Nachtclub

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Kentrau und ich gingen am Nachmittag etwas durch das Dorf. Seit dem Frühstück haben wir nicht mehr darüber geredet. Es war mir etwas peinlich gewesen, vor ihm so gebrochen gewesen zu sein.
,,Wenn wir schon hier rumlaufen, wollen wir etwas zum Mittagessen Kaufen?", machte sich Kentaru bemerkbar.
,,Wenn ich entscheiden darf, was wir essen", schlug ich vor und grinste breit.
,,Aber ich schau mit drauf, nicht das du da irgendwas Komisches willst", schmunzelt er. Soll heißen. Heute wird gesund gegessen.

In der Nähe war ein Supermarkt. Für ein Dorf war dieser doch schon groß gewesen. Wir liefen durch die Gänge und es war wirklich so, wie als würde man mit der Familie einkaufen, oder zumindest so, als würde man nicht allein Wohnen. Jedoch hat es ziemlich seine Nachteile, gemeinsam einkaufen zu gehen.

,,Nein sicher nicht", verweigert er meine Idee. Ich schmollte beleidigt, da er sehr streng war, was essen angeht.
,,Wieso nicht?, da ist doch Salat zwischen", brummte ich.
,,Leg es weg, das ist viel zu Fettig", wies er mich an. Beleidigt lege ich die Hamburger weg und ging ihm nach.

,,Hier, wie wäre es damit?". Er zeigt auf ein Paar frische Paprika.
,,Was soll ich damit?", fragte ich nun verwirrt. ,,Ich mach uns eine Gemüse Pfanne mit reiß und oder Nudeln", schlug er vor. Nudeln sind Lecker, Paprika auch, aber zusammen?
,,Hmm. Na gut, dann das", stimmte ich zu. Wir suchen alles andere, was wir dafür brauchten und machten uns dann wieder auf dem Heimweg.

Währenddessen bekam ich immer wieder Nachrichten aus einer Gruppe mit Kiyoshi, Naoki und Kenzou. Sie Schickten Bilder in die Gruppe, wo sie bei Naoki waren und vor Trinken für den Abend. ,,Warst du mit ihnen verabredet?", fragt Kentaru, der mir über die Schulter schaut.

,,Was? Nein. Ich wurde eingeladen, aber ich war ja schon mit dir Verabredet", erklärte ich beiläufig. ,,Wenn du möchtest, können wir auch gerne Feiern gehen. Ich nehme dich ruhig mit", schlug er mir vor.
,,Ich war noch nie Feiern.. du weißt ja. Ängste und so. Ich weiß nicht, ob das so für mich ist. Außerdem bin ich hier wegen Hide. Ich kann nicht einfach Feiern gehen, wenn er gerade so viel durchmacht", erkläre ich ihm seufzend. Kentaru nickt verständnisvoll.

,,Das Verstehe ich doch, aber rum zu sitzen und zu trauern macht das Leben nicht besser. Ich will ihm auch helfen, aber in Moment können wir das nicht". Er hat recht, das Nervt extrem. ,,Na gut, dann lass uns Feiern gehen". Ich muss mich ergeben, etwas Ablenkung tut mir sicher gut.

Zuhause half ich Kentsru fleißig dabei das Essen zu zubereiten. Ich schneide die einzelnen Sachen für ihn klein.
,,so bin fertig". Ich überreiche ihm die Schale und den Rest macht er dann. ,,danke, du bist echt eine Hilfe. Deckst du den Tisch?".
,,Ja klar, mach ich". Gesagt getan. Ich deckte schnell den Tisch und setzte mich an diesen. Wenige Minuten später deckt Kentaru den Tisch auf. ,,Probiere wenigstens ja?", bat er mich freundlich.
,,Ja keine Sorge".

Wie versprochen probiere ich es und es war überraschend lecker.
Während des Essens bekam Kentaru einen Anruf. Es schien erst zu sein. Ich sah zu, wie er aufstand und besorgt die Küche verließ. War es die Klinik? Ist etwas mit Hide passiert?.
Widerwillig warte ich, bis er wiederkommt, doch kam er einfach nicht.

,,Kentaru?". Keine Antwort, ist er denn nicht auf dem Flur gegangen? Ich stand auf und wollte ihn suchen. Im Flur war er nicht, Wohnzimmer auch nicht, es blieb nur noch sein Zimmer übrig. Ich klopfte aus Höflichkeit und mache die Tür auf. ,,Kentaru?".

Ich sah ihm in Zimmer auf und ab Laufen, was mich sehr besorgt. ,,Ja, ich verstehe, danke. Melde dich, Wenn du mehr weißt", sagt er und legt dann auf. Erst dann schien er mich zu bemerken. ,,Yasou?, wie lange stehst du schon da?", fragt er etwas geschockt. Also ist doch was Ernstes.

,,Bin gerade erst gekommen, du hast mir ja nicht geantwortet".
,,Tut mir leid, wichtiger Anruf", entschuldigte er sich sofort.
,,Wer war das, die Klinik?", frage ich vorsichtig. Er schüttelt den Kopf.
,,Nein keine Sorge, es ist ein alter Bekannter, es geht um einen Verwandten, mach dir keine Sorgen, ja?". Er lächelt mich sorglos an, als wäre es eben nicht passiert. Irgendwie glaube ich ihm nicht.

Ausflug ohne Wiederkehr 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt