20. Türchen

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Das ist jetzt dein Problem

Warning #2

Gestresst fahre ich den Wagen in die Einfahrt und übersehe dabei fast den Roller, der mitten im Weg steht. Genervt steige ich aus, stelle ihn bei Seite und parke den Wagen dann richtig. „Dylan!" rufe ich, als ich das Haus betrete, sehe aber dann erst, dass er mit Louis auf der Wiese Fußball spielt. Augenrollend stelle ich meine Schuhe weg, hänge meine dicke Winterjacke auf und den Schal daneben bevor ich durchs Wohnzimmer laufe und die Tür öffne. „Schon wieder da?" fragt Louis erstaunt und passt den Ball zu unserem Sohn.

Es liegt ein wenig Schnee auf dem Rasen, naja lag, bevor ich gegangen bin und inzwischen Ballspuren das Weiß durchziehen. „Schon? Es ist halb sieben." antworte ich und verkneife mir, hinzuzufügen, dass ich schon fast eine Stunde länger gearbeitet habe, weil das Computersystem down war. „Dylan." spreche ich meinen Sohn dann an und anhand seines Blickes weiß ich, dass er schon weiß worum es geht. „Wo soll den Roller hin?" frage ich ihn mahnend und er kickt den Ball hin und her. „An die Seite.." murmelt er ertappt und ich nicke. „Wieso stand er dann wieder mitten in der Garage." - „Weil... Dad hat gesagt, wir spielen Fußball!" meint er sofort und Louis sieht ihn skeptisch an.

„Du meintest, der Roller ist weggeräumt." - „War er doch auch! Du hast nicht gesagt, ob richtig oder nicht." verteidigt er sich und ich muss wirklich aufpassen, nicht zu schmunzeln. Louis' Verhalten hat definitiv abgefärbt. „Tschuldige, Papa." gibt er sich dann aber doch geschlafen und ich schmunzle. „Ich rufe euch, wenn das Essen fertig ist." sage ich dann entspannt, aber werde von Louis aufgehalten. „Ey!" empört sieht er mich an. „Was?" amüsiert sehe ich ihn an und er stapft auf mich zu.

„Du hast etwas vergessen." - „Was denn?" - „Mich!" sagt er sofort und er sieht mich mit einem Arm um meine Taille an sich heran. „Wie könnte ich dich denn vergessen." grinse ich und küsse ihn sanft. „Boa, Papa! Wir wollen Fußball spielen! Du lenkst Dad immer ab! Das ist so nervig." beschwert sich unser kleiner Teufel und ich schmunzle, küsse meinen Mann aber noch einmal. „Mir egal." erwidere ich grinsend und Louis sieht zu Dylan. Dieser Grinst und passt ihm den Ball zu. Sofort löst Louis sich von mir und spielt weiter.

Glücklich gehe ich wieder ins Haus und fange an zu kochen. Heute gibt es nur einen Auflauf, aber als ich den Kühlschrank öffne, werde ich fast erschlagen. Morgen ist Weihnachten, Heiligabend und Louis' Familie kommt. Über Silvester fahren wir drei dann nach Holmes Chapel. Ich weiß zwar, dass Jay mir helfen wird, aber trotzdem frage ich mich, wie ich nur für so viele Leute kochen soll.

Es funktioniert dann aber doch. Ich bin zwar ziemlich sicher, ohne Louis' Mum hätte ich das nicht geschafft, aber am Ende steht etwas und es sieht gut aus. Ernest spielt mit Dylan nach dem Essen Fußball und ich habe das Gefühl, ich habe ein De ja-vu. „Kaum zu glauben, wie groß die zwei schon sind." meint Jay und stellt sich zu Louis und mir. „Das könnten genauso gut, Ernest und du sein." Sie sieht zu Louis und dieser lächelt kurz.

Ich lehne mich an ihn und spiele mit dem Ring an meinem Finger. Ich habe es mir nie abgewöhnen könnten; ich mache es instinktiv. Dylan wird bald fünf und in einem Jahr geht er in die Schule. Wie die Zeit doch rennt. Louis' Geschwister stehen inzwischen alle auf eigenen Beinen, sind ausgezogen und haben sich über ganz England verteilt, aber als Louis sie angerufen und gefragt hat, ob sie über die Weihnachtstage nach London kommen möchten, waren alle sofort begeistert und haben zugesagt.

Es ist lange her, seitdem die ganze Familie Tomlinson, dessen Namen ich seit gut zehn Jahren auch trage, sich an einem Ort getroffen hat, aber auch wenn es keiner ausspricht, es sollte öfter so sein.

Am nächsten Morgen ist Dylan der erste, der durchs Haus poltert und damit vermutlich alle weckt. Louis murmelt irgendetwas unverständliches, zieht die Decke höher und drückt seine Nase in meine Halsbeuge. Er ist und bleibt ein Morgenmuffel. Ich schmunzle und küsse seine Stirn. „Dein Sohn ist wach." - „Er ist auch dein Sohn." antwortet er verschlafen und öffnet die Augen erst gar nicht.

Adventskalender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt