Love Levi (Levi x Reader)

Nichts anmerken lassen

(V/N)s Sicht

Ich ziehe den Schal etwas enger und gehe zurück zu Erwins Büro mit der Hoffnung, dass er noch schläft. Das würde mir einiges erleichtern, denn ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich ihn so einfach anlügen könnte. Was habe ich mir dabei nur gedacht?, frage ich mich während ich mich vorsichtig der Tür des Büros nähere.

So leise es geht öffne ich die Tür und trete in den Raum. Vor mir ein schlafender Erwin, der von meinem kleinen Ausflug nichts mitbekommen hat. Erleichtert atme ich aus und schleiche zu der Tür des angrenzenden Schlafzimmers.

"Was hast du jetzt schon wieder angestellt... Levi...", haucht eine leise Stimme, die mich dazu veranlasst zusammen zu zucken. Ich wirbel zu Erwin herum und mache mich darauf gefasst eine Erklärung abliefern zu müssen. Doch dazu soll es erst gar nicht kommen. Meine Drehung hatte "etwas" zu viel Schwung und so mit verliere ich mein Gleichgewicht und knalle lautstark auf dem Boden.

"Autsch!", zische ich genervt von meiner eigenen Tollpatschigkeit. Das war sowas von typisch ich! Ich setze mich auf und schrubbe über meine Unterarme, die vom Sturz brennen. Unsicher hebe ich meine Kopf und kann gerade so über die Tischkante sehen. Mit offenem Mund starre ich meinen Gegenüber an, der immer noch tief und fest schläft, als wäre rein gar nichts passiert. "Sein Ernst?!", flüstere ich leise zu mir selbst.

Ich packe mit meiner Hand nach dem Stuhl, der neben mir steht und ziehe mich langsam daran hoch. Ungläubig werfe ich einen letzten Blick auf Erwin und verschwinde dann im Zimmer. Etwas ratlos sehe ich mich um. Auf einem Stuhl entdecke ich ein paar Klamotten, die vermutlich für mich sind. Zumindest glaube ich nicht, dass sie Erwin gehören dafür wären sie viel zu klein. Ich muss etwas schmunzeln, als ich mir Erwin in diesen kurzen Klamotten vorstelle, verdränge den Gedanken aber schnell wieder. "Er ist immer noch der Kommandant. Ich sollte nicht über so etwas nachdenken", sage ich während ich mich umziehe.

Zwar verdeckt der Kragen des weißen Hemdes die meisten Knutschflecke, aber ich will nichts riskieren. Also lege ich mir den Schal locker um den Hals. Er riecht nach ihm. Es ist ein schöner Geruch...erinnert mich auch irgendwie an etwas zitroniges, frisches...ist ja auch

egal. Und jetzt? Vielleicht kann ich Erwin etwas helfen...falls er denn jetzt wach ist. Also gehe ich wieder zurück in das Büro, mal wieder.

Etwas unbeholfen sehe ich mich im großen Raum um. Bücherregale füllen die Wände. Auf dem Schreibtisch stapeln sich genauso wie bei Levi Papiere, die alle noch durchgelesen und unterschrieben werden müssen. Zögerlich näher ich mich dem Stuhl auf dem Erwin noch immer vor sich hin schlummert. Vorsichtig berühre ich ihn an der Schulter und rüttel sanft an ihr. Ein Geräusch das einem Grunzen ähnelt ertönt aus seinem Mund und ich muss mich mit aller Mühe zusammen reißen um nicht lauthals los zu lachen. "Komman- ähm ich meine Erwin?", versuche ich ihn aufzuwecken.

Langsam öffnet er seine Augen und blinzelt ein zwei mal aufgrund der plötzlichen Helligkeit. Verunsichert lächele ich ihm entgegen in sein müdes Gesicht. Hätte ich ihn Schlafen lassen sollen?, frage ich mich. Erwin murmelt ein leise "Guten Morgen" und fährt sich dann mit einer Hand durchs immer noch perfekt sitzende Haar. Was schmiert der sich da rein, dass das immer noch so aussieht wie am Abend zuvor?

"Ich hoffe du konntest dich noch etwas ausruhen, nachdem ich dich geweckt hatte. Entschuldigung noch mal..", setzt Erwin an und reißt mich somit aus meinen Gedanken," hast du schon gefrühstückt?" "Äh nein,..ich hab es verpasst", erkläre ich darauf Bedacht nicht falsches zu sagen. Nervös spiele ich mit einem Ende des Schals. "Oh du bist wohl auch erst gerade aufgewacht, was?", fragt mich der Kommandant lachend. "Ä-äh, j-ja ich habe verschlafen..", entgegne ich stotternd was ihm aber zum Glück nicht auffällt.

"Na dann werde ich uns beiden mal etwas aus der Küche holen und dann erkläre ich dir den heutigen Ablauf", sagt er und macht sich auch schon kurz darauf auf den Weg. Oh man! Das war echt ne scheiß Idee Levi zu besuchen, fasse ich in Gedanken zusammen während ich aus dem Fenster, hinter dem Schreibtisch, raus schaue. "Was war eine 'scheiß Idee'?", fragt mich eine raue Stimme hinter mir.

"Was machst du hier?", frage ich panisch, den so eben ins Büro gekommenen Levi. In seinen Augen erkenne ich ein amüsiertes Funkeln, welches allerdings schnell wieder von seinem kalten Blick ersetzt wird. "Beruhig dich, Gör. Ich will nur mit Erwin reden", erklärt er monoton. "Gör?! Warum nennst du mich auf einmal so?", frage ich ihn etwas verletzt. "Tch, ist doch ganz klar. Es darf nicht auf fliegen, dass wir uns gut verstehen. Also behandel ich dich so wie alle anderen, es sei den es besteht keine Gefahr das wir gestört werden könnten", erklärt Levi etwas genervt. "Kannst du nicht alle etwas netter behandeln, so wie du eben sonst bei mir bist. Ich mag es nicht wenn du mich Gör nennst..", schmolle ich doch Levi erwidert sofort:" So wie ich bei dir bin? Du meinst ich soll jetzt jedem den ich treffe einen Kuss geben?" "N-nein!", schreie ich etwas zu laut, was Levis Augen erneut amüsiert aufblitzen lässt. "Ist ja schon gut, dass hatte ich eh nicht vor. Aber denk dran verhalte dich so als wäre da nichts zwischen uns. Darüber das wir zusammen sind weiß Erwin nichts..", fängt Levi an wird aber von mir unterbrochen:" Was weiß er alles? Ich will nichts falsches sagen!" Doch bevor Levi mir antworten kann öffnet sich die Tür und ein mit Essen beladener Kommandant tritt ein.

Mit einem Nicken gibt er Levi zu verstehen draußen zu warten, dann wendet er sich mir zu:"Iss ruhig schon mal und wenn du fertig bist wäre es schön wenn du ein paar von den Dokumenten auf meinem Schreibtisch sortieren könntest. Also, die die ich noch unterschreiben muss legst du einfach auf einen extra Stapel, in Ordnung? Oh und später holt dich Hanji noch ab. Sie wird an Stelle von Levi mit dir trainieren. Dann bis später!" Selbst wenn ich wollte hätte ich nichts mehr erwidern können, denn er ging sofort ohne auch nur auf eine Antwort meinerseits abzuwarten.