- Kapitel 04. -

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 - Kapitel 04. - 


 

Mein neuer Schulleiter erklärte mir die grundlegenden Regeln und Verhaltensweisen dieser Schule und forderte mich dazu auf, mir nicht alles gefallen zu lassen, mich aber dennoch respektvoll und diszipliniert zu verhalten. Desweiteren bat er mich, dass ich mich an den Lehrer wenden sollte, wenn ich Probleme mit der Sprache hatte und etwas nicht verstand. Ich nickte und bejahte das meiste, denn ich beherrschte diese Sprache nahezu perfekt, sogar besser als Englisch. Zehn Minuten nachdem es zum Unterricht geklingelt hatte, waren wir mit unserem Gespräch fertig und er gab mir die ganzen Bücher. Ich verstaute sie in meiner leeren Tasche und sah nun erwartungsvoll zu meinem Direktor.


„Ich werde dich jetzt zu deiner neuen Klasse bringen und denke immer an meine Worte“, sagte er freundlich und ging dann an mir vorbei. Ich folgte ihm schweigend. Leise liefen wir über den Flur, in den zweiten Stock. Vor einer der Türen blieb er stehen und klopfte. Eine leise Stimme sagte herein und er öffnete die Tür.


„Guten Morgen. Ich bringe euch, eure neue Schülerin“, sagte er und machte mir platz. Ich ging an ihm vorbei in die Klasse hinein und mir kamen alle Blicke entgegen, deshalb setzte ich ein lächeln auf. Unser Direktor verließ das Zimmer und ließ mich somit in meiner neuen Klasse, mit meiner neuen Lehrerin alleine. Sie sah mich ebenfalls freundlich an. Die Blicke meiner neuen Klassenkameraden waren fraglich und einige durchbohrten mich schon jetzt.


„Hallo. Ich bin Frau Müller, stelle dich der Klasse doch einmal vor“, sagte sie freundlich zu mir und kam dann zu mir. Ich nickte und drehte mich dann zu meiner Klasse, die mich fragend ansah. Bevor ich anfing zu sprechen, ließ ich einen aufmerksamen Blick durch die Klasse schweifen und blickte in ein breit grinsendes Gesicht. James war in meiner Klasse. Nun lächelte ich auch, wendete meinen Blick aber schnell wieder ab.


„Also, ich heiße Nathalia, bin 17 Jahre alt und komme aus England“, erzählte ich kurz und sah dann fragend zu meiner Lehrerin. Die kurz seufzte und dann meinte ich soll mir einen Platz suchen. Jeder, der einen Platz neben sich freit hatte, nahm sofort seine Tasche von dem Stuhl. Auch James tat das und ich war mir sicher, dass er es sonst bei niemanden tat. Deshalb ging ich gerade auf ihn zu und setzte mich neben ihn.

„Hey, Kleine“, sagte er grinsend zu mir. Er sprach relativ laut, sodass sich alle zu uns umdrehten und uns wieder komisch ansehen.


„Idiot“, lachte ich und wendete mich meiner Lehrerin zu. Die leicht lächelnd mit dem Unterricht begann. James versuchte die ganze Stunde meine Aufmerksamkeit zu bekommen, doch ich ignorierte ihn die Stunde über, damit ich auch alles mitbekam, denn ich stellte fest, dass die normalen deutschen Gespräche ein wenig leichter waren, als der deutsche Unterricht zumindest die Sprache, deshalb konnte ich mir nicht erlauben unaufmerksam zu sein. In der Pause ging ich alleine nach draußen und suchte mir einen stillen Ort, an den ich mich hinsetzte und durch die Gegend guckte. Doch es dauerte nicht lange bis sich jemand zu mir setzte und mich wieder einmal aus meine Gedanken riss. 


„Hey, du bist doch Nathalia“, sagte jemand zu mir und grinste leicht. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und nickte leicht. Doch ich hatte keine Emotionen in meinem Gesicht.


„Ich bin Karolina, aber mich nennen alle Karo“, strahlte sie mich an und stellte sich dann zu mir. Wieder nickte ich, denn ich hatte eigentlich überhaupt keine Lust mit ihr zu reden.


„Du bist aber nicht so gesprächig“, stellte sie fest und sah ein wenig enttäuscht aus, deshalb seufzte ich und stand ebenfalls auf.


„Doch schon“, begann ich. „Aber es ist ein bisschen viel momentan.“

Anything but a last wish #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt