~ Der Abholer 2 ~ #newtmasFF

11: Erinnerung

POV: Newt

Ich saß in Bademantel, die Beine zur Seite angewinkelt, auf unserem Sofa. Es war bereits 4 Uhr, meine Beine waren schwach von der Whirpool-Action vor ungefähr 2 Stunden. Thomas stand, ebenfalls in Bademantel, vor mir und schaltete unsere Anlage an, machte ein ganz bestimmtes Lied an. Sofort breitete sich eine angenehme Gänsehaut über meinen Körper aus, ich musste unwillkürlich lächeln. Dieses Lied war ertönt, als wir unseren Hochzeitstanz vollzogen und somit die Tanzfläche des Abends eröffneten. Ich halte die zwei Weingläser von uns in der Hand und der leicht alkoholische Geruch erinnerte mich ebenfalls als diesen besonderen Abend. Ich schließe kurz meine Augen, bemerke wie Thomas mir die Gläser aus der Hand nimmt und sie auf den Tisch vor mir stellt. Nun öffne ich meine Augen, sehe in die strahlenden Augen von Thomas und nehme seine Hände, die nach meinen greifen. Ich musste unwillkürlich grinsen als er mich nah an seine Brust zieht und in die Standartstellung des Hochzeitstanz geht.  Ich lege meine Hand auf seine Schulter und wir fingen an zu tanzen. Es fühlte sich genauso wunderschön an, wie damals. Ich schließe meine Augen und ließ mich einfach von Thomas führen, dem Mann, der mir ein Leben schenkte. Ich sah abermals den Hochzeitssaal vor mir, uns Beide in den wunderschönen Anzügen, die nun verstaubten. Ich lächelte breiter und atmete tief an. Sein Duft, sein Parfüm, war immernoch das gleiche und kurz musste ich daran denken, wie ich das erste Mal in seinen Wagen stieg. Sein ganzes Auto roch nach Nadelwald. Erst nach dem Lied hielt Thomas geschmeidig inne, ich spüre seinen Atem auf meiner Nasenspitze. Ohne meine Augen zu öffnen, lege ich meine Arme um ihn und drücke meinen Kopf in seine Brust. Er nahm mich in seinen Arm, seine starken Arme waren immernoch mein Zuhause. Langsam streicht er über meinen Rücken und ich sog abermals einen tiefen Atemzug seines Duftes ein. Es war so schön zu wissen, dass er immernoch da war und ein so wunderbarer Vater, Ehemann und Freund war. "Weiß du..." Seine Stimme hörte sich um einiges tiefer an durch seinen Brustkorb, jede Vibration spürte ich. Ich hoffte für diesen Moment, dass diese Stimme niemals aufhören würde zu klingen. "Wenn du mir damals erzählt hättest, dass wir heute hier stehen, damals als ich dich von dem Straßenrand aufgegabelt hatte, hätte ich dir einen Vogel gezeigt und wäre einfach weiter gefahren. Aber egal was mich dort geritten hat, dich mitzunehmen, es war die beste Entscheidung in meinem ganzen Leben. Ich liebe dich über alles und bin mir sicher, dass wir zusammen alles schaffen können!" Ich musste so breit grinsen, dass ich meinen Kopf beschämt in den Bademantel steckte und direkt auf seiner warmen Haut lag. "Du bist der heißeste und beste Ehemann, den man sich nur vorstellen kann. Und der beste Vater noch oben drein! Unsere Mädchen werden einmal großes bewirken." Ich musste, soweit es noch physikalisch möglich war, noch mehr grinsen. Ohne etwas zu sagen hob ich meinen Kopf, lege meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir, um ihn innig zu küssen. Ich hoffte einfach in diesem Moment, wie damals bei der Hochzeit, dass es stimmen würde, was er dort sagte. Nicht, dass ich nicht daran glauben würde. Aber ohne ihn würde meine Welt zusammen brechen.