Mein ganz normales Leben

Kapitel 12

Marinette stand vor ihrem großen Wandspiegel und betrachtete ihr Werk. Sie hatte ihr selbst genähtes Kleid an.

Heute war der Abschlussball. Seit dem Tag der Enthüllung hatte sie Adrien nicht mehr gesehen. Er fehlte die restlichen letzten zwei Wochen. Sie hoffte inständig, dass er nicht kommen würde. Ihre Gefühlswelt würde dann ein weiteres Mal implodieren. Marinette hatte gerade relativ damit abgeschlossen, dass es keine Zukunft mehr mit Adrien geben wird. Auch wenn sie sich sehnlichst wünschte, dass alles wäre nie geschehen. Aber so sah sie, wie Adrien sein konnte.

Aber Schluss mit negativen Gedanken! Heute war ihr letzter Tag an dieser Schule, sie würde dann ein neues Kapitel einschlagen, in ein Leben ohne den blonden Schönling...
Sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, um ihr Make-Up nicht zu zerstören. Sie atmete tief durch und flüsterte leise.
„Du schaffst das, Marinette."

Sie lief langsam mit ihren hohen Schuhen die Treppen hinunter, verabschiedete sich von ihren Eltern, die ihr einen schönen Abend wünschten, und dazu betonten, wie schön ihre Tochter aussah.
Verlegen trat sie aus ihrem Heim hinaus, und sah schon das Auto von Nino stehen. Der dunkelhaarige stand mit seiner Freundin davor, und diese warteten auf Marinette.

„Toll seht ihr aus!" Marinette schloss Alya und Nino in ihre Arme.
Die beiden hatten ein ziemlich passendes Paar-Outfit an, dass in schwarz und einem bräunlichen Orange gehalten ist. (Die Farbe von Rena-Rouge's Heldenoutfit :) )

„Du aber auch!", gab Alya von sich.

Somit fuhren die drei dann Richtung Schule. Marinette wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Einerseits vor Angst, aber auch vor Freude.
Nino parkte sein grünes, kleines Auto am Schulparkplatz ab, der schon gut gefüllt war.
Sie stiegen aus und betreten die große Sporthalle, die am heutigen Abend als Abschlussball-Saal diente. Die Dekoration war sehr gut von den Schülern gelungen, wo auch die drei mitgewirkt hatten. Es war kunterbunt mit Luftschlangen, Ballons, Konfetti und vielem weiteren dekoriert.
Einige Schüler sammelten sich schon im Saal, in der leise Musik im Hintergrund lief.

„Der DJ ist ja noch gar nicht da.", lies Marinette das Pärchen wissen.
„Jetzt schon!" sagte Nino und grinste die beiden an. „Heute bin ich DJ Nino!"

Nino machte die typischen DJ-Moves und die beiden Freundinnen mussten lachen.
Marinette war froh die beiden zu haben.
Nino wendete sich von den beiden Mädels ab und ging zum DJ-Pult, und sich einlebte, um dann Musik zu machen.
Marinette und Alya gingen zu den Stehtischen und naschten ein paar Salzstangen und nahmen sich einen Sekt. Heute wird mal gefeiert!
„Hast du heute wirklich keine Begleitung, Marinette?", fragte Alya Marinette.
Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte wirklich keine Lust momentan auf Jungs. Am liebsten hätte sie einfach Alya als Begleitung genommen, aber diese ging ja mit Nino. Aber egal, heute gab es sie eben nur im Dreier-Pack! Oder?

„Hast du schon von Adrien gehört, dass er...?", fragte Alya vorsichtig, doch sie unterbrach, als sie Marinette's Reaktion sah.
Marinette's Adern gefroren bei seinem Namen. Tränen stiegen in ihre Augen. Sie durfte nicht an ihn denken...

„Sorry, ich wollte nicht..." meinte Alya schuldbewusst. „Ich wollte nicht ihn erwähnen... tut mir Leid."
Marinette schluckte. „Schon gut. Ich muss ihn vergessen. Aber nein, ich habe überhaupt nichts von ihm gehört, aber das ist auch besser so. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben!", sagte Marinette entschlossen.

„Okay Süße. Ist es okay, wenn ich Rosé, Mylenne und die anderen hole? Warte einfach hier, okay?", sagte Alya und gab Marinette einen kurzen Wangenkuss.
Sie nickte und nahm sich vom Buffet ein weiteres Sektglas. Sie trank eigentlich nicht gerne Alkohol, aber heute war ihr alles egal.

Sie wollte sich grade wieder zum Stehtisch begeben, als sie beim umdrehen in jemanden stieß.
Sie gab ein kurzes „Sorry" von sich, als sie in das Gesicht ihres Gegenübers blickte. In stechend grüne Augen, die sie elektrisierten. In denen sie völlige Leere sah. In Adrien's Augen.