Part 13

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Ich betrat die Stripbar und machte mich direkt auf die Suche nach Joe. Ich stand vor Joe's Bürotür und wollte gerade klopfen, doch als ich genau horchte, konnte ich das Gestöhne und Geschrei kaum überhören. >>AAH, AAAAH, JAAA, JOE, GIB'S MIR.<< Na super. Dem Boss beim Sex hören, das hat mir ja noch gefehlt. Ich begab mich zu den anderen Mädels in unsere Garderobe. Dort setzte ich mich an meinen Schminktisch und atmete einmal tief ein und aus. Manchmal da kommt mir mein Leben einfach so irreal vor. Als wäre es ein Traum und irgendwann würde ich aufwachen und merken, dass alles gut ist. Ich näherte mich meinem Spiegelbild und schaute mir ganz tief in die Augen. Es ist bald vorbei. Ermutigte ich mich selbst. Dann schnappte ich mir das Puder und fing an mich zu schminken. Zur guter Letzt zog ich mir noch meinen dunkelroten Lippenstift nach und steckte meine Haare nach oben. Wieder schaute ich meinem Spiegelbild tief in die Augen. Gleich geht es an die Reizwäsche. Jawoll. Joe stürmte in die Garderobe und hatte erstaunlich gute Laune. Woran das wohl liegt. >>Mädels!<< er klatschte in seine Hände. >>Macht euch startklar. Der Auftritt beginnt in einer viertel Stunde. Lola! Du bist die Erste! Kiki, dann kommst du! Olga! Ooolga? Ach da bist du ja. Du bist du vorletzte und Ally!<< er drehte sich zu mir. >>Ally, Ally, Ally...<< wiederholte er. Ich sah ihn erwartungsvoll mit einem Hauch von Angst an. >>Du bist die letzte heute. Enttäusch mich bitte ausnahmsweise mal nicht. Und komm nach deinem Auftritt bitte in mein Büro!<< sagte Joe laut und bestimmt. Und so verflog seine gute Laune.

Ich war gleich an der Reihe. Ich verließ die Garderobe und machte mich neben der Bühne schon startklar. >>Jason McCann  ist auch hier.<< hauchte mir Joe unerwartet ins Ohr. Ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut und schaute Joe nur stumm an. >>Ich wollte dich nicht erschrecken, Honey.<< Joe wischte mir eine Strähne hinter mein Ohr. >>Ich will nur, dass du heute nicht 100% gibst.<< sagte er. >>Verstehst du das Kleine? ICH WILL 200%!<< schrie er plötzlich und packte mich am Arm. >>Du kannst hier nicht machen, was du willst Ally. Dein Benehmen ist mir peinlich. Du bist MEINE Angestellte. Verstehst du das?! Ohne mich bist du NICHTS!<< mir stiegen Tränen in den Augen. >>Es tut mir leid, Joe.<< flüsterte ich gehorchend. Joe lachte gehässig. >>Tut mir leid Joe.<< äffte er mich nach. >>Es heißt tut mir leid BOSS!<< schrie er während er an meinem Arm rüttelte. >>Tut mir leid Boss.<< wiederholte ich wimmernd. Er ließ endlich mein Arm los und leckte sich über seine Lippen. >>Du turnst mich richtig an, wenn du so gehorsam bist.<< flüsterte Joe mir widerwärtig zu. Er schaute mir noch einen Moment lang tief in die Augen und ging dann endlich. >>Du hast noch zwei Minuten. Schmink dich nach du siehst echt scheiße aus.<<. Rief er mir währenddessen noch hinterher. Ich lief in die Garderobe, um mich nach zu schminken und unterdrückte mir mit all meiner Kraft meine Tränen. So ein Mistkerl.

Ich war an der Reihe. Ich setzte mir mein Stripper Gesicht auf und zog meinen Auftritt in voller Konzentration durch. Ich schlängelte mich um die Tanzstange. Ging ab und wieder auf. Ich zog mich elegant an der Stange hinauf, mit den Beinen voraus. Ich ließ mich langsam runterrutschen. Ich drehte mich wieder in eine aufrechte Position. Dann ging ich langsam in einen Spagat. Ich hielt den Blickkontakt zu den Männern und zog mich mit meinen Händen nach vorne, sodass meine Beine wieder geschlossen waren. Ich richtete mich elegant auf, ging langsam und sexy in Richtung Publikum. Vorne angekommen drehte ich mich um und bückte mich und kam langsam wieder hoch. Ich ging zurück zur Stange und drehte mich noch um sie. Ich spielte mit meinem Slip, bevor ich wieder in Richtung Publikum ging und mir mein Geld einstecken ließ. Das war das erste Mal, dass ich diesen Auftritt genossen habe. Ich hatte das Gefühl diese gaffenden Blicke haben mir die Kraft gegeben, die mir im Moment fehlte. Ich hatte das Gefühl, ich bin wieder die Alte.

Nachdem ich mir innerhalb von 20 Sekunden unzählige Scheine zustecken ließ, begab ich mich wieder in Richtung Garderobe. Joe pfiff mich zu sich, bevor ich die Garderobe betreten konnte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Was kommt jetzt? Was will Joe mir bloß noch alles gegen den Kopf werfen? Dabei dachte ich nach der McCann Geschichte, er hätte so etwas wie Empathie empfunden und würde mich verstehen. Stattdessen ist er so sauer auf mich, wie noch nie. >>So Babe, du hast Glück, dass du so gut darin bist, was du machst.<< Joe's Augen glitzerten. >>Aber das, was du da letztens im Auto vor mir und Jason McCann abgezogen hast, das war wirklich nicht in Ordnung und Akzeptabel. Du hast mich echt schlecht dar stehen lassen. Vor allem, weil ich Mitleid mit dir hatte und Jason bat, dich einfach zuhause abzusetzen. Weißt du, was für ein Ärger ich nach dieser Geschichte hatte!<< Joe's Gesicht verzog sich zu einer düsteren Miene. >>Wie dem auch sei, mach das nie wieder oder du wirst das bitter bereuen. Und jetzt geh!<< Joe zeigte mir die kalte Schulter. Er gab mir keine Chance etwas dazu zu sagen. Er scheuchte mich direkt aus seinem Büro. Stillschweigend ging ich in die Garderobe. Im Zimmer angekommen sah ich Jason McCann an meinem Schminktisch sitzend auf mich warten. Ich ging langsam auf ihn zu. >>Schön Sie aus der Nähe betrachten zu dürfen Ms Dobrev.<< er erhob sich aus dem Stuhl. Nahm meine Hand und küsste sanft meine Fingerknochen. Diesmal traute ich mich nicht irgendetwas blödes zu sagen oder meine Augen zu verdrehen. Nach der Ansage von Joe. >>Danke Mr McCann.<< antwortete ich. >>Wie kommen Sie nach Hause, Ms Dobrev?<< - >>Ich gehe zu Fuß.<< antwortete ich mit leiser Stimme. >>Oh nein Ms Dobrev, jetzt nicht mehr. Ich fahre Sie!<< seine Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln. >>Okay, wie Sie möchten. Ich... Ich muss mich nur einmal abschminken und umziehen.<< stotterte ich. Die Tatsache, dass Joe mir diese Ansage machte, brachte mich völlig aus der Fassung. Also soll ich Joe's Meinung nach einfach zu Dingen ja sagen, die ich aber viel lieber dankend ablehnen würde? Er wusste genau, dass ich auf diesen Job angewiesen bin.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2019 ⏰

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