Part 7

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„Tut mir leid dass ich euch störe." vor der Tür steht eine ältere Frau, sie sieht traurig und verzweifelt aus.
Wir sehen sie beide fragend an.
„Kann ich dir helfen?" fragt Geralt die Frau.
„Ihr seid ein Hexer.. richtig?" fragte diese.
„Das bin ich." antwortet er ihr.
„Ich habe einen Auftrag für euch." Sie spricht eher zurückhaltend.
„Worum gehts denn?"
Sie lehnt sich an den Türrahmen.
„Meine Tochter. Sie ist verschwunden." Ihre Augen füllen sich mit Tränen. „Ich habe einen Fehler gemacht. Sie sagte mir dass sie sich verliebt hatte und dass ich ihr Geheimnis für mich behalten solle. Der Mann den sie traf, er ist ein Werwolf. Ich musste versprechen niemanden etwas zu sagen. Er hat geschworen in den Entsprechenden Nächten fern von ihr zu bleiben und das hat über eine lange Zeit funktioniert. Doch jetzt ist sie seid drei Tagen spurlos verschwunden." Zum Schluss schluchzt sie nur noch.
Geralt reißt die Augen ungläubig auf.
„Du hast zugelassen dass deine Tochter einen Werwolf liebt?" fragte er verwirrt.
„Ich hoffe es geht ihr gut." sagte die Mutter weinend.
"Ich kümmere mich darum." Geralts Stimme ist komplett monoton.
Die Frau überreicht ihm einen Brief und ein Foto, danach verlässt sie die Gaststätte.
Der Hexer schließt die Tür und setzt sich zu mir aufs Bett. Er öffnet den Brief. Darauf stehen wichtige Informationen. Wo das Mädchen das letzte mal gesehen wurde. Wo sie sich oft aufhält. Wo sie sich trafen. Und wie der Werwolf aussieht. Auf dem Foto war das Mädchen zu sehen.
"Denkst du sie ist am Leben?" frage ich Geralt.
"Ich hoffe es." antwortet er und greift nach meiner Hand. Seine ist so groß im Gegensatz zu meiner. Er hält sie sanft.
"Wir werden wohl einen Tag länger bleiben. Ich werde mich dann an die Arbeit machen." Erklärt er mir.
Ich nicke. "Kann ich mitkommen?"
„Tagsüber haben wir nichts zu befürchten. Also ja ich nehme dich mit. Aber davor." er legt eine Tasche neben uns aufs Bett. „Ich hab ein Kleid gekauft. Mir ist aufgefallen dass du nichts wirklich warmes hast und das brauchst du." Geralt holt es raus und zeigt es mir. Es war ein einfaches, langes, Dunkelblaues Kleid aus samt. Mit einem langen schwarzen  dazu gehörigen Mantel.
„Es ist wunderschön Geralt." Ich sehe ihn mit funkelnden Augen an. Aber ich fühle mich schuldig.
„Aber das ist doch viel zu teuer."
Er lacht mich an.
„Mach dir keine Sorgen darum."
„Danke Geralt." Ich umarme ihn vor Freude.
Er umarmt mich auch.
„Das alleine war es wert." flüstert er mir zu.
Ich werde rot, lasse von ihm ab und sehe verlegen auf meine Hände.
„Komm probier es an." sagt er und legt das Kleid auf meinen Schoß.
Ich stehe auf und versuche das Kleid zu öffnen. Da der Verschluss sich hinten befindet habe ich Probleme damit.
Geralt schleicht sich hinter mich und legt die Hände auf meine Hüften und streichelt dort auf und ab. Ich könnte in seiner Berührung dahin schmelzen.
„Lass mich dir helfen." Er öffnet den Verschluss langsam und legt alle meine Haare auf eine Seite so dass mein Hals auf einer Seite komplett frei ist. Er beugt seinen Kopf runter und ich kann seinen Atem auf meinem Hals spüren. Er hat das Kleid geöffnet und will es mir komplett ausziehen.
„Geralt." Ich stoppe ihn, drehe mich zu ihm um und lächle.
Er will sich zu mir runter beugen um mich zu küssen doch ich lege einen Finger über seinen Mund.
„Das ist nicht der richtige Zeitpunkt."  sage ich ihm leise.
„Was?" fragt er verwirrt. Er hört sich so an als hätte man ihn noch nie zurück gewiesen.
„Der Moment für den ersten Kuss muss doch perfekt sein." erkläre ich ihm.
„Dann muss ich mich wohl mehr anstrengen." sagt er lachend.
„Und jetzt Dreh dich um dass ich mich umziehen kann."
„Was? Aber das ist nicht fair." In seinen Augen ist ein verspieltes funkeln. „Du hast mich doch auch gesehen." Der Hexer zwinkert mir zu bevor er sich umdreht.
„Du kannst dich wieder umdrehen." sage ich direkt als ich fertig bin.
Er betrachtet mich von oben bis unten.
„Du bist wunderschön Elena."
„Danke Herr Hexer." sage ich lachend.
„Lass uns gehen."
Wir gehen zu dem Platz an dem sie laut aussagen ihren Mutter die meiste Zeit verbracht hatte.
Es ist ein kleiner Teich im Wald.
„Ich kann verstehen wieso sie so gerne hier war."
sage ich als ich mich umsehe.
„Ich habe hier Spuren gefunden. Folge mir."
Etwa zwei Stunden lang verfolgen wir diese Spur bis wir an einer kleinen Hütte ankommen.
Wir sehen uns um und in dem Haus finde ich ein Bild auf dem die gesuchte Frau und ein Mann zu sehen sind.
„Hier, sie müssen sich hier getroffen haben." ich reiche ihm das Bild.
„Hmm" Er denkt nach und geht ums Haus rum.
Hinter dem Haus finden wir eine Blutlache.
„Kratzspuren von Klauen im Holz der Hütte."
Geralt zeigt es mir. Hätte er es mir nicht gezeigt dann hätte ich es nie bemerkt.
„Das ist schrecklich." Das schlimmste das passieren kann ist vermutlich passiert.
„Wir müssen der Spur weiter folgen."
Nur kurz darauf kommen wir am Fuß eines Berges an. Dort befindet sich ein Höhleneingang. Je näher wir der Höhle kommen desto lauter hören wir die Stimmen. Es scheint als wären zwei Leute dort. Eine Männer und eine Frauen Stimme sind deutlich zu hören. Wir laufen nun schneller dorthin und treffen auf das Paar von dem Bild.
„Euch geht es gut. Was für ein Glück." sage ich vor Freude.
„Wer seid ihr?" fragt die Frau.
„Deine Mutter hat mich beauftragt. Sie dachte dir wäre war passiert deswegen sind wir hier." Als Geralt ihnen die Situation erklärt bemerke ich den zertrümmerten Käfig hinter ihnen.
„Was ist passiert? Wessen Blut ist das bei eurer Hütte?" frage ich das Paar.
Der Mann sieht zu Boden.
„In den Nächten in denen ich mich verwandle sperr ich mich in den Käfig ein." Er zeigt auf den Trümmerhaufen hinter sich. „Damit ich meine Frau nicht verletzte." Er macht eine lange Pause und deswegen ergreift die Frau das Wort. „Gestern ist ein Bandit in unsere Hütte eingebrochen. Er wollte mir weh tun. Ich habe geschrien und mein Liebster hat mich gehört. Er ist in voller Verwandlung aus dem Käfig ausgebrochen und mir zur Hilfe geeilt. Er hat den Banditen getötet und mich dann angesehen. Seine gewaltige Klaue hat mich über Wange gestreichelt, sanft und voller liebe,  und dann ist er im Wald verschwunden."
Geralt traut dem nicht was er hört.
„Ich kann mich an jede Sekunde erinnern. Ab dem Zeitpunkt an dem sie geschrien hat ist jede Erinnerung klar. Das ist normalerweise nicht derFall."
Ich finde diese Geschichte so romantisch. Meine Hand greift ganz automatisch nach Geralts und drückt sie fest.
„Aber wieso wart ihr Tagelang weg?" fragt Geralt noch zum Abschluss.
„Wir sind in die Hütte im Wald gezogen um endlich zusammen zu leben. Wir hätten uns nach einiger Zeit gemeldet."
„Ich werde das deiner Mutter ausrichten." erklärt der Hexer.
„Ich wünsche euch alles Gute." sage ich lächelnd.
Wir verlassen die Höhle und Geralt führt mich in die komplett andere Richtung.
„Sollten wir nicht zurück gehen?" frage ich verwirrt.
„Ich will dir noch was zeigen."

Geralt x OC  ~WunderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt