„Ja" erwiderte die Teenagerin leise. Anakin musste schlucken.
„Die Frage... die du mir damals gestellt hast..." er verstummte.
„H...habt ihr eine Antwort ... ge...funden?"
Auch ihre Stimme war leiser geworden. Hatte sie gerade noch gelacht, so war die Freude gerade verstummt. Aber dafür war sie so wach, wie seit stunden nicht mehr.
„Nein. Naja, nicht ganz"
„Nicht ganz?"
„Ich bin mir nicht sicher."
Eine kurze Pause lag in der Luft, ein Schleier der Stille, den Ahsoka wieder zeriss.
„W...was gl...glaubt ihr denn?"
„Hauptsächlich? Stolz. Stolz gemischt mit ein bisschen Hochnäsigkeit, und einem Haufen Egoismus. Aber Hauptsächlich Stolz. Verdammter arroganter Stolz."
Erneute Stille. Diesmal brachte keiner es über sich sie zu durchbrechen.
Alle dachten nach. Ahsoka über die Antwort, die sie nach fast einem Dreivierteljahr endlich erhielt, und von der sie nicht wusste, was sie davon halten sollte.
Anakin über den Moment, in dem die Frage zustande gekommen war. Darüber wie zerbrochen und verletzt seine Padawan gewirkt hatte. Wie verloren.
Naja, und Rex versuchte zu verstehen worum es ging. Er hatte nämlich keinen Plan. War ja nicht so als hätte ihn jemand eingeweiht.
„I...ich glau...be ... ihr... habt recht..." murmelte Ahsoka schließlich. Ihre Stimme belegt von Gedanken.
Anakin nickte nur.
„M...meister?"
„Ja?"
„U...unser Stolz... eu...euer und mei...mein Ego... was hat... das für Kon...sequenzen? Wa...was machen wir kaputt ... weil wi...r zu dumm si...nd um u...nsere Dumm...heit zu e...rkennen?"
„Ich weiß es nicht Snips. Ich weiß es nicht"
Und ein drittes mal legte sich aus Gedanken gesponnene Stille über die drei.
Diesmal durchbrach Anakin sie.
„Ich schätze auf jeden Fall ein Haufen Missverständnisse und Streite zwischen uns beiden..." setzte er zu seiner vorherigen Aussage hinzu.
Ahsoka brauchte einen Moment, bis sie antwortete.
„Felge." sagte sie den Namen eines bereits toten Klones.
„Felge ...hat me...in Stolz... das Le...ben gekos...kostet"
Anakin rief sich kurz den Tod des Mannes in Erinnerung. Ganz unrecht hatte Ahsoka nicht. Sie hatte sich wegen einem Streit nicht zurückgezogen. Sie hatte später selbst zugegeben, dass es ihren Stolz verletzt hätte es zu tun. Und das sie es bereute.
„Du warst unerfahren. Du wusstest nicht was es für Auswirkungen hatte, da zu bleiben, du warst gerade erst dazugekommen." versuchte der junge Jedi seine Schülerin zu trösten.
„N...nicht nur ...e...r.", erwiderte diese. „W...wie viele Mä...nner sind ... wegen so... was schon ... ge...storben? W...wie viele... ha...ben wir aus ... Stolz... in ... den To...d geführt?"
Anakin wusste es nicht. Er ahnte, dass Ahsoka gerade versuchte sie zu zählen, aber er wusste, dass das unmöglich war. Zu dünn war die Grenze, zwischen Stolz und Taktik.
Zu schwer war zu sagen, was gerechtfertigt war, und was nicht.
Aber eine Sache bekam der Jedi gerade nicht mehr aus dem Kopf.
Stolz.
Aber nicht seinen Stolz. Er war stolz, aber nicht auf sich.
Gerade war er stolz, auf seine Padawan, deren erste Reaktion es war zu überlegen, was sie falsch gemacht hatte. Was sie hätte besser machen können. Wie viele Wesen hätten die Schuld weiter auf die Politiker projiziert. Nicht das diese unschuldig waren. Aber trotzdem hatte Ahsoka erst bei sich gesucht. Und damit ihren Stolz überwunden. Sie sagte nicht sie würde keine Fehler machen. Sie gab es zu.
„Weißt du Ahsoka." meinte er. „Wenn mehr Leute so denken würden, wie du es gerade getan hast. Dann würde es viel viel weniger Leid in dieser Galaxis geben."

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A Moment of Memories
FanfictionAnakin Skywalker. Loslassen ist nicht grade seine Stärke. Insbesondere nicht, wenns um seine Padawan geht. Rex ist da auch ganz seiner Meinung. Um alles in der Galaxis würde er sie beschützen. Aber manchmal lassen sich Wunder nicht mit Waffen vollbr...