küssen sollen. Tut mir leid.“
Am liebsten hätte ich ihn mit offenem Mund angestarrt, ich war mir nicht einmal sicher, dass ich das nicht tat. Er mochte mich so. Er mochte mich... so. Mein Herz tanzte mit den Schmetterlingen und es klopfte so laut, mit Sicherheit hörte er es, vielleicht wollte es mir etwas sagen? Vielleicht wollte es mir sagen Das kann nicht sein, das weißt du. Aber selbst wenn, ich hörte nicht hin.
Ich wollte fragen Und was ist mit dem anderen Mädchen? Das wunderschöne Mädchen, mit dem du so gerne singst? Was ist mit ihr? und Warum tut es dir leid? Bereust du es? und Warum hättest du mich nicht einfach küssen sollen? Aber stattdessen lächelte ich bloß wie ein Idiot.
Und es überkam mich einfach so, es war auf einmal da, und ich küsste ihn. Es ist nicht wahr. Er mag mich nicht so. Er weicht zurück, dachte ich. Er wich nicht zurück.
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the never minded ☯ Horan [ABGEBROCHEN]
FanfictionAlina Horan und ihr Bruder liegen sich ständig in den Haaren. Er - der beliebteste Junge der Schule. Sie - das unbeliebteste Mädchen der Schule. Die Welt hat schon bessere Bündnisse gesehen. Dank ihrem unglaublichen Bruder Niall hat ihr Freund Zayn...