Kapitel 8

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Seufzend gab ich mich geschlagen, als Xavier mir vorschlug, eine Runde heimlich in den Wald zu gehen.
Und so kam es, dass wir auf einem umgekippten Baumstamm, inmitten des Waldes auf einer Lichtung saßen, und über Gott und die Welt plauderten.

"Und dann hat er dem Mädchen echt eine geklatscht?" fragte ich lachend.
"Ja, ob du's glaubst oder nicht." grinste er wild gestikulierend.
"Pff, du lügst, du Idiot!" spielerisch schlug ich ihm auf den Arm. In der kurzen Zeit, in welcher wir beiden uns kannten, hatten wir uns wirklich gut verstanden. Es fühlte sich fast so an, als würden wir uns schon seit Jahren kennen.

"Nein, ich schwö-" wollte Xander ansetzen, als ein lautes Knurren uns unterbrach.

Und was dann passierte, änderte so schlagartig meine Welt, kam so plötzlich, wie keiner es erwartet hätte.

Geschockt sprang ich auf, als Xander mich hinter sich schob, und ebenso anfing zu knurren.
"Xa-Xander was zur Hölle.." fing ich an, unterbrach mich jedoch selber, als ein dunkelbrauner Riesen-wolf aus dem Gebüsch sprang, und sich knurrend vor uns stellte.

"Oh mein Gott!" schrie ich, wollte schon die Flucht ergreifen, als Xander mich an der Hand festhielt, und seinen Kopf zu mir drehte.
"Hör mir zu", teilte er mir schon fast animalisch mit. "Es tut mir leid, dass du es so erfahren musst, aber ich habe leider keine andere Wahl. Bitte- renn nicht weg. Ich werde dir alles danach erklären, okay?"
Der Adonis vor mir sah mich eindringlich an.

"O-okay." konnte ich nur stottern, bevor er sich zu dem Wolf zurückdrehte, und auf ihn zusprang. Ich wollte gerade ängstlich aufschreien, aus Angst, er würde bei lebendigem Leibe von diesem Wolf verschlungen werden, als er sich selbst in einen... 'Wolf' wandelte. Majestätisch und silbern gefärbt kämpfte er mit seinem Artgenossen um die Oberhand.
Mit aufgerissenen Augen, und vor dem Mund zusammengeschlagenen Händen stolperte ich rückwärts über den Baumstamm, auf welchem ich bis vor zwei Minuten noch mit Xander, dem Menschen saß.
Xander, den ich noch lange nicht richtig kannte, aber niemals von ihm vermutet hätte, er sei ein Werwolf.

Nun gut, von wem hätte ich das schon vermutet, aber von Xavier hätte ich nicht einmal erwartet, er hätte sich jemals in seinem Leben mit jemandem geprügelt.
Jedoch hatte ich mich in der kurzen Zeit getäuscht.
Anscheinend würde ich nun auch die dominante Seite Xanders kennenlernen.
Anscheinend würde ich ihn generell richtig kennenlernen müssen, um all das zu verstehen.

Aber wollte ich das?
Wollte ich jemanden, der solch ein Geheimnis wahrte, überhaupt richtig kennenlernen?

Hatte ich nicht schon genug Hürden in meinem Leben?

Nachdem ich rückwärts über den Baumstamm gefallen war, wurde mir schwarz vor Augen.

Ich wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, als ich aufwachte, aber ich öffnete meine Augen, während mein Kopf auf dem Schoß von Xander lag, und dieser mir sanft über den Arm strich.
Ruckartig schreckte ich hoch, was auslöste, dass mir kurzzeitig bunte Pünktchen vor den Augen tanzten, und ich mir an den Kopf fasste.
Als dies vorbei war, rutschte ich ein wenig zurück, um Abstand zwischen mich und Xander zu bringen.

"Was zur Hölle war das, Xander?! Was ist da passiert? Und jetzt erzähl mir ja nicht, dass ich mir das nur eingebildet habe! Du bist ein fucking Wolf- wie ist sowas überhaupt möglich? Wie zur Hölle kann das sein?! Ich-" Xander unterbach mich, indem er sanft seine Hände auf die Meine legte. "Tief durchatmen, Liza. Ich werde es dir erklären, okay?"

Überfordert nickte ich. "Aber.. nenn mich bitte nicht Liza..." betreten schaute ich zur Seite, worauf Xander mich einfach nur mit einem leicht traurig angehauchten Gesichtsausdruck ansah.

"Okay, Elizabeth. Wie du dir vielleicht schon gedacht hast, bin ich ein Werwolf. Ich bin ein Geschöpf der Göttin Luna. Dieser Wolf, welcher uns da angegriffen hat, war ein Verbliebener eines Rudels, welches sich in einem Krieg zwischen dem Meinen und seinem zum Großteil, nun, aufgelöst hat. Zwei Wölfe starben, 100 wechselten in unser Rudel, und ein paar Wenige blieben allein. Der Wolf wollte sich rächen.
Es tut mir so leid, dass du die gesamte Werwolf-Sache auf diese Weise mitbekommen musst, eigentlich wollte ich es langsamer angehen lassen, meine Eliza, aber dieser Wolf hat diesen Plan leider zunichte gemacht.", er knirschte ein wenig sauer mir den Zähnen.
"Bitte versprich mir, nach dieser Sache nicht wegzulaufen. Ich.. ich brauche dich! Es gibt noch so viel, das du wissen musst, nur bitte geh nicht! Ich weiß, wir kennen uns nicht richtig. Aber diese.. diese Verbindung zwischen uns ist mir wichtig, Elizabeth. Ich bitte dich, geh nicht!"

Verzweifelt sah der Wolf mich an.

Der Klang meiner Violine~ MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt