14:Tanz

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Mit einem Staunen blicke ich auf den riesigen Tanzsaal, der vor mir lag. Wunderschöne Türen, bestimmt 2,5 Meter hoch verschließen den Saal, hinter dem ich reges Treiben höre. Mein Herz pocht, aufgeregt zupfe ich mir meinen Anzug zurecht. Er ist schwarz, so auch die Fliege und die Schuhe. Nur mein Hemd, welches noch bis oben zugeknöpft ist, obwohl es unglaublich heiß ist, ist weiß. Ich sehe lächelnd zu meinen wunderschönen Töchtern. Beide hatten weiße Kleider an, ihre Haare zu einem Dud geflochten und ein Strahlen im Gesicht. Ich nehme ihre Hände. "Nicht aufgeregt sein, Papa." Maria sieht mich an, drückt meine Hand leicht und ich nicke dankend. Schon jetzt hätte ich vor Aufregung weinen können, es war einfach der schönste Traum meines Lebens. Die Musik ertönte, sofort überströmt mich Gänsehaut. Eine Gitarre ist zu hören, die Melodie, die mein Leben veränderte. Schon immer hatte ich dieses Lied gehört, doch heute würde der Text nochmal eine ganz andere Bedeutung bekommen. Die riesigen Türen fliegen auf, ein unbeschreiblicher Moment. Thomas steht am anderen Ende des riesigen Raumes, der Boden glänzt vor Sauberkeit. Er grinst, ebenfalls in Anzug. An den beiden seitlichen Gläserfronten stehen all unsere Freunde, die uns den Weg lang begleitet haben. Angefangen bei Minho, Tom und Brenda. Aber auch neue, Nachbarn, Kunden. Familie. Neue Familie. Ganz besonders freute ich mich über meinen Lieblingsarbeitskollegen Gally, der mir bestimmt zu nickte und das Glas Champagne in seiner Hand leicht hob. Maria und Jenny ziehen mich in den Raum, wie elektrisiert bewege ich mich nur langsam vor. "Na, los. Papa trau dich." Maria zog an meinem Arm, ehe die beiden Mädchen zu Brenda rannten.

Langsam bewegte ich mich auf ihn zu, im Rhythmus der Musik und versuchte mich zu konzentrieren. Doch dies gelang mir kaum, meine Knie zitterten. Die Band fing an zu Singen, Thomas stand vor mir und ich lausche dem Text.

So close, no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trusting who we are
And nothing else matters

Never opened myself this way
Life is ours, we live it our way
All these words I don't just say
And nothing else matters

Trust I seek and I find in you
Every day for us something new
Open mind for a different view
And nothing else matters

Never cared for what they do
Never cared for what they know
But I know

Thomas legt eine Hand an meine Hüfte, die andere findet in der Luft zu meiner. Ich lege meine andere Hand auf seine Schultern. Unsere Gesichter nur wenige Millimeter von einander entfernt, ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Er beginnt mich zu führen, wir tanzen. Wir tanzen doch tatsächlich unseren Hochzeitstanz. Ich konnte die Aufregung vergessen, meine Knie wurden stabiler. Durch ihn, durch diesen Mann, dem ich gerade in die Augen schaue.

I never opened myself this way
Life is ours, we live it our way
All these words I don't just say
And nothing else matters

Trust I seek and I find in you
Every day for us, something new
Open mind for a different view
And nothing else matters

Über uns wurden Konfettistangen geöffnet, es knallte und ich zuckte leicht zusammen. Gally, Minho und Tom stehen um uns herum und jubeln,klatschen. Ich bekomme Tränen in den Augen, verdammt bin ich glücklich! Thomas hebt mich hoch, dreht mich im Konfettiregen zum Applaus der Leute, die die nächste Szene laut mit singen.

Never cared for what they say
Never cared for games they play
Never cared for what they do
Never cared for what they know
And I know, yeah!

Alle jubelten, Thomas ließ mich runter und beendete die letzten Schritte mit mir zusammen. Als die Musik ruhiger wird, zieht er mich zu sich, legt seine Hände an meine Wangen und küsst mich. "Ich liebe dich, für immer. Und nichts anderes mehr zählt!"

So close, no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trusting who we are
No, nothing else matters.

Ich mache, wie in Trance, den Fernseher auf Pause, sehe zu meiner Mutter. Auch sie hatte Tränen in den Augen, sah zu Thomas, der einen Arm um meine Hüften gelegt hatte. "Du bist so ein toller Mann für meinen Sohn."








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