Kapitel 4

3K 186 4
                                    



Er war es.
Seine braunen Augen zogen mich auf unerklärliche Weise an, und alles was ich in diesem Moment wollte, war, ihn nie wieder zu verlieren.

Gott, was dachte ich da bloß? Ich war in einen fremden Mann reingelaufen und alles, was ich denken konnte war, wie schön seine Augen aussahen? Was war bitte falsch bei mir? Und was um Himmels Willen, wollte er mir mit dem Wort "Mate" mitteilen?
Meinte er das australische Wort für Freund, oder doch die Abkürzung für Soulmate?
Aber ohnehin- Ich kannte ihn nicht, hatte keinerlei Verbindung zu ihm.
Vielleicht hatte er mich mit jemandem verwechselt?

Verwirrt schloss ich für einen kurzen Moment die Augen und zählte bis drei, bevor ich sie wieder öffnete.
"Uhm, Entschuldigung, dass ich in Sie reingelaufen bin. Ich bin so blindlinks durch die Gegend gerannt... Verzeihung." Ich lächelte ihn schief an, und strich mir die Tränen aus dem Gesicht.
Der Mann vor mir sag mir verträumt in die Augen, bis auch er verwirrt seinen Kopf schüttelte und ein freundliches, aber besorgtes Lächeln aufsetzte.
"Alles gut, kein Ding. Darf ich fragen, was passiert ist, dass du so durcheinander bist?" er hob seine Hand, was mich augenblicklich zusammenzucken ließ.
Ich hatte nun alles erwartet- Davon, dass er sich durchs Gesicht strich hinüber dazu, dass er mir eine Ohrfeige verpassen würde, aber sicher nicht, dass er mir sanft über meine rote Wange streichen würde.
"I-ich..", fing ich an zu stottern. So viel Zuneigung von einer wildfremden Person hatte ich sicher nicht erwartet. "U-uhm... Es ist alles gut..." ich sah auf den Boden, um mir die Lüge nicht anmerken zu lassen.
Aber wer hätte mir das mit einer roten Wange und tränenunterlaufenden Augen schon geglaubt?

Der Braunhaarige nahm seine Hand aus meinem Gesicht und griff in seine Jackentasche, wo er einen Kugelschreiber, so wie ein kleines Stück Papier herauszog uns es auf seinem linken Arm ablegte.
"Was hast du vor?" fragte ich ihn verwirrt, als ich plötzlich einen aufgebrachten Schrei, welcher meinen Namen beeinhaltete, hörte.
Ich biss mir schmerzhaft auf die Zunge und betete, dass es nicht sie war, die nach mir rief.
Der Mann vor mir fing an, sich etwas zu notieren. Ich drehte mich ängstlich um, um zu sehen, wer da nach mir gerufen hatte- Und ich sollte mit der Vermutung meiner Mutter Recht behalten.

Sie kam in der schwarzen Limousine angefahren, während mir wieder einmal die Tränen in die Augen schossen, als jemand meine Hand nahm und einen Zettel in sie drückte. Verwundert sah ich den Braunhaarigen an, und schaute in meine Hand. Allem Anschein nach hatte er mir soeben seine Nummer gegeben.
"Ich bin übrigens Xander." hörte ich ihn noch sagen, bevor ich am Arm gepackt wurde, und ihn traurig ansah.
"Elizabeth." war das letzte, was ich sagen konnte, bevor ich zurück in die Limousine geschliffen wurde.

Durch das abgedunkelte Fenster konnte ich beobachten, wie Xander uns geschockt und besorgt zugleich hinterher sah.

Der Klang meiner Violine~ MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt