- Kapitel 12. -
Irgendetwas kitzelte mich an meinem Hals. Verschlafen öffnete ich meine Augen und fand mich in einem fremden Zimmer wieder. Krampfhaft versuchte ich mich an gestern zu erinnern, nach kurzer Zeit fiel mir wieder alles ein. Der Abend gestern. Evan und Tim. Der Alkohol und anschließend der Sex mit Evan. Da ich meinen Kopf leicht gehoben hatte, legte ich ihn nun wieder ab. Erst da merkte ich, wie mein Kopf pochte und ich mein Gesicht verzog. Fuck.
„Wir müssen aufstehen und in die Schule“, sagte er leise und küsste dann meine Schläfe. Ich kicherte leicht und seufzte danach, denn ich wollte nicht in die Schule und selbst, wenn ich wollte konnte ich nicht. Mein Kopf explodierte förmlich.
„Will nicht“, nuschelte ich und vergrub mich in seinem Arm.
„Wir müssen. Komm, ich gebe dir ne Tablette und mache dir Frühstück.“
„Aber ich habe auch gar keine Sachen hier“, sagte ich wieder. Er zuckte mit den Schulter.
„Du kannst eine Boxershort und ein T-shirt von mir haben. Ich kann dir auch einen Stift und einen Block geben, dass wird heute schon reichen“, grinste er mich an. Widerwillig stand ich auf und ging ins Bad, denn ich musste ganz dringend für kleine Mädchen. Danach machte ich mich fertig und nahm die Tablette, damit ich den heutigen Tag teilweise überlebte. Evan fuhr uns in die Schule. Niemand sprach den gestrigen Abend an und ich war ziemlich froh darüber, denn ich wusste nicht, wie ich mich darauf einlassen konnte.
*~*~*~*~*~*
„Oh Gott, wie siehst du denn aus“, fragte Karolina mich geschockt, als ich sie im Klassenraum begrüßte. Ich musste leicht grinsen, denn ich wusste genau was sie meinte. Ich hatte tiefe Augenringe, die ich nicht verdecken konnte, weil ich keine Schminke hatte, dann hatte ich ein viel zu großes T-shirt an, hatte nur meine Handtasche dabei und mein Hals war überseht von Knutschflecken. Also konnte man schon sagen, dass ich heute wie ein richtiger Assi herum lief.
„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen liebe Karo“, seufzte ich und legte meinen Kopf auf den Tisch. Meine Kopfschmerzen hatten sich mittlerweile eingestellt, allerdings war ich unendlich doll müde.„Jetzt sag schon, wieso läufst du mit einem viel zu großen T-shirt herum, welchen nicht gerade so aussieht, als wäre es deines, dazu hast du ziemlich viele Knutschflecke, die nicht zu übersehen sind und siehst aus als hättest du die letzte Nacht geschlafen“, begann sie wieder. Sie ließ einfach nicht locker.
„Nun gut, du kennst doch Tim?“
„Ja, der ist echt super in Ordnung“, sagte nun jemand hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um und sah den grinsenden James.
„Hattest du etwas mit ihm“, fragte Karolina und sah mich mit großen Augen an.
„Nein. Nein. Nicht mit Tim“, sagte ich und kratzte mir dabei am Hinterkopf.
„Dann kann es nur Evan gewesen sein“, grinste James wieder. Woher wusste er das? Fragend sah ich ihn an, denn ich wollte die Frage nicht aussprechen. Er verstand, dass er weiter reden sollte.
„Evan ist Tim sein bester Freund und die Beiden machen einfach alles zusammen, deshalb bin ich mir schon fast sicher, dass es Evan war“, informierte er mich weiter. Diesmal musste ich grinsen. So dumm ist er gar nicht und er kann eins und eins zusammen zählen. Ich nickte.
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Anything but a last wish #Wattys2016
ChickLitDu hast mir gezeigt, was es bedeutet zu lieben, aber gleichzeitig hast du mir auch gezeigt, wie schnell man von dieser einen Person, die man liebt, verletzt werden konnte. Du warst diese eine Person, bei der ich mich immer wohlfühlte. Die Person...