Kapitel 29

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Dean war kurz darauf aufgestanden und aus der Bibliothek verschwunden, während Cas ihm gleich folgte. Sam schluckte schwer und wollte ebenfalls aufstehen, doch als er sich die Unterlagen der Männer der Schriften anschaute, runzelte er die Stirn.

"Da fehlt ein Hefter. Der Vorletzte... hast du den vorhin gesehen?", fragte der jüngere Winchester an Gabriel gerichtet.

Dieser dachte gleich nach und rieb sich die Stirn. "Jetzt da du's erwähnst, nein. Ich habe einfach jeden Hefter genommen, der in der Kiste war und jedes Buch. Auf die Nummern habe ich nicht wirklich geachtet."

Sam warf erneut einen Blick auf die Unterlagen. "Ich denke nicht, dass dieser Hefter irgendwo anders liegt. Auch wenn wir diese Dokumente vielleicht schon mal überprüft haben, würden alle Bände zusammen in der Kiste liegen."

"Denkst du, jemand hat ihn an sich genommen oder versteckt?", fragte Gabriel. Er rieb sich die Stirn. "Und bei unserem Glück hätten wir in dem einen Hefter bestimmt eine Heilung gefunden."

Der Winchester atmete angestrengt aus. "Mit Sicherheit", murmelte er. "Okay- ähm, vielleicht liegt er ja doch irgendwo hier rum. Lass uns bei den anderen Unterlagen nachschauen... kann ja sein, dass er zwischen andere Themen gerutscht ist."

Gabriel war sofort wieder auf den Beinen und eilte zu einem der Bücherregale, in welchem weitere Dokumente und Kisten verstaut waren. Sam hatte sich ein anderes Regal vorgenommen, doch als ein Poltern zu hören war, hielt er erschrocken inne. Der Erzengel warf ihm einen Blick zu. "Sammy, ich kümmere mich um das Heilmittel. Geh du zu deinem Bruder. Er braucht dich jetzt."

Sam nickte noch kurz. "Danke, Gabriel", sprach er, woraufhin er sich auch schon auf den Weg machte. Der Jüngere vermutete gleich, dass die beiden bereits im Verließ waren. Als er dort ankam, sah er Dean, welcher sich mit den Armen gegen die Wand stützte und den Kopf gesenkte hatte und Cas, der beruhigend über seinen Rücken streichelte. Der Engel sah ziemlich hilflos und besorgt aus, was Sam natürlich verstehen konnte. Bei ihm war es ja nicht anders. 

"Sam, habt ihr etwas gefunden?", wollte Cas wissen, als er den Jüngeren erblickt hatte. 

"Nein, leider nicht. Eher haben wir festgestellt, dass uns ein Hefter mit Aufzeichnungen über Werwölfe fehlt. Gabriel will keine Zeit mehr verlieren. Er sucht nach einer Heilung und er wird sicher eine finden", antwortete Sam.

Cas runzelte kurz die Stirn, ehe er nickte und wieder mitfühlend zu seinem Freund sah.

"Cas, du zweifelst doch nicht an Gabriel's Loyalität, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er den einen Hefter vielleicht versteckt hat, in welchem Möglicherweise eine Lösung zu finden ist."

"Ich vertraue Gabriel. Aber gerade zählt jede Sekunde. Wir können nicht noch länger warten."

Als Dean wieder vor Schmerz zusammen zuckte, legte Sam ihm eine Hand auf die Schulter. Die Bisswunde war immer noch nicht von selbst geheilt, also hatten sie noch etwas Zeit. Und er hoffte sehr, dass solange noch alles in Ordnung sein würde. "Hey, Dean, Gabriel wird eine Lösung finden, bis dahin solltest du versuchen stark zu bleiben... vielleicht kannst du den Prozess noch ein wenig verlangsamen."

Dean warf seinem Bruder einen gequälten Blick zu. "Jaja, weil das in anderen Situationen auch so gut geklappt hat..."

Sam klopfte Dean daraufhin auf den Rücken, so als hätte er sich verschluckt. "Na komm, du bist Dean Winchester. Du bist stark genug, um es hinauszuzögern, da bin ich sicher."

Der Ältere rollte leicht mit den Augen, ehe er erneut zusammen zuckte. "Wie kommt es... dass manche Leute gar nicht mitbekommen, dass sie verwandelt wurden", murmelte er und setzte sich anschließend auf den Boden. "Das- das spürt man doch... wie ihr seht."

Cas setzte sich nun auf die Knie und zog Dean's Kopf sanft auf seinen Schoß. Als er spürte, dass die Stirn seines Freundes schon ganz warm wurde, legte er ihm vorsichtig eine Hand auf diese.

"Nun ja, das kommt auch darauf an, von wem man gebissen wurde, oder? Wahrscheinlich haben wir wieder mal das große Los gezogen und du wurdest von einem Reinblüter gebissen", bemerkte Sam leicht seufzend. 

Dean's Atem wurde immer schwerer, als er spürte, wie sich sein Körper weiter wandelte. Mit seiner freien Hand griff Cas nach der seines Freundes und hielt sie ganz fest. "Keine Angst. Wir sind bei dir, wir kriegen das hin. Wir lassen das auf keinen Fall zu", flüsterte der Engel, welcher versuchte einigermaßen ruhig zu bleiben.

Im nächsten Moment kam Gabriel durch die Tür und warf ihnen einen unsicheren Blick zu. Als er Dean's Leiden bemerkte, biss er sich auf die Unterlippe. "Okay, Jungs, anscheinend bleibt uns nichts anderes mehr übrig. Ich werde dem Himmel einen Besuch abstatten und versuchen ein Heilmittel zu bekommen. Ich werde das faule Pack da oben schon dazu bringen, immerhin bin ich ein Erzengel."

Sam und Cas nickten ihm zu. Jedoch machten sie sich nun auch Sorgen um Gabriel. Würde er es wirklich alleine schaffen? Wenn nicht, dann hatten sie ein großes Problem. Kurz ging Gabriel noch in die Hocke und klopfte Dean auf die Schulter. "Ich werde dir helfen. Verlass dich darauf", flüsterte er. Daraufhin ertönte ein Flügelschlag und er war verschwunden.

Empty Heaven [Destiel]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt