Kapitel 5-Herr Kling

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Der Pinguin hat mir erzählt, er habe das Känguru bei der Agentur für Produktivität gemeldet und jetzt wurde es abgeschoben. Schade, ich hätte das Känguru gerne mal kennengelernt, aber der Pinguin hält mich mit aller Mühe vom Känguru fern. Jedenfalls will der Pinguin jetzt nach New York und dort anfangen, seinen Plan mit dem Flughafen durchzusetzen. Er hat mir angeboten mitzukommen und ich habe ja gesagt. Jetzt packe ich die Sachen für den Urlaub/Welteroberungsplan. Ich will mir noch zwei Sandwiches machen, erinnere mich aber wieder, dass der Pinguin vor zwei Tagen meinen ganzen Vorrat an Toast aus dem Fenster geworfen hat. Ich überlege mir, bei der Frau von gegenüber welchen zu leihen, entscheide aber, lieber bei dem Herren in der Wohnung über mir zu fragen. Ich gehe aus der Tür und will die Treppe hoch gehen, werde aber von der Frau gegenüber abgefangen. "Ham se schon jehört?", fragt sie und kratzt sich am Hitlerbart "Dat Känjuru wurde abjeschoben. Endlick macht de Rejierung mal wat jegen de Ausländer!" "Soweit ich weiß war es nur zu unproduktiv", sage ich. "Wird ja imme besser!", sagt die Frau "Erst kommen se nach hier und machen Terror und dänn  machen se sich och noch nen Lenz. Die machen misch alle janz nervös!" Ich nicke einfach stumm und gehe dann hoch. Ding Dong! Ich klingel. "Ja?", fragt ein jüngerer Mann beim Tür öffnen. "Ich wollte fragen, ob ich mir vielleicht zwei Scheiben Toast borgen kann", sage ich. "OK,  warten Sie kurz", sagt der Mann und verschwindet in der Wohnung. Kurz darauf kommt er mit zwei Scheiben Toast wieder. "Danke!", sage ich. "Wollen Sie vielleicht reinkommen?", fragt der Mann. Ich überlege kurz. "Ich kann aber nicht lange", sage ich schließlich. "Schon gut!", sagt der Mann "Ich habe Eierkuchen gebacken!" Ich folge dem Mann in die Wohnung. "Ich heiße Marc-Uwe!", sagt der Mann "Marc-Uwe Kling! Vielleicht haben sie schon von mir gehört." Ich denke nach. "Sind sie nicht der Typ mit dem Känguru?", frage ich. "Ja, genau der!", sagt er "Und wie heißen sie?" "Malik Hoffmann!", sage ich. "Tja", sagt Marc-Uwe "Das ist meine Wohnung." "Hübsch!", sage ich, obwohl es eigentlich sehr unordentlich ist. "Hier!", sagt Marc Uwe und reicht mir ein Stück Eierkuchen. "Danke!", sage ich. Wir essen schweigend unseren Eierkuchen. "Was haben sie eigentlich da in der Hand?", fragt Marc Uwe und deutet auf mein Notizbuch. "Oh", sage ich "Das sind meine Notizen. Sie müssen wissen, ich schreibe ein Buch über den Pinguin und..." "Sie kennen den Pinguin?", unterbricht mich Marc  Uwe. "Ja, wieso?", frage ich. "Ach, nicht so wichtig", sagt Marc Uwe.

Die Pinguin ChronikenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt