Epilog: Leben und Tod

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Ich kniete mich vor das Grab um einige verwelkte Blätter zu entfernen. 
Hinter mir stand Ivaris und beobachtete das ganze mit nachdenklichem Gesicht. 
Ich blieb sitzen und sah auf den Grabstein. Es war ein Kreuz in den Stein gemeißelt. Auf dessen Balken stand sein Name. 
Sein falscher Name. 
Es versetzte mir immer wieder einen Stich das zu sehen. 
Ich hatte ihn nicht mit seinem richtigen Namen begraben können, weil wir in Amerika waren und es die Mafia nach wie vor gab. Er hatte Recht gehabt, Interpol hatte die Organisation niemals vernichten können. 
Die kleinen Finger von Ivaris legten sich auf meine Schulter. 

Lächelnd sah ich den beiden zu. Jetzt war es wohl an der Zeit für mich endgültig zu gehen. Es ehrte mich, dass er seinen Sohn nach mir benannt hatte; es machte mich glücklich, dass er glücklich war, dass er lebte, aufgehört hatte zu trauern. Ich drehte mich um und trat zu meinen wartenden Eltern ins Licht. 

Ich packte seine kleine Hand. “Wo ist Onkel Arthur hingegangen?” 
Ich lächelte. “Er sieht von da oben auf dich hinunter.” 
“Echt?”, fragte er ungläubig. Ich nickte. 
Ivaris begann den Wolken zu winken und ich tat es irgendwann auch, weil ich wusste, dass er uns wirklich von dort sah.

Todessee -Teil 2 : TodesstadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt