Part 1

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Ich zog meine Lippen mit einem tiefroten Lippenstift nach und schaute mich noch ein letztes Mal in den Spiegel. „Alison! Du bist an der Reihe!" schrie mein Boss, Joe, durch den Raum. In mir zog sich alles zusammen und ich bekam heftige Bauchschmerzen. Ich eilte zur Tür. Joe packte mich am Arm, ehe ich an ihm vorbei laufen konnte und leckte sich über seine Lippen. „Gott siehst du heiß aus." Ich sah nervös auf meine Füße und lächelte dankend. Er umfasste mit einer Hand meinen Kinn und drückte ihn nach oben, sodass ich gezwungen war ihn anzuschauen. „Das schaffst du Ali! Ich glaub an dich." Hauchte er mir ins Gesicht. Ich bekam beinahe einen Würgereiz von seinem Mundgeruch und seiner nach Rauch stinkende Hand. Doch etwas dagegen zu sagen wagte ich nicht, denn ich war auf den Job angewiesen. Und das wusste er.

>>>Mein echter Name ist Nina Dobrév und ich wohne auf dem Campus in einem Zimmer mit meiner besten Natalie. Um mir mein Studium leisten zu können, arbeite ich am Wochenende als Stripperin. Es ist zwar nicht schön, aber die einzige Möglichkeit schnelles Geld zu machen. Meine Eltern kamen vor nicht allzu langer Zeit bei einem Autounfall ums Leben, deswegen war ich schon teilweise daran gewohnt, auf mich alleine gestellt zu sein. Ich bin der Meinung, dass alles seinen Grund hat und Gott es so bestimmt hatte. Gott gibt uns nur die Last, die wir ertragen. Ja, ich bin gläubig. Zu mindestens gab mir ein Glaube die Antworten auf die ganzen offenen Fragen, die ich hatte. Um auf meinen Job zurück zu kommen: Bisher ahnte noch niemand etwas von meinen nächtlichen Aktivitäten, da ich nicht besonders beliebt war und mich auch nicht viele kannten, und das sollte auch so bleiben. Über mein Chef rede ich nicht gerne. Er ist ein riesengroßes, widerliches Arschloch. Jedoch darf man bei ihn ganze 80% des Geldes einstecken. Bei dieser Kundschaft sind es fast 300€ an einem Abend. An einem Abend! Das muss man sich mal reinziehen. Das sind 2400€ in einem Monat. Andere Arbeiten dafür 45 Stunden die Woche hart und ich kriege es für ein bisschen rumgetanze an den Wochenenden. Glücklicherweise tanze ich nur! Den prostituierten dort geht es deutlich schlechter. Joe, mein Chef, setzt sich überhaupt nicht für sie ein. Nein. Ganz im Gegenteil. Er behandelt sie genauso scheiße, wie die Kundschaft es tut. Ich halte mich da aber immer so gut es geht heraus, denn der Job ist mir ziemlich wichtig. Ohne ihn kann ich mein Studium nicht beenden und komme nie aus dem Teufelskreis heraus. Ich zähle schon immer die Tage bis der Alptraum endlich ein Ende hat. Nur noch drei Semester. Das sind 1 1/2 Jahre. Ja. Leider bin ich erst im ersten Semester. Doch es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Als hätte ich mein ganzes Leben lang nie etwas anderes getan. Leider kann ich auch mit niemandem darüber reden. Noch nicht einmal mit Natalie, meiner besten Freundin. Sie denkt, dass meine Großeltern aus Bulgarien mein Studium finanzieren. Doch in Wirklichkeit schaffen sie es selber gerade mal so um die Runden. Ich hätte es auch niemals zugelassen ihnen zur Last zu fallen. Ich möchte niemanden zur Last fallen. Das ist auch der Grund, warum ich das alles tue. Jeder Mensch hat eigene Probleme, um die er sich kümmern muss. Thema abgeschlossen. Ich muss mich dazu auch nicht weiter rechtfertigen. Eigentlich könnten meine Eltern sogar stolz auf mich sein. Welcher Mensch lässt sowas schon mit sich machen? Welcher erträgt so etwas? Ich schon. Ich bin stark. Das wirklich Schlimme an der Sache sind für mich die Lügen. Es ist nicht einfach sie anzulügen, weil sie das einzige ist, was mir wirklich noch geblieben ist, doch damit würde ich sie sicherlich enttäuschen. Sie kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie und ist einer der anständigsten Menschen, die ich kenne. Sie hat lange Naturblonde Haare, braune Augen und eine makellose Haut. Sie hat einen perfekt geformten Körper mit weiblichen Kurven und langen Beinen.<<<

Gerade als ich in Richtung Bühne gehen wollte, klapste er mir zur Krönung noch einmal auf den Po. Ich drehte mich ruckartig zu ihn um und sah ihn erschrocken an. „Jetzt hab dich nicht so." Lachte Joe und checkte mich mit leuchtenden Augen von oben bis unten ab. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Hätte ich wenigstens etwas anderes an.

>>>Ich trug eine komplett schwarze Korsage mit passendem schwarzen Höschen, dazu schwarze kniehohe Perlonstrümpfe mit schwarzen Highheels. Dadurch stachen meine dunkelroten zarten Lippen erstrecht heraus. Meine Haare trug ich offen und gelockt.<<<

Im Großen und Ganzen fühlte ich mich wohl in meiner Haut. Ich weiß was ich habe und ich weiß, wie ich es einsetzen kann, doch von 20 Jahren älteren Säcken begeiert zu werden, ekelte mich selbstverständlich an.

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