Kapitel 4: Wie ich auf einmal Wincents Freundin wurde

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-JENNYS SICHT-

Ich rannte zu ihm und schüttelte ihn an der Schulter. "Wincent? Hörst du mich?", doch es kam keine Reaktion. Er hatte die Augen geschlossen und war anscheinend bewusstlos. Was sollte ich denn jetzt machen?! Ich versuchte nochmal ihn wach zu bekommen, doch er rührte sich nicht. Panisch griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer des Notrufs. Kurz darauf hatte ich der Frau am Telefon die Lage erklärt und der Krankenwagen war auf den Weg zu uns. Wincent lag immer noch regungslos da, nur seinen Kopf hatte ich in meinen Schoss gebettet. An einer Straßenecke hatten sich in den letzten Minuten einige Mädchen versammelt, die immer wieder zu uns sahen und auf Wincent deuteten, doch sie kamen nicht näher. Wann kam denn endlich dieser blöde Krankenwagen!? Ich streichelte sanft seinen Kopf. "Wincent? Hey, du musst aufwachen... der Krankenwagen ist auf dem Weg!" Mit lauter Sirene kam Dieser dann endlich bei uns an. Ich erklärte dem Notarzt die Situation und sie legten Wincent auf eine Trage. "Er muss ins Krankenhaus...sind Sie seine Freundin? Wollen Sie mitfahren?", fragte er mich. "Ich? Ähm...ja, ich fahr mit...", wie sollte ich das nur Herrn Matthes erklären? Ich stieg ein und setzte mich neben Wincent. Er war immer noch bewusstlos doch als ich seine Hand nahm bewegte er seine Finger. "Wincent? Hey...kannst du mich hören?" Er machte die Augen langsam auf. "Jenny?" - "Ja ich bin hier...", ich streichelte ihm seine Haare aus der Stirn. "Du bist gegen den Laternenmast gelaufen.", ich sah ihn besorgt hat. "Herr...ähm...", der Notarzt sah mich an. "Weiss...Wincent Weiss...", sagte ich ihm. "Herr Weiss, wir bringen sie jetzt ins Krankenhaus..." - "Ich-" - "Shh Wincent... nicht reden...", ich lächelte leicht und er schloss seine Augen. Wenig später kamen wir endlich am Krankenhaus an und alles wurde total hektisch. Sie fuhren Wincent auf der Trage aus dem Wagen in die Notaufnahme. "Sind sie mit ihm verwandt?", fragte mich eine Frau. "Nein, ich b-" - "Dann können sie hier leider nicht mit rein, tut mir leid" - "Was? Ich muss... er braucht mich doch...", doch sie konzentrierte sich schon wieder auf etwas anderes. Na super.

Kurze Zeit später kam dann ein Arzt aus dem Behandlungsraum, in den sie Wincent gebracht hatten. "Sind sie die Freundin von Herrn Weiss?" - "Äh ja... das bin ich", er kam näher zu mir. "Dr. Ronker, Herr Weiss hatte einen kurzen Schwächeanfall, durch eine Infusion geht es ihm jetzt aber schon besser und er ist auch wieder bei vollem Bewusstsein. Er hat eine leichte Gehirnerschütterung wegen des Aufpralls, aber mit ein paar Tagen Ruhe geht das wieder vorbei... ich muss jetzt weiter. Sie können zu ihm." Er schüttelte meine Hand, deutet auf die Tür und verschwand. Ich lief durch die Tür zu Wincent. "Jenny..." - "Mach sowas nie wieder! Weißt du was du mir für einen Schrecken eingejagt hast? Wie geht's dir? Hast du Schmerzen?" Ich setzte mich neben ihn. "Hey, hey... langsam...", er lachte leicht. "Mir geht's gut... wirklich...", sagte er, doch ich verdrehte nur die Augen. "Danke, dass du dich um mich gekümmert hast.", Wincent sah mich dankbar an. "Na klar, ich kann dich doch nicht einfach da liegen lassen. Man hast du mich erschreckt." - "Tut mir leid, ich hab den Pfosten irgendwie übersehen..." - „Ist ja nicht so, als würdest du schon länger bei Universal ein und aus gehen...", ich stickte, dann sprang ich auf: "Universal! Die Leute im Büro! Torben!" Hektisch zog ich mein Handy aus der Tasche, durch den Vorfall hatte ich völlig das Zeitgefühl verloren! Es war kurz vor 12, um 12 war ich mit Torben verabredet. "Ich muss im Büro anrufen! Die wissen ja noch gar nichts davon.", Wincent nickte und tastete nach seinem Handy. "Ich übernehm das.", meinte ich. "Hast du die Nummer von Irgendwem?", fragte Wincent. Wie dumm. Beschämt schüttelte ich den Kopf. Wincent drückte mir sein Handy in die Hand: "Ruf Octa an. Erklär ihm was passiert ist, der regelt den Rest dann schon.", liebevoll lächelte Wincent mich an, ich lächelte zurück und wählte Octas Nummer. "Wincent?" - "Nein hier ist Jenny! Octa, Wincent ist im Krankenhaus, nichts schli-" - "WAS?", ich musste das Handy weghalten so laut war er. "Octa es ist nichts Schlimmes...er ist gegen einen Laternenpfosten gelaufen und hat sich den Kopf gestoßen..." - "Wo seid ihr?" - "Im Krankenhaus. Ich wollte dir Bescheid geben, dass du Herrn Matthes sagen kannst wo wir sind." - "Der ist auf 180 Jenny, Wincent muss in einer halben Stunde am Set sein.", ich seufzte und lief im Raum auf und ab. Wincents Blick folgte jedem meiner Schritte. "Wincent kann heute kein Video drehen.", sagte ich schließlich. "Was?", fragten Octa und Wincent gleichzeitig.

"Octa, hast du mir überhaupt zugehört? Wincent liegt im Krankenhaus. Er hat ne Gehirnerschütterung! Ich bin zwar nur die dumme Praktikantin, aber glaub mir, wenn ich sage Wincent kann heute kein Video drehen." Am anderen Ende war es kurz still. "Tut mir leid Jenny, du bist keine dumme Praktikantin. Es ist nur grad echt stressig hier im Büro, keiner wusste wo ihr seid und naja... wie gehts ihm? Soweit trotzdem alles okay?", Octa klang echt fertig, im Büro musste die Hölle los sein. "Ja, er ist zumindest wieder wach. Und ansprechbar, aber er braucht Ruhe und Erholung.", meinte ich. "Okay, speicher dir meine Nummer ein und schick mir Adresse, Zimmernummer und alles Wichtige okay? Ich regel das hier schon, der Matthes sitzt ja sowieso in Indonesien auf einer Tagung, weiß gar nicht wie der das alles so schnell mitbekommen hat, aber wir kriegen das schon hin. Sag Wincent gute Besserung, ich komme auf jeden Fall später vorbei!" - "Mach ich. Danke Octa." - "Jederzeit. Wir sehen uns.", dann legte er auf. Bevor ich Wincent sein Handy zurückgab speicherte ich mir in mein eigenes noch Octas Nummer. "Eigentlich geht das gar nicht. Jetzt hast du Octas Nummer vor meiner bekommen.", Wincent grinste mich an. "Stimmt wohl...", ich musste auch grinsen. Wincent griff nach meiner Hand und ich ließ es zu. Es fühlte sich irgendwie richtig an. Ich setzte mich wieder neben ihn. "Na wenigstens redest du wieder mit mir... jetzt weiß ich, dass ich gegen einen Laternenpfosten laufen muss, damit du nicht mehr sauer auf mich bist." Ich lachte leicht. "Du bist doch doof...", sagte ich und er grinste. "Mag sein...", er streichelte meine Hand. "Danke, dass du da bist, Jenny. Das bedeutet mir wirklich viel." Ich nickte nur und beugte mich dann vor. Ich küsste seine Stirn. "Oh...", er sah mich enttäuscht an. "Wieso hast dus so eilig? Wir kennen uns gerade 24 Stunden Wincent." Verlegen lächelte er: "Ich habs irgendwie gewusst als du da an der Tür vor mir standest. Keine Ahnung, ist irgendwie einfach passiert."

Er war schon süß. Ich drückte seine Hand. "Wir haben ja alle Zeit der Welt.", ich lächelte ihn an. "Übrigens danke, dass du den Videodreh abgesagt hast. Ich war zwar erst nicht begeistert, aber du hast ja Recht. Es wäre dämlich gewesen das heute durchzuziehen.", meinte Wincent dann. "Mit einer Gehirnerschütterung muss man langsam tun. Was wäre das heute überhaupt für ein Dreh gewesen? Torben hat nichts Genaueres erzählt." - "Das wäre das Musikvideo meiner neuen Single gewesen. Eigentlich super wichtig, aber Gesundheit geht vor." Ich nickte und sah ihn an. "Ich finds gut, dass du vernünftig bist. Hat der Arzt gesagt wann du nach Hause darfst?" - "Ja, heute noch, sie untersuchen nur noch mein Blut zur Sicherheit, aber dann darf ich gehen." - "Okay, Octa kommt später noch vorbei, er kann dich bestimmt nach Hause fahren." - "Ja bestimmt...", er sah mich an. Seine Blicke waren immer so intensiv, dass ich mich total in seinen Augen verlor. "So schöne Augen..." murmelte ich. "Wie bitte?" Innerlich klatschte ich mir die Hand gegen die Stirn- wie blöd kann man sein sowas laut zu sagen? Ich wollte gerade irgendwas zu meiner Erklärung sagen, da ging die Tür auf und rettete mich. Octa. "Na ihr. Winnie meine Fresse was machst du nur für einen Müll? Ein Laternenpfosten, wirklich? Die sind ja auch so selten.", Octa lachte breit und Wincent musste auch grinsen. "Ja ich war abgelenkt.", Wincent warf mir einen Blick zu, woraufhin ich schnell auf den Boden schaute. "Aha. Abgelenkt also. So, so.", Octa setzte sich auf den Stuhl, der auf Wincents anderer Seite stand. Kurz herrschte Stille, dann begann Wincent Octa alles zu erzählen. Ich schaltete kurz ab, es war mein zweiter Arbeitstag und ich hatte gefühlt so viel erlebt wie in dem ganzen Jahr Australien zusammen. Ich seufzte, alles war stressig, aber irgendwie gefiel mir diese schnelllebige Art auch.

Das Praktikum - Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt