13. Der nächste Morgen

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Als ich wieder aufwachte schien bereits die Sonne wieder. Ich war irgendwann zu Gideon gerollt und hatte meine Arme um seinen geschlungen.

Ich träumte eine seltsame Mischung aus meiner Kindheit und meiner Zeit im Gefängnis.
"Verrückter!" Ich fuhr in die Höhe.

Ich ließ seinen Arm los und setzte mich auf.
"Albtraum?", fragte ich besorgt.

"Nein", winkte ich ab.
Nur ein Verrückter, den man eingesperrt hatte und mit dem ich öfter aneinander geraten war. Aber das wusste Arthur ja nicht, das wusste niemand. Seit ich das Gefängnis verlassen hatte war kein einziges Wort mehr darüber von mir gekommen.

"Wollen wir aufstehen?", fragte ich und rieb mir die Augen. Laut meiner Uhr war es schon halb acht.

Ich warf einen Blick aus dem Fenster. "Ja."

Ich schälte mich aus der Decke und ging zum Kleiderschrank. Da waren wirklich Sachen drin. Überrascht zog ich ein Hemd raus. Und dann auch noch eins, das passen könnte.

Ich rutschte an die Bettkante und rieb mir die Augen.

"Wieso gibt es hier Sachen in meiner Größe?", fragte ich.

"Vielleicht war das vor unserem Umzug in die Stadt dein Zimmer."

"Vielleicht, aber woher kennt Mum meine genaue Größe?"

"Roswitha kann das sicher an deiner Größe abschätzen, außerdem wurden wir bei Interpol gemessen und gewogen, meinst du, die sagen ihr das nicht?"

"Stimmt", meinte ich und zog mir das Hemd an.

Ich nickte und stand auf. "Dann müsste ja irgendwo auch mein Zimmer und meine Sachen sein."

"Vermutlich."

Ich ging nach nebenan, doch hier schlief Roswitha noch. Leise schloss ich die Tür wieder und ging noch einen Raum weiter. Das schien mein Zimmer gewesen zu sein, auch wenn es jetzt unbewohnt aussah. Ich öffnete den Kleiderschrank und fand auch für mich passende Anziehsachen.

Als ich fertig war, ging ich Gideon suchen. Roswitha schlief noch. Dann hatte ich ihn gefunden. "Wollen wir Frühstück machen?"

"Können wir. Wie zwei wohlerzogene Söhne."

"Was hältst du von Rührei? Pfannkuchen?"

"Oh Pfannkuchen! Wann hatte ich das letzte Mal Pfannkuchen? Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern."

"Vermutlich als ich das letzte Mal welche gemacht habe", meinte ich. "Ich hatte seitdem auch keine mehr."

"Ja das könnte gut sein."

Wir gingen runter in die Küche und begannen die Zutaten zusammen zu suchen. "Hast du die Eier gefunden?"

Ich öffnete den Kühlschrank, ein Ungetüm. "Hier!" Ich hielt ihm die Eierschachtel hin.

"Danke, Milch?" fragte ich nachdem ich vier in die Schüssel geschlagen hatte.

Genau dasselbe Spiel. Ich gab ihm die Milch aus der Kühlschranktür und stellte die Eier zurück.

Noch Zucker und dann in die Pfanne. Eine Schale Blaubeeren fiel mir ins Auge. "Rein oder drauf?", fragte ich und zeigte auf die Beeren.

"Drauf, dann kann man entscheiden. Vielleicht mag Roswitha ja keine."
Es klingelte.
Erschrocken sahen wir einander an.

Todessee -Teil 2 : TodesstadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt