Empty Heaven [Destiel]

Kapitel 9

Den ganzen restlichen Tag über hatte Dean das Zimmer nicht mehr verlassen. Sam kam manchmal an der Tür vorbei und warf dabei immer einen kurzen Blick in das Zimmer seines Bruders. Vermutlich war einfach besser, wenn sie bis Morgen früh warten würden, bis sie weiter darüber redeten.

Cas hatte mittlerweile sein eigenes Zimmer verlassen. Zwar konnte er sich nicht erinnern, doch ansonsten ging es ihm wieder gut. Nur mit der Orientierung im Bunker hatte er deswegen noch Probleme, wobei Sam ihm jedoch gerne half.

"Ich möchte Dean gerne besuchen... aber von dem was ich bis jetzt weiß, sollte ich ihm noch ein wenig Ruhe gönnen, oder?" 

Sam nickte und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. 

"Ja. Warte bitte noch bis Morgen... aber eins kann ich dir schon mal sagen: Dean ist nicht böse, er braucht nur etwas Zeit. Dein Tod und dass du dich nicht an uns erinnerst, es hat ihn schwer getroffen."

Leicht runzelte Cas die Stirn. "Also... bedeute ich Dean wirklich viel", meinte er. "Ich werde alles tun, um das wieder so hinzubekommen. Ich möchte nicht, dass Dean nur wegen mir so traurig ist."

Nun lächelte Sam dem Engel leicht zu. "Das weiß ich. Ihr werdet das schon schaffen und dann wird alles wieder gut, da bin ich mir sicher." Nun fuhr sich der Winchester durch die Haare. "Ich werde mich jetzt auch hinlegen. Gute Nacht."

"Gute Nacht, Sam", sprach Cas noch und verschwand in dem dunklen Gang. Während die beiden Menschen ruhig schliefen, erkundete der Engel noch weiter den Bunker. Es faszinierte ihn, dass er davon nichts wiedererkennen konnte. Er war sich nicht mal sicher, warum er auf der Erde war und wie er zu den Winchesters gekommen war.

Nach Stunden, in denen Cas nur umher gegangen war und sich umgesehen hatte, beschloss er, in Deans Zimmer zu gehen. Vorsichtig setzte sich der Engel auf das grüne Sofa und sah Dean beim Schlafen zu. Er wusste erst nicht genau, warum er das tat, doch nun, als er Dean so betrachtete, spürte er, dass es richtig war und es entspannte ihn.

Doch wenig später wimmerte der Winchester leise und er drehte sich hastig auf die Seite. Unsicher stand Cas auf und trat näher auf das Bett zu. Nun konnte er auch sehen, dass Dean weinte. Cas zögerte nicht lange und legte Dean zwei Finger an die Stirn. Gleich darauf wurde der Mensch wieder ruhig und schlief entspannt weiter. 

Kurz darauf nahm Cas wieder auf dem Sofa platz, solange bis draußen die Sonne aufging. Kurz darauf wachte Dean auf und als er Cas bemerkte, zuckte er leicht zusammen.

Der Engel versuchte ganz normal zu sein und Dean nicht weiter zu erschrecken, weshalb er noch sitzen blieb.

"Guten Morgen, Dean", sprach er höflich. 

Dean musste sich erst wieder daran gewöhnen, dass Cas wieder bei ihm war, doch schon wenig später fuhr er sich verschlafen durch die Haare.

"Morgen... Cas, was machst du denn hier?"

"Ich ähm.. habe über deinen Schlaf gewacht", antwortete der Engel. "Du hattest einen Albtraum."

Dean nickte. 

"Willst du darüber reden?", fragte Cas vorsichtig.

"Nein."

Daraufhin stieg Dean aus dem Bett und suchte sich frische Sachen aus dem Schrank.

"Ähm... ich gehe besser schon mal rüber... in die Küche", meinte der Engel sichtlich unsicher, woraufhin er sich erhob und schnell das Zimmer verließ.

Dean seufzte leise, ehe er sich umzog und anschließend auch rüber in die Küche trottete. Er war sich selber nicht wirklich sicher, ob es ihm besser ging als noch gestern und ihm war klar, dass Sam bestimmt danach fragen würde. Es war einfach so wie immer.

Doch der Jüngere der Brüder war anscheinend noch nicht aufgestanden, nur Dean und Cas standen in der Küche.

"Dean, was ist eigentlich los mit dir?", wollte der Engel nun wissen. "Ich weiß, dass dich mein Tod sehr getroffen hat, aber ich bin doch wieder hier. Du musst nicht mehr traurig sein."

Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah Dean den Dunkelhaarigen an. Zuerst wollte er sich über diese Frage aufregen und alles abstreiten, doch das würde wohl nichts bringen und außerdem wollte er die Bindung zu Cas nicht gleich wieder mit einer Diskussion verschlechtern.

"Das ist kompliziert, Cas. Können wir später darüber reden? Du... solltest dich erst wieder besser an uns gewöhnen", antwortete der Winchester schließlich.

Cas legte den Kopf leicht schief, genauso wie früher. Doch schnell akzeptierte er die Antwort.

"In Ordnung. Aber du kannst es mir sagen. Ich möchte dir helfen."

Dean nickte und klopfte Cas leicht auf die Schulter. Irgendwie musste er damit klar kommen. Er sollte sich endlich auch richtig darüber freuen können, dass Cas wieder am Leben war.