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„This is May Adams. You know what to do!“, meldete sich Mays neue, englische Mailbox und ich drückte auf den roten Hörer. Natürlich hatte ich von Anfang an gewusst, dass ich es ihr nicht sagen würde, aber als ich Mays Stimme hörte, war es wie eine Bestätigung. Aber was sollte ich dann tun? Ich konnte es nicht für mich behalten!

Ein Piepton meldete eine neue Nachricht.

Hey, zieh dir was hübsches an, Cind. Harry xoxo

Ich würde bei diesem 'Date' sowasvon in Jogginghose und Pullover aufkreuzen.

Diese Räume waren zu leer ohne die Adams. Ohne May.

Mir wurde direkt kalt bei dem Gedanken, dass ich vielleicht nicht allein war und ich verließ das leerstehende Haus.

Draußen rannte ich dann erst einmal in Zayn, der joggen war.

„Tut mir leid“, murmelte ich etwas verwirrt und lief weiter. Zayn lief neben mir her.

Ich sah auf. „Was gibt's?“

„Ich hab gehört du triffst dich mit Harry?“

Ich blieb stocksteif stehen. Dann lief ich wieder weiter, als sei nichts passiert.

„Natürlich hast du das.“

Zayn lachte.

„Was ist so witzig?“, fauchte ich wütender als nötig.

„Nichts, es ist nur...“

„Es ist nur was?“

„Ihr passt so überhaupt nicht zusammen.“

Ich wirbelte herum und funkelte Zayn an.

„Das geht dich, erstens, überhaupt nichts mehr an, zweitens tu ich das nicht aus Vergnügen, und drittens sind du und Helena auch nicht besser.“

Abwehrend hob er die Hände.

„Schlechter Tag?“

„Nein, mir geht's blendend.“

„Klar doch.“

Jetzt standen wir vor Nialls Haus. Was sollte ich jetzt tun? Einfach weiterlaufen konnte ich nicht, durch die Haustür rein konnte ich nicht, durch das Kellerfenster rein konnte ich nicht...

„Na ja, dann bin ich mal wieder weg.“ Zayn wuschelte mir durch die Haare und ich fragte mich, warum jeder das tat. So flauschig waren sie auch nicht.

Leicht angesäuert wartete ich, bis Zayn um die Ecke war und verschwand dann hinter dem Haus.

Niall saß in seinem Zimmer auf dem Bett und spielte Gitarre. Das Fenster war zu, aber ich wollte ihn nicht stören, also setzte ich mich einfach auf das gefrorene Gras und wartete, dass er mich sah.

Durch die Scheibe konnte ich ihn singen hören. Er sang immer nur ein paar Verse und schrieb etwas auf, sang, schrieb auf... Bis er mich schließlich sah und rot wurde.

Ich lächelte, zeigte auf das Fenster und machte eine Handbewegung, die ein sich öffnendes Fenster darstellen sollte.

„Wie lange sitzt du da schon?“, fragt Niall, als er das Fenster öffnet und ich in das Zimmer krieche.

„Nicht lange. Aber lange genug, um zu wissen, dass du gut singen kannst! Sing mir was vor. Bitte.“

Er zeigte mir den Vogel und packte seine Gitarre weg.

„Warum nicht?“, wollte ich wissen.

Er zuckte die Achseln und ließ sich auf sein Bett sinken.

the never minded ☯ Horan [ABGEBROCHEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt