Nochmals schrie ich. Lauter, immer lauter. Doch zu meiner Überraschung bekam ich eine Antwort . Die Stimme kannte ich nicht. Ich fragte mich, ob es ein anderer Dialekt war. Dann plötzlich wurde es hell. Zu hell. Ich kniff die Augen zusammen, öffnete und schloss sie ein paar mal, um mich an das Licht zu gewöhnen. Nachdem ich mich an das Licht gewöhnt hatte, nahm ich meine Umgebung war: ein weißer Raum, in dem viele Vogelkäfige standen. In einem saß ein Nymphensittich,der mich neugierig anschaute. Dann lief er einmal links, einmal rechts, plusterte sich auf und krächzte los. Es war eine Mischung aus krächzen, schreien und pfeifen- und diese Stimme kannte ich zu gut: Es war der Vogel gewesen, der auf meinen Schrei geantwortet hatte.
„Hey. Alles okay... du bist bei uns im Tierheim- ich bin Lil! Und du musst Simba sein. Na? Nun schau mich doch mal an!" ich drehte den Kopf und schaute in ein Gesicht eines jungen Mädchens, sie hatte dunkle Haare, blasse Haut und freundliche Augen, als ob die Augen nur aus Freundlichkeit und dem Grünem der Natur geschaffen wären( sie hatte tief dunkelgrüne Augen, so als ob sie von Wald und Wiesen gespiegelt waren). Sie wirkte auf mich sehr freundlich. Und vertrauenswürdig. Ich lief über die Stange, auf der ich saß, zur anderen Seite, um ihr näher zu sein. Sie trug eine weiße weite, um ihre Schultern wehende Bluse, einen bis zu den Schienbeinen reichenden Rock in blassgold. Langsam öffnete sie mir die Tür. Sollte ich rausfliegen? Dann hielt sie mir ihren Arm hin. „Komm. Na, komm, du kannst mir vertrauen! Zaghaft trippelte ich näher, schaute noch einmal misstrauisch zu ihr auf, und setzte dann meinen ersten Schritt auf ihren Arm. Dann den zweiten, den dritten, bis ich komplett auf ihren Unterarm saß. Sie lächelte, und ging dann mit mir Richtung eines riesigen Käfigs. Okay, ein Käfig war es nicht, eher eine Voliere. Dort setzte sie mich rein und schloss die Tür. „Die zwei Frauen eben haben dich nicht gut behandelt oder?" „Nein!", dachte ich trotzig, „haben sie nicht!" In diesem Moment öffnete sich die Tür, und eine junge Frau mit pink gefärbten Haaren, die zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden waren, trat ein. Auch sie war mir gleich sehr sympathisch. Auf ihrem Kopf trug sie nämlich eine Art Einhorn, das mit blauen, grünen und hellorangenen Strähnen umwickelt war. „das ist Eila", meinte Lil, „ sie ist die Leiterin des Tierheims." Eila schaute mich mit ihren dunkelblauen, unergründlich wie die Nacht, Augen musternd an. „Hallo Simba. Wie gefällt es dir denn?" Ich wollte irgendwie mitteilen, dass es mir ganz gut ging, deshalb drehte ich mich einmal im Kreis. Die beiden lachten. „Gut?" fragte Eila. „Gut! Gut!" rief ich immer wieder und flatterte mit meinen Flügeln.
Die beiden lachten, was mich irgendwie glücklich machte. Ich meine: wie lange hatte ich kein Lachen mehr gehört? „ diese beiden Frauen von dem Abholdienst sind echt unmöglich! Die haben ihm sowas von eingeschüchtert!" ereiferte sich Lil bei Eila. „Ich weiß. Ich werde mich da auch beschweren. Kümmere dich am besten noch etwas um ihn!" damit ging sie. Lil blieb. „Also, wollen wir dich mal deinen Kameraden vorstellen: also, der Nymphensittich heißt Pikachu, die vier Wellensittiche heißen Felix, Petro, Rolly und Kiki, die beiden kleineren blauen Rocky und Roxy, und das Unzertrennlichen- Pärchen Coco und Carlchen. „So, ich komme nachher und bringe euch Futter. Seit nett zu ihm!" meinte sie und deutete auf mich. Damit ging sie.Nun ja, Lil kam noch etwas später, brachte mir noch Futter und Wasser, etwas zum beschäftigen und dann ließ sie mich allein, doch bevor sie ging sagte sie mich: „morgen muss ich dich unbedingt meinen Freundinnen Mona und Gloria zeigen! Gloria? Kannte ich nicht, aber wenn es die Mona war, freute ich mich schon. Mit dem Gedanken, ob nun meine Mona oder nicht sein könnte, wurde ich allein gelassen. Endlich hatte ich Ruhe vor den Menschen.
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„Flieg mit meinen Flügeln!"
SpiritualDie Welt von Simba, einem Graupapagei, der bei einer alten Seniorin aufgewachsen ist, wird mit einem Mal völlig auf den Kopf gestellt. Von einem Tag auf den anderen wird er von ihm unbekannten Menschen gepackt, eingesperrt und findet sich am Ende de...